Spieler, Herkunft, Mentalität

Frank Schmidt als Bayern-Fan? Diese Gemeinsamkeiten gibt es zwischen dem 1. FC Heidenheim und dem FC Bayern München

Vor dem Spiel des 1. FC Heidenheim am Samstag, 15.30 Uhr, bei Bayern München tun sich einige Gemeinsamkeiten der beiden Vereine auf, die selbst von Bayern-Boss Herbert Hainer betont werden.

Der nächste Brocken mitten in einer schwierigen Phase des FCH: Am Samstag, 15.30 Uhr, müssen die Kicker von der Ostalb in der Allianz-Arena gegen den deutschen Rekordmeister ran. Der FC Bayern ist nach dem zwölften Spieltag komfortabel Tabellenführer, während der Trend des FCH stark nach unten zeigt. Platz 16, nur eines der letzten zehn Bundesliga-Spiele gewonnen – die aktuelle Situation auf dem Schlossberg ist mehr als brenzlig und die Bayern dabei wahrlich kein Aufbaugegner: „Wir werden versuchen, uns da bestmöglich zu präsentieren“, sagte Trainer Frank Schmidt nach der 0:4-Klatsche gegen den Tabellenzweiten aus Frankfurt am vergangenen Spieltag.

Doch bei allen sportlichen Gegensätzen im Moment gibt es auch einiges, was den 1. FC Heidenheim mit dem Weltklasseverein von der Säbener Straße verbindet. Kleine Verbindungen, die eventuell das Sieger-Gen des FCH vor dem Spiel gegen den Goliath wieder etwas aufblühen lassen könnten:

Die führenden Köpfe sind Bayern-Fans

Mit Frank Schmidt und Holger Sanwald haben die beiden großen Väter des FCH eine lange Verbindung mit dem FC Bayern München. Wie Sanwald im aktuellen Sportstudio am 23. November bekanntgab, war dieser lange Zeit Fan der Roten: „Um ganz ehrlich zu sein, war ich damals großer Fan von den Bayern und dem VfB Stuttgart“, sagte der FCH-Vorstandschef in der ZDF-Sendung. Mitglied des FC Bayern wurde er in seiner Zeit an der Augsburger Universität auch, um leichter an Karten zu kommen, ist es aber bis heute geblieben.

Um ganz ehrlich zu sein, war ich damals großer Fan von den Bayern und dem VfB Stuttgart.

Holger Sanwald, FCH-Vorstandsvorsitzender

Auch bei Frank Schmidt reicht das Faible für die Bayern bis in die jungen Jahre zurück. Bei einer Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel in München im vergangenen Jahr erklärte Schmidt: „Als wir Kinder waren, wurde vor dem Garagentor immer Bayern gegen Stuttgart gespielt. Ich war dabei immer auf der Bayern-Seite im Tor.“ Zu seiner Zeit als Spieler konnte der heutige FCH-Trainer sogar gegen den Rekordpokalsieger aus München glänzen, als die TSV Vestenbergsgreuth am 14. August 1994 die Sensation schaffte und die Bayern mit 1:0 aus dem Pokal kegelte. Fester Bestandteil der Verteidigung der fränkischen Mannschaft: Frank Schmidt.

Lob vom Bayern-Präsidenten

Auf der anderen Seite gab es Lob für die Arbeit des FC Heidenheim von niemand geringerem als Bayern-Präsident Herbert Hainer. In der Fernseh-Talkshow „Doppelpass“ vom 3. September 2023 saßen sich die beiden Chefs der Bayern und der Heidenheimer gegenüber. „Ich habe unglaublich viele Parallelen zum FC Bayern München gesehen“, sagte Hainer dort und betonte Punkte wie Kontinuität, Stabilität und Werte, die auf der Ostalb ähnlich gehandhabt werden wie beim Rekordmeister. Kein Wunder, dass es gute Kontakte zwischen den beiden Vereinen gibt, die vor allem die Zusammenarbeit bei einigen Transfers vereinfacht haben.

Direkt ins Auge fallen da natürlich das von den Bayern ausgeliehene Talent Paul Wanner und der in der Bayern-Jugend groß gewordene Niklas Dorsch – beide haben für die Bayern ihr Bundesliga-Debüt feiern dürfen. Wanner war bei seinem ersten Einsatz am 7. Januar 2022 der zweitjüngste Profi aller Zeiten, nur 14 Tage älter als Dortmunds Youssoufa Moukoko.

Geburtsort München keine Seltenheit

Andere aktive und ehemalige FCH-Fußballer haben nicht nur in der Region Münchens gespielt, sondern wurden dort geboren. Das gilt für Verteidiger Thomas Keller und die ehemaligen FCH-Stürmer Florian Niederlechner und Robert Glatzel. Heidenheims Ersatz-Torhüter Vitus Eicher wurde in Erding, also in direkter Umgebung der Metropole geboren und durchlief die Jugendabteilungen vom TSV 1860 München.

Am Samstag wieder beim FC Bayern München anzutreffen: Holger Sanwald. Foto: EIBNER/Sascha Walther

Das Spielen bei kleineren Clubs aus München ist für FCH-Spieler in der Vergangenheit keine Seltenheit gewesen: Während Niederlechner und Glatzel in jungen Jahren das rot-blaue Trikot von Unterhaching trugen, machte der heutige FCH-Stürmer Stefan Schimmer in seinen 74 Spielen für Haching 26 Tore und legte dazu noch sieben Treffer auf. Deshalb wurde ihm von den Fans dort der Spitzname „Der Bomber“ verliehen – so wie einst Bayern-Legende Gerd Müller tituliert wurde.

Linksverteidiger Marnon Busch wurde zu seiner Zeit bei Werder Bremen für ein Jahr zum großen Erzfeind der Bayern, dem TSV 1860 München verliehen. Ob diese Münchner Erfahrung den Heidenheimer Akteuren am Samstag, 15.30 Uhr, in der Allianz-Arena helfen wird, um für eine Überraschung zu sorgen, bleibt abzuwarten, jedoch kann angenommen werden, dass die gute Verbindung zwischen den beiden Vereinen bestehen bleibt.

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