Frauenfußball

Nisa Sakallioglu erneut berufen: Fußballerin des 1. FC Heidenheim spielt in der türkischen U-19-Nationalmannschaft

Die 2023 eingeführte Frauenfußballabteilung im 1. FC Heidenheim ist bisher eine absolute Erfolgsgeschichte, mittlerweile haben die FCHlerinnen sogar eine Nationalspielerin in ihren Reihen: Nisa Sakallioglu kehrte gerade von einer Länderspielreise mit der türkischen U-19-Auswahl zurück.

Nach einem Trainingslager am Campus der türkischen Fußball-Föderation in Istanbul reiste die Truppe von Trainerin Aytürk Kiyici nach Polen und bestritt dort Spiele gegen England, die Niederlande und die Gastgeberinnen. „Es war eine tolle Erfahrung, auch wenn wir alle drei Spiele verloren haben“, berichtet Nisa Sakallioglu, die jeweils ihre Einsatzzeiten hatte.

Die 17-Jährige, die in Ehingen (Donau) lebt, wechselte vergangenes Jahr von den B-Juniorinnen des SV Alberweiler zum FCH. Insgesamt schlossen sich übrigens fünf Frauen und sieben Juniorinnen aus Alberweiler der neuen FCH-Abteilung an, dazu die Trainerin Chantal Bachteler.

Von Alberweiler nach Heidenheim

Deren Wechsel brachte auch Nisa Sakallioglu auf die Idee, sich das Heidenheimer Projekt einmal anzuschauen. „Beim Probetraining hat es mir gleich gut gefallen, der FCH ist einfach professionell aufgestellt, auch von den ganzen Anlagen und der Förderung her“, berichtet die aus einer Sportlerfamilie kommende junge Spielerin und fügt hinzu, dass der Aufstieg der Heidenheimer Herren in die Bundesliga ebenso für Strahlkraft gesorgt habe.

Nisa Sakallioglu wurde gleich eine der drei Spielführerinnen der FCH-B-Juniorinnen, holte sich mit der Mannschaft die Verbandsligameisterschaft und stieg in die Oberliga auf. Dabei zeigte sich die Abwehrspielerin durchaus vielseitig, spielte auch auf der Sechs, der Acht oder sogar der Zehn und erzielte 14 Tore.

Seit dieser Saison darf das junge Talent bereits im Team von FCH-Cheftrainerin Chantal Bachteler in der Frauen-Oberliga Baden-Württemberg ran. „Für mich war das ein Riesenschritt und ich freue mich sehr, dass ich das geschafft habe“, berichtet Nisa Sakallioglu, die bisher bei den Frauen viermal im Kader war und dreimal eingewechselt wurde.

Seit zwei Jahren im Nationaldress

2022 begann zudem ihre Nationalmannschaftskarriere. Der türkische Verband meldete sich bei der jungen Spielerin, die sowohl die türkische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat, und bereits in der U 15, U 16 und U 17 Länderspiele bestritten hat. Nun ist sie in der U 19 der Türkei, die sich mit Spielerinnen aus aller Welt zusammensetzt.

... und fester Bestandteil der türkischen U-19-Mannschaft. B4 Slovenia

Und so nimmt Nisa Sakallioglu noch eine besondere Rolle ein. „Ich kann Deutsch, Türkisch und Englisch und bin oft die Übersetzerin“, berichtet die FCHlerin schmunzelnd. Im Kreis der türkischen Nationalteams fühlt sie sich auf jeden Fall sehr wohl. „Ich komme mit allen gut aus und mein Ziel ist es, weiter dabeizubleiben und dann auch bei den Aktiven Nationalspielerin zu werden“, sagt Nisa Sakallioglu.

Nie ohne Plan B

Ebenso möchte sie sich weiter bei den FCH-Frauen etablieren und mit der Mannschaft die Meisterschaft holen. Bei aller Begeisterung hat die 17-Jährige, die das Gymnasium in Ehingen besucht und nächstes Jahr ihr Abitur machen wird, aber auch einen Plan B. „Als Profi zu spielen, wäre schon ein Traum, aber Fußball ist gefährlich, eine Verletzung kann schnell alles ändern“, sagt Nisa Sakallioglu, die sich derzeit ein Lehramtsstudium vorstellen könnte.

Vielleicht klappt’s aber auch mit der Karriere und sie und ihre Kolleginnen bekommen die verdiente Anerkennung. „In den vergangenen Jahren hat sich der Frauenfußball schon gut entwickelt, aber es gibt immer noch Vorurteile“, so Sakallioglus Einschätzung. Und was sagt sie, wenn mal jemand über Frauenfußball lästert? „Dann sage ich: Du hast in Biologie nicht aufgepasst, Männer und Frauen sind nun einmal verschieden, da ist doch klar, dass das nicht gleich aussehen kann. Deshalb ist unser Sport aber trotzdem spannend und attraktiv.“

FCHlerinnen gehen als Zweite in die Winterpause

Wie erwartet schlägt sich der 1. FC Heidenheim als Aufsteiger in die Frauen-Oberliga gleich wieder glänzend. Die Mannschaft von Cheftrainerin Chantal Bachteler ging als Tabellenzweiter in die Winterpause, hat derzeit drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Herrenberg, aber zwei Spiele weniger bestritten und noch keine Begegnung verloren. Zuletzt gab es mit dem 0:0 zu Hause gegen Freiburg-St. Georgen zwar einen kleinen Rückschlag, die Chancen auf die Meisterschaft und damit den Durchmarsch sind aber weiter gut.

Weiter geht es für die FCHlerinnen am 2. Februar 2025 mit der Partie beim SV Hegnach, die ausgefallenen Spiele gegen Gottenheim und Tettnang werden am 1. März und 19. April nachgeholt.

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