So wie bei der 0:3-Niederlage gegen den SC Freiburg haben Fans des 1. FC Heidenheim Kevin Müller schon lange nicht mehr erlebt. Nach dem 0:2 durch Vincenzo Grifo in der 59. Minute war der FCH-Torhüter aufgebracht wie selten, gestikulierte wild und schimpfte wie ein Rohrspatz. Müller war sichtlich geladen – und das machte er auch nach dem Spiel deutlich. „Was wir nach dem 0:1 machen, ist einfach schlecht. Das muss man ganz klar so sagen.“ Aber: Auch zum 0:1 von Ritsu Doan (54.) fand Müller deutliche Worte: „Auch wenn er das super macht. Du darfst ihn da niemals so schießen lassen.“
So kenne ich uns nicht.
Kevin Müller, Torwart des 1. FC Heidenheim, zum Abwehrverhalten bei den Gegentoren
Der FCH habe sich innerhalb von nur wenigen Minuten „billig die Butter vom Brot nehmen lassen“, bedauerte der Heidenheimer Torwart, der anfügte: „Das kann ich, das können wir alle nicht akzeptieren. Da erwarten wir viel mehr von uns. So kenne ich uns nicht.“
Nach zwei Siegen folgten für Heidenheim in der Bundesliga nun zwei Niederlagen. „Wir haben jetzt sieben Gegentore in zwei Spielen gekriegt. Das ist zu viel“, betonte Kevin Müller. „Da täuschen auch die ersten zwei Zu-Null-Spiele nicht drüber hinweg. Das müssen wir ganz schnell abschalten.“ Das 0:3 gegen Freiburg ist für Müller „auf jeden Fall ein deutlicher Schuss vor den Bug“ und ein Hinweis darauf, „dass du nichts geschenkt bekommst, nicht nachlassen darfst.“
Für den FCH-Keeper gehe es darum, mit solchen Negativerlebnissen richtig umzugehen. In der vergangenen Saison habe der FCH gezeigt, dass er damit richtig umgehen könne, so Müller. Innerhalb der Mannschaft würden jetzt die Fehler offen und ehrlich angesprochen werden.
Es bringt ja nichts, die Sachen schönzureden.
FCH-Keeper Kevin Müller blickt auf die Trainingswoche
„Es bringt ja nichts, die Sachen schönzureden. Wir haben alle nichts davon, wenn wir sagen: Es ist noch Anfang der Saison und dass es noch einigermaßen geht. Weil, dann gucken wir uns im Dezember an und sagen: Oh, jetzt wird’s langsam eng.“