DFB-Pokal und Bundesliga: 1. FC Heidenheim spielt zweimal auswärts gegen Borussia Mönchengladbach
Auch Shkodran Mustafi als "Losfee" hatte kein gutes Händchen für den FCH. Der Weltmeister von 2014 zog die Heidenheimer als Gastmannschaft in Gladbach. Nun sind die Borussen für den aktuellen 1. FC Heidenheimer sicher kein unschlagbarer Gegner, aber es gibt schöneres als im Pokal auswärts bei einem Ligakonkurrenten antreten zu müssen.
Letztes Heimspiel im Februar 2019
Damit warten Trainer Frank Schmidt und seine Schützlinge nun schon seit seit über viereinhalb Jahren auf das nächste Heimspiel im Pokal. Es war am 5. Februar 2019 als der damalige Zweitligist den Bundesligisten Bayer Leverkusen in der Voith-Arena mit 2:1 bezwang. Seither gab es nur noch Auswärtsspiele. Dementsprechend ging es nach 2019 nie mehr sonderlich weit. In diesem Jahr schieden die Heidenheimer im legendären Duell bei Bayern München (4:5 im Viertelfinale) aus, danach dann bei Werder Bremen (2. Runde), Wehen Wiesbaden (1. Runde), Hansa Rostock (1. Runde) sowie vergangenes Jahr bei Union Berlin (2. Runde).
Zum Los- kommt auch noch ein Terminpech, denn verrückterweise steht am Wochenende vor den zweiten Pokalrunde das Bundesliga-Auswärtsspiel des FCH bei Borussia Mönchengladbach im Kalender. Beide Spiele sind noch nicht zeitgenau terminiert, das Ligaspiel findet am 27., 28. oder 29. Oktober, die Pokalpartie am 31. Oktober oder 1. November statt. Im schlimmsten Fall liegen also nur zwei Tage zwischen den Duellen.
Zwei schwere Aufgaben in Folge
„Wir hätten uns für unsere FCH-Fans im DFB-Pokal endlich mal wieder ein Heimspiel in der Voith-Arena gewünscht“, sagt Holger Sanwald zur Auslosung. Der Vorstandsvorsitzende des FCH weiß um die Belastung für die Mannschaft: „Stattdessen warten jetzt in der Bundesliga und im DFB-Pokal innerhalb weniger Tage gleich zwei schwere Auswärtsaufgaben direkt nacheinander bei Borussia Mönchengladbach auf uns, die es in sich haben werden.“
Bei dieser Terminfolge stellt sich natürlich die Frage, ob der FCH gleich für mehrere Tage sein Quartier am Niederrhein aufschlägt. Allerdings ist dies auch immer Schwierigkeiten verbunden, passende Trainingsmöglichkeiten zu finden ist nicht einfach. Die Entscheidung wird erst nach der Bekanntgabe der genauen Termine erfolgen. Diese Deutsche Fußball-Liga wird im Laufe dieser Woche die Tage und Zeiten festlegen.
Schmidt: Das hatten wir auch noch nie
Auch Trainer Frank Schmidt hätte sich natürlich ein anderes Los gewünscht. „Lieber hätten wir uns mal wieder ein Heimspiel gewünscht, aber eine Auslosung ist kein Wunschkonzert. Wir nehmen diese Aufgabe im Pokal jetzt so an wie sie ist. Zwei direkt aufeinanderfolgende Auswärtsspiele beim gleichen Gegner innerhalb weniger Tage hatten wir noch nie. Deshalb überlegen wir noch, wie wir das organisatorisch am besten machen.“
Mit Mönchengladbach hatte es der FCH im Pokal schon einmal zu tun: 2011 trafen die Heidenheimer nach ihrem sensationellen Auftaktsieg gegen Werder Bremen in der zweiten Runde auf den renommierten Klub aus dem Westen. Schmidts Team lieferte Gladbach, das mit Marco Reuss und dem damals erst 19 Jahre alten Torhüter Marc-André ter Stegen antrat ein ausgeglichenes Spiel und verlor erst im Elfmeterschießen mit 3:4.
Es ist auch nicht die erste lustige Terminfolge. 2021 trafen die Heidenheimer innerhalb einer Woche zweimal auf Hansa Rostock - dabei aber einmal an der Ostsee und einmal zu Hause. Nach der 2:3-Pokalniederlage in Rostock gab es im Zweitligaspiel auf dem Schlossberg ein 1:1.
FCH-Jugend spielt jetzt im Walter-Birkhold-Stadion
Vor dem Spiel der U17 des 1. FC Heidenheim gegen den Nachwuchs der TSG Hoffenheim wurde offiziell das Walter-Birkhold-Jugendstadion eingeweiht. Der 2013 verstorbene Walter Birkhold, genannt „Bize“, spielte von 1947 bis 1971 ausschließlich für Heidenheim Fußball – und das mit großem Erfolg.
In der höchsten Amateurklasse Württembergs und im württembergischen Pokal machte der „Mann mit den zwei Lungen“ so auf sich aufmerksam, dass ihn Helmut Schön in die deutsche Fußballnationalmannschaft der Amateure berief. Insgesamt 18 Länderspiele bestritt er dort. In dieser Zeit schlug "Bize" sogar Angebote des VfB Stuttgart und des FC Bayern München aus, um dem Heidenheimer Fußball treu zu bleiben.
Aus diesem Grund beschloss die FCH-Mitgliederversammlung, auf Initiative der Ultra-Gruppe „Unitas Aquileiae“, die Heimspielstätte der FCH Jugend auf dem Rasenplatz West oberhalb der Voith-Arena in Walter-Birkhold-Jugendstadion zu benennen.
Das Spiel zur Premiere verlief allerdings nicht so gut, die Heidenheimer B-Junioren unterlagen trotz 2:0-Führung durch drei Gegentore in den letzten zehn Minuten mit 2:3.