Die Reise führt die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt in den kommenden drei Wochen zwar nicht in die norditalienische Metropole, dafür nach Schottland, Zypern und in die Türkei. Und natürlich kreuz und quer durch ganz Deutschland. Besonders krass ist dabei die Zeit von vergangenem Freitag bis Donnerstag, 7. November – in nicht einmal ganz drei Wochen legt der Tross des 1. FC Heidenheim knapp 12.000 Kilometer per Bus und per Flugzeug zurück, die Mannschaft spielt dabei in drei verschiedenen Zeitzonen.
Der FCH absolviert also fast ein Drittel einer Erdumrundung. Wie setzen sich die Entfernungen zusammen? Zunächst ging die Reise vergangenes Wochenende an den Niederrhein, nach Mönchengladbach sind es rund 520 Kilometer. Nach der knappen 2:3-Niederlage am Samstag folgte sofort die Heimreise (520 km).
Schon am Mittwoch früh geht der Bus zum Flugplatz nach Stuttgart (80 km), von dort fliegen die Heidenheimer nach Larnaka auf Zypern (2530 Flugkilometer) und fahren weiter nach Pafos (130 km). An der zyprischen Südküste tritt die Mannschaft am Donnerstag zum zweiten Gruppenspiel in der Conference League an. Die südlich der Türkei im Mittelmeer liegende Insel Zypern liegt schon in der nächsten Zeitzone, die Partie beginnt um 22 Uhr Ortszeit, dann ist es in Heidenheim also 21 Uhr. Zu sehen ist das Spiel aber nur auf dem Bezahlsender RTL+.
Noch in der Nacht zum Freitag erfolgt die Rückreise der FCH-Delegation, über Larnaka und Stuttgart (130 + 2530 + 80 km) geht es wieder auf den heimischen Schlossberg, wo sich die Mannschaft dann auf das Bundesligaspiel gegen die TSG Hoffenheim am Sonntag (19.30 Uhr) vorbereitet (0 Kilometer).
Dazwischen auch noch DFB-Pokal
Und wieder gibt’s keine Atempause, am Dienstag führt die Reise von der Ostalb in die Bundeshauptstadt – wieder zuerst nach Stuttgart (80 km) und dann mit dem Flieger nach Berlin (520 Flugkilometer). Im dortigen Olympiastadion tritt der FCH dann am Mittwoch um 18 Uhr zur zweiten Runde des DFB-Pokals bei Hertha BSC an. Auch hier erfolgt noch in der Nacht die Rückreise (520 + 80 km), obwohl die Heidenheimer eigentlich gut und gern im Norden der Republik bleiben könnten.
Denn schon am folgenden Wochenende geht es in der Bundesliga mit dem Gastspiel bei Holstein Kiel weiter. Also kommen die FCHler Donnerstagnacht in Heidenheim an und begeben sich tags darauf wieder in den Bus zum Flieger Richtung Kiel (80 + 620 km).
FCH im Nord-Süd-Pendel
Nach der Partie am Samstag, 2. November (15.30 Uhr) führt die Reise von der Ostseeküste selbstverständlich wieder zurück (620 + 80 km). Dann haben Spieler und Betreuer zumindest einmal dreieinhalb Tage im heimischen Heidenheim, ehe am Mittwoch, 6. November, wieder die bestens bekannte Busfahrt zum Stuttgarter Flugplatz und anschließend die Reise nach Edinburgh (80 + 1150 km) anstehen.
In Schottland sind die Heidenheimer am Donnerstag, 7. November, im dritten Conference League-Gruppenspiel gefordert. Los geht’s wieder um 21 Uhr Heidenheimer Zeit, diesmal gastiert der FCH eine Zeitzone westlicher, sodass die Uhr beim Anpfiff in Edinburgh acht Uhr abends anzeigt. Diese Partie überträgt RTL übrigens in einer Konferenz mit dem Europa-League-Spiel der TSG Hoffenheim gegen Lyon im Free-TV.
Zum Abschluss der „englischen Wochen“ geht’s nach Schottland
Auch hier erfolgt der Rückflug (1150 + 80 km) noch in der Nacht, ab Freitag dürfen sich Schmidts Mannen hurtig an die Vorbereitung auf das nächste Bundesligaheimspiel machten, denn am Sonntag, 10. November (19.30 Uhr) gastiert der VfL Wolfsburg in der Voith-Arena. Anschließend, man glaubt es kaum, ist dann auch tatsächlich knapp zwei Wochen Pause, wegen des nächsten Länderspielwochenendes, geht es erst am 23. November in Leverkusen weiter.
Drei „englische Wochen“ am Stück haben die Heidenheimer Fußballer wohl noch nie bestritten, und die 11.560 Kilometer, die dabei zusammen kommen, hätten vor 20 Jahren noch für sechs oder sieben komplette Spielzeiten gereicht. Sportlich ist es eine große Herausforderung, gefordert ist aber auch die Mannschaft hinter der Mannschaft, allen voran Teammanager Alexander Raaf, der die ganzen Flüge und Hotels doch relativ kurzfristig buchen darf.
Im Dezember geht’s noch nach Istanbul
Mit den derzeitigen irren drei Wochen haben die FCH-Fußballer dann auch einen Großteil der ganz weiten Fahrten hinter sich gebracht. Mit einer riesigen Ausnahme, am 12. Dezember spielt die Mannschaft in Istanbul bei Basaksehir FK (1770 Flugkilometer). Die weiteren Conference-League-Spiele gegen Chelsea und St. Gallen finden aber zu Hause statt und auch in der Bundesliga sind die am weitesten entfernten Gegner weg.
Aber natürlich kann der FCH auch die K.-o.-Phase der Conference League erreichen, dann sind noch jede Menge Gegner zwischen Norwegen und Armenien möglich. Und falls es noch in die dritte Runde des DFB-Pokals geht, wäre doch Hamburg ein schönes Los.