Am Samstag zu Gast in Augsburg

FCH-Coach Frank Schmidt weiß um den Druck: „Wir müssen punkten“

Der Start ins neue Fußballjahr war für den 1. FC Heidenheim gut, doch nach der 0:2-Niederlage gegen St. Pauli ist der Druck wieder größer geworden. Am Samstag (15.30 Uhr) tritt die Mannschaft von Frank Schmidt nun beim FC Augsburg an und auch wenn es für die bayrischen Schwaben zuletzt glänzend lief, betont der FCH-Trainer: „Wir müssen punkten.“

Die Stimmung hat beim FCH durch die Vertragsverlängerungen von Kevin Müller und Jan Schöppner sicher Auftrieb erhalten. „Das sind ja jetzt keine Novizen, sondern Stammspieler und Leistungsträger, auch Gesichter dieser Mannschaft. Das ist gerade in unserer Situation sehr wichtig. Wir brauchen Verlässlichkeit, Spieler, die ihre Zukunft zu 100 Prozent hier sehen“, betont Schmidt und erinnerte zudem Luca Janes. Der Vertrag des jungen Spielers wurde bis 2028 verlängert und auch er bekomme sicher noch Möglichkeiten, sich in der Mannschaft zu zeigen.

Noch besser wird die Stimmung sicher, wenn der FCH am Samstag nicht mit leeren Händen aus Augsburg zurückkommt. Da macht sich auch der Trainer keinen Illusionen: „Für uns ist klar, wir müssen punkten. Mit jedem Spiel weniger müssen wir noch besser punkten, um die Chance haben, am Ende der Saison die Klasse zu sichern.“

Die Form spricht wohl für die Gastgeber, Augsburg blickt auf zwei Auswärtssiege bei Union Berlin und in Bremen zurück, hatte zuvor aber auch schwache Phasen. Mit 22 Punkten und Rang zwölf hat sich das Team von Trainer Jesse Thorup etwas von der Abstiegszone abgesetzt. Die Europa League ist im Moment näher als die Abstiegsrelegation und nach Meinung von Schmidt auch der Anspruch des FCA: „Augsburg ist von der Zielrichtung sicher keine Mannschaft, die nur auf den Klassenerhalt schaut. Die sind schon über ein Jahrzehnt in der Bundesliga und wissen, was da zu tun ist.“

Der FCH kam ebenfalls nicht schlecht ins neue Fußballjahr, auch wenn die Niederlage gegen den direkten Konkurrenten St. Pauli schmerzte und die Mannschaft wieder auf den Abstiegsrelegationsplatz rutschte. „Wir haben jetzt vier Punkte aus drei Spielen, das ist eine Bilanz, mit der wirst du am Ende die Klasse halten. Aber natürlich war das Spiel gegen St. Pauli ein bisschen der Partycrasher“, sagt Schmidt, bleibt dabei positiv und hält es mit seinem Spieler Fans Krätzig: „Der hat es sehr gut gesagt: Wenn es uns jetzt gelingt, in Augsburg ein gutes Spiel zu machen, dann haben wir vier Spiele im neuen Jahr gemacht und drei waren gut. Den Beweis sind wir noch schuldig, aber wir können es schaffen.“

Die Stärken von Augsburg sieht Schmidt nicht zuletzt in der Athletik. „Sie spielen mit hoher Intensität, sind zuletzt sechs Kilometer mehr gelaufen als Bremen, hatten 40 Sprints mehr“, berichtet der FCH-Trainer. Dass das Hinspiel, in dem der FCH mit 4:0 seinen bisher höchsten Bundesligasieg feierte, nicht mehr als Maßstab dient, ist klar. Augsburg musste in diesem Jahr erst ein Gegentor hinnehmen, hat aber auch Wucht in der Offensive. Der Franzose Claude-Maurice (war im Hinspiel noch nicht dabei), Philip Tietz und Samuel Essende kommen zusammen auf 16 Tore.

Gerade die Wucht des 1,92 m großen und 92 kg schweren Essende ist nicht einfach zu verteidigen. Er selbst könne da gewichtsmäßig dagegenhalten, dürfe aber leider nicht mehr, scherzt Schmidt und gibt die Devise aus, wie seine Mannschaft verteidigen soll: „Letztlich im Kollektiv, wir müssen anders verteidigen, anders pressen als wir es in der ersten Halbzeit gegen St. Pauli gemacht haben. Das war einfach zu wenig, im Pressen, im Anlaufen. Deswegen sind wir weniger auf die zweiten Bälle gekommen, hatten relativ wenig Balleroberungen, das müssen wir in Augsburg besser machen.“

Die personelle Lage war beim FCH schon besser. Sicher ausfallen werden Niklas Dorsch und Mathias Honsak, auch Julian Niehues, der schon große Teile des Trainings mitmacht, ist noch nicht ganz so weit. Fragezeichen stehen hinter Jonas Föhrenbach, der kurz vor dem Spiel in Bremen wegen muskulärer Probleme passen musste, und Jan Schöppner, der gegen St. Pauli umknickte. „Da müssen wir im Abschlusstraining schauen, ob es geht. Dazu war Leo Scienza die letzten zwei Tage krank, genauso wie Chris Negele – für die gilt das gleiche“, berichtet Schmidt.

Es summiert sich also schon, für den Heidenheimer Trainer aber kein Grund zur Sorge: „Wir haben noch genügend Alternativen im Kader und es ist meine Aufgabe als Trainer, nicht zu jammern, sondern Lösungen zu finden.“ Wie lange Dorsch und Honsak noch ausfallen, lasse sich nicht sagen. „So eine Innenbandverletzung ist nie gleich, es bringt jetzt auch nichts, jede Woche ein Update zu machen“, sagt Schmidt mit Blick auf Dorsch, der wohl noch ein paar Wochen fehlen wird. Bei Honsak werde es sicher schneller gehen, aber auch noch ein, zwei Wochen dauern. Augsburg muss Verteidiger Cedric Zesiger (fünf gelbe Karten) ersetzten, ansonsten fehlen nur die Langzeitverletzten.

Knapp 3000 Fans sind dabei

Augsburg ist neben Stuttgart der nahegelegenste Gegner des FCH in der Bundesliga, was sich auch in der Anzahl bei den mitreisenden Fans niederschlägt. Knapp 3000 Anhänger werden die Heidenheimer Fußballer am Samstag begleiten, der Auswärtsblock in der WWK-Arena ist ausverkauft.

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