Das war elegant: Nach Zuspiel von Eren Dinkci lässt Kevin Sessa beim Spiel in Freiburg einen Gegner ins Leere laufen, zieht noch an zweien vorbei und vollendet überlegt mit einem Schuss ins lange Eck. Damit hat der 23-Jährige vielleicht nochmals Argumente für seine Vertragsverhandlungen gesammelt. Denn wie berichtet soll sich in diesen Tagen entscheiden, ob Sessa beim FCH verlängert – was sich der Verein wünschen würde – oder ob es ihn woanders hinzieht.
Noch keine Entscheidung bei Sessa
Interesse gibt es wohl auch aus Italien und Dänemark. So stellte sich auch am Samstag die Frage, ob es nun etwas zu vermelden gibt. „Tatsächlich nicht, aber bald“, so die Auskunft des aus der eigenen Jugend gekommenen Spielers, der nicht zuletzt wegen der hohen Temperaturen von einer anstrengenden Partie sprach: „Auch die Fans haben noch mal Druck gemacht, Freiburg Mannschaft hat Gas gegeben, aber am Ende haben wir, auch mit etwas Glück, alles verteidigt und sind mit diesem 1:1 Remis sehr zufrieden.“
Unkaputtbar war das Motto der ersten FCH-Klassenerhaltsfeier, so heißt Frank Schmidts Buch und so kann man wohl auch Norman Theuerkauf beschreiben, der mit 37 Jahren immer noch ein guter Bundesligaspieler ist und in dieser Woche erneut seinen Vertrag bei den Heidenheimer Fußballern verlängert hat. „Na ja, das stimmt nicht ganz, heute hat man am Schluss gesehen, dass ich kaputtbar bin“, so Theuerkauf mit einem Schmunzeln.
Theuerkauf doch ein bisschen „kaputtbar“
In der Schlussphase wollte Trainer Schmidt Niklas Beste auswechseln, schickte ihn aber kurz wieder auf den Rasen, weil es so aussah, als ob Theuerkauf nicht mehr weiterspielen kann. „Die Waden haben zugemacht“, erklärt der Defensivspieler, der dann doch auf die Zähne biss und die letzten Minuten auf dem Feld durchstand. So wie sich die ganze Mannschaft irgendwie zum Remis durchkämpfe: „Wir hatten zweimal Alu-Glück, haben den ‚Mü‘ gebraucht, der es heute wieder überragend gemacht hat“, sagt Theuerkauf, der sich nun auf ein weiteres Bundesligajahr mit dem FCH freut.
Beste, der dann doch raus durfte, sah das Spiel ähnlich und blickt bereits nach vorn: „Wenn wir die ein oder andere Kontersituation ein bisschen besser ausspielen, dann können wir vielleicht noch ein Tor machen. Aber man muss auch ehrlich sagen, dass das Spielglück auf unserer Seite war. Wir haben nächste Woche das letzte Heimspiel der Saison, auf welches wir uns freuen. Wir wollen uns dort natürlich mit einem Sieg verabschieden.“
Beste in Sachen EM-Nominierung "sehr entspannt“
Vorher steht aber vielleicht für ihn noch eine wichtige Entscheidung an, denn am Donnerstag will Bundestrainer Julian Nagelsmann bekannt geben, welche 26 Spieler er für die Europameisterschaft nominiert. „Ich habe noch nichts gehört und mache mir auch keine großen Gedanken, weil ich nach meiner ersten Berufung ja leider verletzungsbedingt aus dem Training abreisen musste“, sagt der 25-Jährige. Ganz ausgeschlossen ist es trotzdem nicht, dass sich Nagelsmann noch einmal an die Qualitäten des Standardspezialisten erinnert. „Ich bin sehr entspannt und lasse alles auf mich zukommen“ erklärt Beste. Und den bereits gebuchten Urlaub im Fall der Fälle zu stornieren, wird sicher auch möglich sein.