Duell gegen den deutschen Meister

FCH will gegen Leverkusen nicht „Spalier stehen“

Die Rollen sind beim Duell am Samstag (15.30 Uhr) zwischen dem 1. FC Heidenheim und Bayer Leverkusen klar verteilt: Der Abstiegskandidat trifft auf den amtierenden Meister, die schwächste Heimmannschaft auf das beste Auswärtsteam. Was dem FCH dennoch Mut macht:

Trotzdem muss jedes Spiel erst gespielt werden, das zeigte sich auch diese Woche, als es mal wieder eine Sensation im deutschen Fußball gab: Drittligist Arminia Bielefeld warf Bayer Leverkusen mit einem verdienten 2:1-Sieg aus dem DFB-Pokal – und das im Halbfinale. Die Frage ist natürlich, ob dies für den FCH eher gut oder schlecht ist.

Trainer Frank Schmidt sieht da zwei Möglichkeiten: „Entweder entsteht aus der Wut eine Entschlossenheit, dafür zu sorgen: Das passiert uns kein zweites Mal, schon gar nicht hintereinander. Vielleicht hängt es aber doch in den Klamotten, vor allem wenn wir eine Heidenheimer Mannschaft sehen, die voll da ist. Egal wie es am Ende ist, ich glaube nicht, dass wir Spalier stehen sollten und rausfinden, wie hätte es denn Leverkusen gerne, wie schaffen sie es, in Ruhe wieder den Rhythmus zu finden. Sondern es geht um Widerstandsfähigkeit. Das möchte ich sehen, dass wir da sind, das Stadion hinter uns haben, ja vielleicht auch eine Pokalatmosphäre da ist.“

Budu Zivzivadze fällt aus

Allerdings hat der FCH dabei mit Verletzungen zu kämpfen: Mathias Honsak fällt weiter aus, zudem hat es in Wolfsburg Budu Zivzivadze erwischt – der Georgier kann nach seiner Außenbandverletzung noch nicht spielen. Gerade bei ihm, der seit drei Spielen in starker Form ist und gut mit Sturmpartner Marvin Pieringer harmoniert, ist es natürlich schade.

Schmidt sieht es aber pragmatisch: „Er ist verletzt, das kann passieren. Er bleibt positiv, das ist das wichtigste“, sagt der FCH-Coach und hält es für möglich, dass Zivzivadze nächste Woche oder die darauf wieder spielen kann. Dazu waren Sirlord Conteh und Leo Scienza krank, Thomas Keller und Julian Niehues sind nach ihren Verletzungen erst wieder ins Training eingestiegen – bei allen vier gibt es noch ein Fragezeichen.

Bielefeld hat’s vorgemacht

Bielefeld machte vor, wie man einen so starken Gegner besiegen kann. „Sie haben Leverkusen einfach nicht so ins Spiel kommen lassen, wie die das wollen – über Ballbesitz, hohe Passquote, viele Positionswechsel. Das hat Bielefeld sehr gut verteidigt, entweder sehr hoch attackiert oder kompakt in der eigenen Hälfte“, erklärt Schmidt.

Ein bisschen zeigte der FCH ja auch schon wie es gehen kann, im Hinspiel gab es eine 2:0-Führung, am Ende aber eine 2:5-Niederlage. „Es ging zu einfach, zu schnell. Wenn bei Leverkusen die Maschine ins Laufen kommt, dann ist es schwer, sie zu verteidigen. Das müssen wir verhindern, wir müssen Leverkusen beschäftigen, ihnen Aufgaben stellen, damit sie sich nicht zu einfach nach vorn durch kombinieren können“, sagt der Heidenheimer Trainer.

Lag’s am Rasen?

Dass dem Meister dies in Bielefeld nicht gelang, lag nach Ansicht von Bayer 04 auch ein wenig am Zustand des Spielfelds. Unter anderem bemängelte Geschäftsführer Fernando Carro, dass der Platz in der Schüco-Arena vorher nicht gewässert worden war.

Ob dies einen Einfluss aufs Spiel hatte, sei dahingestellt, für Schmidt ist jedenfalls klar: „Mit so etwas habe ich mich noch nie beschäftigt, grundsätzlich gilt, dass wir für uns die besten Bedingungen schaffen wollen.“ Die seien freilich im Training momentan nicht gegeben, es steht nur ein Platz zur Verfügung. „Ich denke, dass unser Trainingsplatz wesentlich schlechter ist als der in Bielefeld, dafür haben wir einen sehr guten Platz im Stadion“, so Schmidt.

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