Rekordmeister kommt nach Heidenheim

FCH will gegen Bayern Vollgas geben: "Gibt eine minimale Chance, etwas mitzunehmen"

Zwei – ziemlich torreiche – Duelle gegen den großen FC Bayern München hat der 1. FC Heidenheim schon ausgetragen, am Samstag (15.30 Uhr) gastiert der deutsche Rekordmeister erstmals zu einem Pflichtspiel auf dem Schlossberg. Wie sind die Voraussetzungen und was sagt FCH-Coach Frank Schmidt vor dem Spiel?

Das Personal: FCH-Coach Frank Schmidt muss neben den Langzeitverletzten auf der gesperrten Nikola Dovedan verzichten, zudem fehlt Norman Theuerkauf, der diese Woche krank war. Wieder besser sieht es bei Lennard Maloney aus, der nach seiner Verletzung in Berlin dreimal aussetzen musste und zuletzt in Stuttgart einen Kurzeinsatz hatte. „Er hat diese Woche wieder voll trainiert, grundsätzlich gibt es keine Einschränkung mehr und es ist so, dass er auch von Anfang an spielen kann“, erklärt Schmidt. Mehr Probleme hat sein Münchner Gegenüber Thomas Tuchel, dem unter anderem Torwart Manuel Neuer, Aleksandar Pavlovic, Noussair Mazraoui, Leroy Sané und Kingsley Coman fehlen.

Die Premiere: Die Fans sind begeistert, dass die weltberühmten Bayern nun zu einem Punktspiel in Heidenheim antreten, der FCH-Trainer hat seine eigene Sichtweise: „Natürlich verstehe ich, dass der FC Bayern München mit seiner Strahlkraft für das ganze Umfeld etwas Besonderes ist. Aber wir sind sieben Spieltage vor Schluss, wir brauchen noch Punkte und die wollen wir möglichst schnell holen. Deswegen beschäftige ich mich diese Woche nur damit, was wir sportlich tun müssen, um hier etwas mitzunehmen.“

Die Herangehensweise: „Wir müssen auf jeden Fall eine sehr starke Offensive verteidigen, Bayern hat die meisten Tore geschossen und viel individuelle Klasse. Aber man hat schon im Hinspiel gesehen: Nur verteidigen reicht nicht“, sagt Schmidt mit Blick auf das 2:4, bei dem seine Mannschaft zwischenzeitlich völlig überraschend auf 2:2 gestellt hatte. „Das ärgert mich heute noch, wenn man in der 70. Minute den Ausgleich macht, im gleichen Moment euphorisch wird und das 2:3 kassiert. Aber da haben wir uns Gott sei Dank entwickelt.“

Und welche Auswirkungen könnte es haben, dass Bayern wohl mittlerweile die Meisterschaft abgeschrieben und kommenden Dienstag ein extrem wichtiges Spiel in der Championsleague vor sich hat? „Es wäre mir neu, dass Bayern die weiße Flagge hisst“, sagt Schmidt und blendet das Thema eher aus: „Wir wissen nicht, welche Rolle das Arsenal-Spiel spielt, wie die personelle Besetzung, die taktische Ausrichtung ist. Von daher ist es gut, dass wir gesagt haben: Wir würden gerne mit unseren Fans im Rücken eine emotionale Partie spielen, mit viel Einsatz, viel Pressing, viel umkämpften Bällen. Wenn das gelingt, gibt es eine minimale Chance, etwas mitzunehmen.“

Der Endspurt: Es sind noch sieben Spiele und beim Blick auf das Restprogramm der Konkurrenz könnte man hochrechnen, dass dem FCH maximal vier, fünf Punkte zum Klassenerhalt fehlen und die nicht unbedingt gegen die Bayern geholt werden müssen. Für Schmidt ist aber eines klar: „Kräfte einteilen gibt es bei uns nicht. Ich erwarte immer Vollgas.“ Dies sei vielleicht nicht immer möglich, gerade zum Ende der Saison hin mache sich natürlich bemerkbar, dass der FCH bei in allen Laufdaten vorne mit dabei ist.

„Das eine ist das körperliche, das andere ist der Kopf und da verbietet es sich, irgendwo Halbgas zu gehen. Nur wenn du bereit bist, in den Grenzbereich zu kommen, kannst du auch das mögliche Ergebnis erzielen“, betont Heidenheims Trainer, für den sich an der Zielsetzung nichts geändert hat. „Auch in der Phase, als wir deutlich näher an Europa als an einem Abstiegsplatz waren, habe ich immer gesagt: Für uns geht es nur um eines, die Klasse zu halten. Wir brauchen noch Punkte, wahrscheinlich werden es keine 40 sein, aber wir machen so lange weiter, bis es definitiv heißt: Wir haben es geschafft.“

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