Heimspiel gegen VfL Bochum

1. FC Heidenheim verpasst den Lucky Punch: So ist die Stimmung nach dem 0:0

Kein Sieger im Abnutzungskampf: Der 1. FC Heidenheim und der VfL Bochum trennen sich 0:0. Unterm Strich ein gerechtes Ergebnis, doch kurz vor Schluss hatten die heimischen Fans in der Voith-Arena schon zum Jubeln angesetzt.

1. FC Heidenheim verpasst den Lucky Punch: So ist die Stimmung nach dem 0:0

Es ist Viertel nach fünf an diesem kalten Novembertag auf dem Heidenheimer Schlossberg, wir schreiben die 89. Minute im Bundesligaspiel zwischen dem 1. FC Heidenheim und dem VfL Bochum, das konsequent auf ein 0:0 zuzusteuern scheint. Dann landet ein langer Ball bei VfL-Verteidiger Erhan Masovic, Tim Kleindienst setzt nach, Masovic verliert den Ball und der FCH-Stürmer hat freie Bahn. Bochums Torwart Manuel Riemann stürmt aus seinem Kasten, Kleindienst entscheidet sich für einen Heber, doch im letzten Moment springt die Kugel auf dem bei diesen Bedingungen natürlich etwas holprigem Rasen hoch und so segelt der Ball zwar über Riemann, aber eben auch übers Tor.

Kleine Unebenheit verhindert die Krönung

Kurz danach ist Schluss und das Duell zweier Mannschaften, für die das Ziel nur der Klassenerhalt sein kann, endet 0:0 unentschieden. Allzu viel war bis zu dieser 89. Minute nicht passiert, dennoch war es kein schlechtes Spiel, vielmehr ein intensiver Abnutzungskampf mit starken Defensivleistungen auf beiden Seiten.

Und so war auch Frank Schmidt alles andere als unzufrieden. "Wenn der Tim das Tor macht, sind wir noch ein bisschen glücklicher, aber wir haben 0:0 gespielt. Dann ist es eben wichtig, dass du das Ding nach Hause bringst und nicht noch irgend so eine Gurke hinten rein fällt", erklärte der FCH-Trainer nach dem Spiel. Denn gegen einen direkten Konkurrenten zu verlieren - dies wäre dann richtig bitter gewesen.

"Wichtig dass nicht noch eine Gurke hinten rein fällt"

Schmidt hatte bis auf einen Wechsel - Adrian Beck startete anstelle von Norman Theuerkauf - die gleiche Startformation wie in München aufgeboten. Diese agierte defensiv aber deutlich verbessert, Patrick Mainka hatte gleich zu Beginn einige starke Aktionen, auch die anderen Spieler in der Viererkette agierten sehr konsequent.

Das Problem: die Bochumer Abwehr tat es ihnen gleich und machte deutlich, warum der Ruhrpott-Verein erst viermal verloren hat - nun aber eben auch zum siebten Mal Remis spielte. So blieben Chancen Mangelware, die beste vor der Pause hatte Eren Dinkci, der nach Flanke von Jonas Föhrenbach aus kurzer Distanz nur das Außennetz traf.

Nach dem Seitenwechsel hatte Bochum dann seine beste Phase, FCH-Torwart Kevin Müller zeigte beim einem Schuss von Patrick Osterhage sein Können, ansonsten brachten die Verteidiger immer wieder ein Bein dazwischen. Schmidt reagierte mit einem Dreifachwechsel, für Eren Dinkci, Adrian Beck und Jan Schöppner kamen Marnon Busch, Denis Thomalla und Nikola Dovedan. Letztgenannter hatte dann auch nachdem Kleindienst einen Abschlag direkt weitergeleitet hatte, in der 77. Minute eine gute Möglichkeit, Riemann entschärfte den Schuss aber mit guter Parade.

Die Devise: Bloß nicht verlieren

Mehr und mehr scheuten die Mannschaften dann das letzte Risiko, im Aufeinandertreffen der Tabellennachbarn lautete die Devise: Bloß nicht verlieren. Das zeigte sich unter anderem bei den taktischen Fouls, Lukas Daschner und Keven Schlotterbeck bei Bochum sowie Niklas Beste bei Heidenheim unterbanden gegnerische Angriffe mit Ringergriffen, obwohl die Situationen gar nicht so brenzlig waren.

undefinedundefined

Am Ende waren beide nicht unzufrieden. Bochum hatte einen Auswärtspunkt geholt, der FCH den Konkurrenten hinter sich gelassen. "Natürlich wollten wir heute mehr, wenn man das Spiel aber Revue passieren lässt, ist es ein gerechtes Unentschieden, trotz der Chance am Ende", fasst Innenverteidiger Benedikt Gimber zusammen. Und der gerade wieder von einem Länderspielreise mit dem Nationalteam der USA zurückgekehrte Lennard Maloney macht klar: "Ein Punkt ist besser als kein Punkt."

Schmidt sieht Fortschritte

Für seinen Trainer ist das Glas sowieso immer halbvoll und nicht halbleer. Schmidt sieht vor allem die Fortschritte: "Ich war mit dem Auftritt insgesamt, was Aufmerksamkeit und Disziplin betrifft, sehr zufrieden. Das haben wir bei den Bayern nach dem 2:2 nicht gehabt, da haben wir das 3:2 bekommen. Das ist heute nicht passiert, jeder hat seine Aufgabe erfüllt."