1. FC Heidenheim verliert Testspiel gegen Greuther Fürth
Wie erwartet bot Trainer Frank Schmidt im Freundschaftsspiel weitgehend die "zweite Garde" seines Kaders auf. Mit einer Ausnahme Viererkette - hier kam nur Thomas Keller für den erkrankten Patrick Mainka zum Einsatz, ansonsten liefen mangels Alternativen die Stammspieler Omar Traoré, Tim Siersleben und Jonas Föhrenbach auf. Konnte in den anderen Mannschaftsteilen ein Akteur ein nachdrückliches Empfehlungsschreiben verfassen?
Jan Schöppner im Aufwind
"Die ersten 30 Minuten überhaupt nicht, da war ich überhaupt nicht zufrieden", so Schmidts klare Aussage. Lediglich Jan Schöppner, der nach dem Aufstieg in die Bundesliga noch nicht so eine Rolle spielte, auch mit Verletzungen kämpfte, hinterließ einen recht guten Eindruck, wirkte wieder stabiler in den Zweikämpfen. "Er hat ein gutes Spiel gemacht, sein Selbstbewusstsein wird besser, er wird wieder richtig fit", bestätigt der FCH-Coach und gibt seinem "Sechser" mit auf den Weg: "So muss er bleiben, sich aber noch verbessern, auch mal Torgefahr ausstrahlen."
Insgesamt war es aber vor allem in der ersten Halbzeit auch für Schmidt zu wenig. Seine Mannschaft habe zu wenig getan, um ins Pressing zu kommen, sei meistens hinterher gelaufen. So bestimmte der Zweitligist das Spiel und hatte die klar beste Chance der ersten 45 Minuten: Nach feinem Doppelpass war Dennis Srbeny frei durch, lupfte den Ball über Torwart Vitus Eicher, traf aber nur den Pfosten.
Erst nach 30 Minuten wurde es besser
Erst nach etwa 30 Minuten kam der FCH ins Spiel, bis zum ersten strukturieren Angriff dauerte es 42 Minuten. Stefan Schimmers Kopfball nach Flanke von Föhrenbach parierte Fürths Keeper Andreas Linde glänzend. Zur zweiten Hälfte kamen Christian Kühlwetter und Marvin Pieringer, die Heidenheimer hatten nun etwas mehr Aktionen in der Offensive, unter anderem strich ein Freistoß von Kevin Sessa nur knapp übers Gehäuse.
Doch so richtig rund lief es auch jetzt nicht. "Fürth hatte heute die besseren Chancen", räumt Schmidt ein. Unter anderem rettete Eicher stark gegen den aktuell glücklosen Srbeny und Fürths großes Talent Denis Pfaffenrot, der noch den A-Junioren angehört, donnerte die Kugel in der 77. Minute fast ansatzlos an die Latte. Nach weiteren Wechseln, beim FCH kamen ebenfalls einige junge Spieler, war die Partie dann ziemlich zerfahren und es sah nach einem 0:0 aus.
FCH legt sich selbst das Ei ins Nest
Doch auch zum Teilerfolg reichte es nicht. "Nachdem wir die Chancen überstanden haben, haben wir wohl gedacht, wir helfen selbst ein bisschen mit beim Toreschießen", ärgert sich Schmidt über das 0:1 in der 85. Minute. Nach einem riskanten Rückpass von Seedy Jarju versuchte der inzwischen im Tor stehende Frank Feller, den Ball zu kontrollieren, wurde hart angegangen und verlor die Kugel - Dickson Abiama bedankte sich mit dem Treffer ins leere Tor. "Das sind junge Spieler, aber da merkt man einfach, dass es auf diesem Niveau schneller geht, dass Fehler gleich bestraft werden", so Schmidt.
Das 1:1 wäre noch drin gewesen, nach Freistoß von Florian Pick und Kopfballvorlage von Keller scheiterte Pieringer aber aus kurzer Distanz. "Wir haben verloren, kein Tor gemacht und hatten zu viele Phasen, in denen wir nicht in unsere Abläufe gekommen sind - da kann man nicht zufrieden sein", so Schmidts Resümee. Wenn es in gut einer Woche in der Bundesliga weitergeht - am Sonntag, 29. Oktober (17.30 Uhr) gastiert der FC Augsburg in der Voith-Arena -, wird wohl in großen Teilen wieder die Startelf der jüngsten Spiele zu sehen sein.
Namen und Zahlen
1. FC Heidenheim - SpVgg Greuther Fürth 0:1 (0:0)
FCH: Eicher (61. Feller) - Traoré (61. Jarju), Siersleben (46. Kühlwetter), Keller, Föhrenbach (61. Berner) - Schöppner, Gimber - Pick, Sessa (61. Janes) - Thomalla (46. Pieringer) - Schimmer (61. Dovedan)
Tore: 0:1 (85.) Abiama
Zuschauer: 400