Für den Auftritt in Darmstadt

Erst nach tröstenden Worten gefeiert: Fair-Play-Preis für den 1. FC Heidenheim

Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat seine Preise für die fairsten Fußballmomente des Jahres vergeben – eine der Auszeichnungen geht an den 1. FC Heidenheim.

Es war am 31. Spieltag der vergangenen Saison, als der FCH mit dem 1:0-Erfolg in Darmstadt den Klassenerhalt zu 99,9 Prozent sicherte. Dennoch begab sich das Team nach dem Schlusspfiff zunächst in den Spielertunnel des Stadions am Böllenfalltor. Denn durch das Ergebnis war gleichzeitig der Abstieg der Lilien besiegelt. Erst nach tröstenden Worten für den Gegner ging die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt zum Feiern vor den eigenen Fanblock.

Erst nach tröstenden Worten gefeiert

Dieses Verhalten war der DFB-Jury, der neben Vizepräsident Ronny Zimmermann die ehemaligen FIFA-Schiedsrichter Peter Sippel und Christine Baitinger, DFB-Mediendirektor Steffen Simon sowie der Amateurfußballer Marcel Schollbach angehörten, den Preis als fairste Fußballgeste wert. Zimmermann und Fußball-Weltmeisterin Renate Lingor werden die Fair-Play-Medaillen in den kommenden Wochen im Rahmen eines Bundesligaheimspiels an den 1. FC Heidenheim überreichen.

Medaillen werden bei einem Heimspiel übergeben

„Wir als Mannschaft und unser ganzer Verein stehen für absoluten Siegeswillen und große Leidenschaft, aber gleichzeitig auch immer für Respekt vor dem Gegner. Das leben wir sowohl auf als auch neben dem Platz und freuen uns deshalb sehr, diese Auszeichnung vom DFB zu erhalten“, erklärt FCH-Kapitän Patrick Mainka.

Den Einzelpreis für die fairste Geste erhielt Finn Krutsch vom niedersächsischen Kreisligisten MTV Soltau II. Seine Mannschaft hätte mit einem Sieg am letzten Spieltag den Aufstieg klarmachen können, ging auch 1:0 in Führung. In der 57. Minute erzielte Til Stimming von der FG Fulde-Stelldichte den Ausgleich. Doch sein Ball in den Winkel sprang von der hinteren Stange des Torgehäuses zurück ins Feld. Die Schiedsrichterin ließ das Spiel weiterlaufen und im folgenden Angriff erhöhte Soltau auf 2:0.

Danach ging Krutsch zur Schiedsrichterin und teilte mit, dass Stimmings Schuss sehr wohl im Tor eingeschlagen hatte. Die Unparteiische revidierte, damit stand es 1:1 und am Ende unterlag Soltau 2:3 und verpasste den Aufstieg. „Ich habe meine Entscheidung nie bereut und musste mir auch keine Vorwürfe aus der Mannschaft anhören“, sagt der 23-jährige Niedersachse.

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