1. FC Heidenheim

Es fehlt was: Das sagt FCH-Boss Holger Sanwald nach den Niederlagen in Kiel und Berlin

Der Fußball-Bundesligist 1. FC Heidenheim steckt nach den Niederlagen an der Ostsee und in der Hauptstadt in einer schwierigen Phase. Die kommenden Aufgaben sieht Holger Sanwald als Chance, sich herauszuarbeiten.

Möglich, dass an der Förde immer noch gefeiert wird. Holstein Kiel hat im Spiel gegen den FCH nicht weniger als Historisches geschafft: das 1:0 war der erste Sieg in der Bundesliga, seit die höchste deutsche Spielklasse diese Bezeichnung trägt. Bei den Heidenheimern dürfte nach der vergangenen Woche und mit Blick auf die Gesamtsituation trübere Stimmung vorherrschen.

In der Liga ist das Team von Trainer Frank Schmidt seit vier Partien sieglos, brachte gerade mal einen Punkt auf die Habenseite. Die Pleite gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Ligaverbleib wiegt schwer, zumal der Abstand zum Relegationsplatz auf zwei Punkte zusammengeschmolzen ist. Hinzu kam das bittere Aus in der Hauptstadt im Pokal.

Team und Trainer: zu viel lamentieren über Schiedsrichter-Entscheidungen

Im Holstein-Stadion schien es zumindest in der ersten Halbzeit so, als sei die Aberkennung des Tors in der Nachspielzeit bei der Hertha durch das Schiedsrichtergespann nicht verdaut. Selten hat man Mannschaft und Trainer in 45 Minuten so heftig lamentieren sehen wie am Samstag. Sicher: es war ein Spiel mit Nickeligkeiten, doch zu viel Beschweren und Unverständnis für Pfiffe kann leicht vom eigentlichen Ziel des Spiels ablenken.

Kevin Müller ist nach der Niederlage an der Ostsee bedient. Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn

Liegen angesichts der Ergebnisse – das Spiel auf Zypern ausgenommen – die Nerven ein wenig blank? Kommt jetzt gar der November-Blues beim FCH, bedingt durch Chancen, die nicht genutzt werden und den Fakt, dass man in den beiden vergangenen Partien zu oft hinterherlaufen musste?

„Es ist eine Phase, die man sich sicher anders wünscht“, sagt Heidenheims Vorstandsvorsitzender Holger Sanwald. Sorgen mache man sich beim FCH immer. Es müsse allen klar sein: In der Bundesliga gehe es um die Existenz.

„Es gab zuletzt viele enge Spiele. Auch das heute war so eins“, so der FCH-Boss im Anschluss an die Partie in Kiel. Es seien Kleinigkeiten, die den Ausschlag geben würden. „Das Pendel schlägt immer wieder gegen uns aus. Das ist jetzt nicht die einfachste Phase. Wir müssen aber besonnen sein und weiter konsequent arbeiten“, so Sanwald. Was auf gar keinen Fall Sinn mache, sei anzufangen, zu zweifeln.

Aus neun Spielen hat der FCH zehn Punkte aufs Konto gebracht – sechs davon in den ersten beiden Spielen. „Davon zehren wir jetzt. Der Start in die Saison sollte uns weiter Selbstvertrauen geben – verbunden mit der Erkenntnis, dass nicht viel fehlt. Ich bin mir sicher, dass das Pendel auch wieder in unsere Richtung ausschlagen wird“, sagt der Vorstandsvorsitzende, der einräumt, dass dem Team momentan spielerisch ein Tick fehlt.

Belastung durch viele Spiele darf nicht als Alibi gelten

Die Belastung durch die sogenannten Englischen Wochen will er dafür aber nicht ins Feld führen. Das wäre nach Ansicht Sanwalds ein vorgeschobenes Alibi.

Für Verein und Mannschaft sei die Doppel- und Dreifachbelastung eine neue Situation gewesen, „Wir müssen lernen, auch damit umzugehen“, sagt Sanwald, der die kommenden Aufgaben – unter der Woche in Edinburgh und am Sonntag zu Hause gegen Wolfsburg als „super Chancen“ sieht, positive Ausrufezeichen zu setzen. Danach wird es mit Spielen gegen Leverkusen und Frankfurt sicher nicht einfacher.

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