"Im Moment noch unerklärlich"

Das sagen Torwart Kevin Müller und Verteidiger Omar Traoré vom FCH zur bitteren Niederlage

"Im Moment noch unerklärlich" - so lautete der Tenor bei Spielern und Trainern des 1. FC Heidenheim nach der 2:3-Niederlage im ersten Bundesligaheimspiel. Torwart Kevin Müller und Verteidiger Omar Traoré blicken dennoch nach vorn.

Das sagen Torwart Kevin Müller und Verteidiger Omar Traoré vom FCH zur bitteren Niederlage

Nach so einem Spiel eine Erklärung liefern zu müssen, ist extrem undankbar, Müller versucht es dennoch: „Wenn du nach 75 Minuten 2:0 führst, eigentlich 3:0, wenn nicht sogar 4:0 führen musst und dann mit gar nichts nach Hause gehst, ist es sehr, sehr bitter“, sagt der FCH-Torwart. Vor dem Anschlusstreffer der Gäste habe man sich vielleicht zu weit hinten rein drücken lassen, nicht für Entlastung gesorgt, dennoch sei die Leistung insgesamt gut gewesen: „Ich glaube, dass wir bis zur 75. Minute alles richtig gemacht haben, aber dann dürfen wir uns von einer negativen Situation nicht so aus dem Tritt bringen lassen.“

Warum nicht in Dortmund?

So wartet der FCH weiter auf den ersten Punkt im Oberhaus, Müller bleibt aber zuversichtlich. „Das wird uns als Mannschaft jetzt noch näher zusammen bringen und vielleicht soll es dann gerade in Dortmund sein“, sagt der Heidenheimer Keeper vor dem Spiel am kommenden Freitag und hofft, dass sein Team an den Auftritt gegen die TSG anknüpfen kann. „Bis auf die Gegentore haben wir ein gutes Spiel gemacht, aber es ist ein Ergebnissport und Ergebnis das spricht heute leider nicht für uns.

Drei Neuzugänge standen beim ersten Heimspiel in der Startelf des FCH, neben den Offensivkräften Marvin Pieringer und Eren Dinkci auch Rechtsverteidiger Omar Traoré. Für den Ex-Osnabrücker, der vor einigen Wochen noch in der 3. Liga am Ball war, ein großer Sprung. „Erwartet habe ich das natürlich nicht, aber daran sieht man wie schnell es im Fußball gehen kann. Man muss immer bereit sein“, so der 25-Jährige, der durch die Verletzung von Marnon Busch seine Chance bekam und bereits in Wolfsburg 60 Minuten absolviert hatte.

Traoré findet sich schnell ein

Auch bei den Heidenheimer Anhängern ist er schon gut bekannt, es war sogar ein „Ich-möchte-dein-Trikot“-Plakat zu sehen. „Es freut mich, wenn man gut ankommt. Überhaupt war die Atmosphäre top, die Fans haben uns getragen“, sagt Traoré, konnte sich über das alles aber nur bedingt freuen. „Klar überwiegt die Enttäuschung. Wir waren von der ersten Sekunde an da, gehen in Führung und haben eigentlich auch zum richtigen Zeitpunkt das 2:0 gemacht. Ich glaube, wir haben dann verpasst, das 3:0 zu machen, denn es gab sicherlich Chancen dazu“, analysiert der Verteidiger und ärgert sich über die Schlussviertelstunde: „Klar, die Qualität bei Hoffenheim ist da, aber wir dürfen uns nicht so hinten rein drücken lassen. Das müssen wir so schnell wie möglich abstellen.“

Dass er sich beim FCH so schnell eingefunden hat, liegt laut Traoré auch daran, dass hier ähnlicher Fußball wie bei seinem Vorgängerverein gespielt wird. Und den Sprung über zwei Ligen hinweg hat er ebenfalls gut verkraftet. „Natürlich ist es was ganz anderes, wenn du dich auf Wolfsburg oder Hoffenheim einstellst, als auf Verl oder Zwickau. Und auf dem Spielfeld geht es alles schneller,  Nachlässigkeiten werden schneller bestraft. Aber das war mir bewusst.“

Was Traoré und seine Kollegen vom Spiel gegen Hoffenheim mitnehmen, wird sich vielleicht schon kommenden Freitag zeigen. „Es wird jetzt nicht einfach in Dortmund, vor 80.000 Zuschauern – das spricht schon für sich. Aber unmöglich ist nichts. Wir dürfen nicht zu viel Respekt haben, müssen an unsere Chance glauben“, so Traoré.

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