FCH-Fanzug nach Dortmund

Fans des 1. FC Heidenheim: 27 Stunden ohne Schlaf

Es war ein Spiel für die Geschichtsbücher! Und knapp 4.000 Fans des Bundesligisten 1. FC Heidenheim waren beim 2:2 in Dortmund dabei. Knapp 500 kamen mit einem Fanzug. Wie sie die Fahrt und das Erlebnis im Westfalenstadion beschreiben, wieviel Liter Bier weggingen und was einem die Schuhe förmlich ausziehen konnte:

Fans des 1. FC Heidenheim: 27 Stunden ohne Schlaf

Am Freitagmorgen, 1. September, ging es mit dem Fanzug des FCH um 6.54 Uhr Richtung Dortmund. Fast planmäßig. Das kann man von der Ankunft in Heidenheim nicht gerade behaupten. Als der Sonderzug aus Dortmund mit fast zwei Stunden Verspätung am Samstagmorgen, gegen 9.40 Uhr, mit lauter Fanfare im Heidenheimer Bahnhof einfuhr, dachte man zunächst an eine Reisegruppe, die gerade von der Insel Mallorca zurückkehrt. Ballermannklänge aus dem Discoabteil und viele leere Fässer Bier.

Wieder zu Hause: Der Fanzug kam mit knapp zwei Stunden Verspätung in Heidenheim an. Foto: Jochen Gerstlauer

Tatsächlich feierten die knapp 500 Zuggäste den ersten Punkt für ihren FCH in den Bundesliga. Und das gegen keinen geringeren als Meisterschaftsaspirant Dortmund. Es waren Gesichter gezeichnet von Glückseligkeit, vom Schlafentzug - und teilweise von sehr viel Bier.

"Flüssignahrung" für die Fahrt: Im Sonderzug konnte sich niemand über zu wenig Bier beschweren. Foto: Jochen Gerstlauer

Doch fast 27 Stunden ohne Schlaf, wie geht das? "Einfach mitfeiern und jede Menge Red Bull", so ein Fan der weiß, wie man sich so lange wach hält. Bei allen mitgereisten überwog aber das einmalige Erlebnis im Dortmunder Signal-Iduna-Park (früher Westfalenstadion). "Was für eine Stimmung, wenn man da reinläuft auf die gelbe Wand, das war schon der Wahnsinn", war eine Handballergruppe aus Herbrechtingen einfach überwältigt von der unglaublichen Menschenmasse von über 80.000 Fans. "Wir wurden mit Applaus der Dortmunder aus dem Stadion verabschiedet", so ein Heidenheimer Fan weiter. Die Anerkennung für die tolle Leistung der Mannschaft war den fast 4.000 FCH Anhängern nach dem Spiel gewiss und der Lohn diese Reise auf sich genommen zu haben.

Im Partywaggon wurde natürlich tüchtig gefeiert. Foto: Jochen Gerstlauer

Eilig wurde der Zug geleert. Knapp 45 Minuten Zeit blieb dem Getränkelieferanten, um die vielen Kisten Wasser, Coca-Cola und Bier auszuladen. Es fiel natürlich auf, dass viele Kisten Wasser fast alle noch unberührt waren. Tatsächlich wurden insgesamt über 1.000 Liter Bier auf der Hin- und Rückfahrt getrunken. Im Discowagen klebte der Boden. Man hatte das Gefühl, dass es einem gleich die Schuhe beim Betreten auszog. Insgesamt blieb alles aber friedlich und die Gäste waren sich absolut einig. "Das schreit unbedingt nach einer Wiederholung!"