Sie haben ja schon einiges erlebt, die Heidenheimer Fußballer, noch vor wenigen Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass der Verein vom Schlossberg regelmäßig gegen Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und RB Leipzig um Punkte spielt. Ist der sechsfache englische Meister und zweimalige Champions-League-Sieger Chelsea Football Club, dessen Wert auf 3,1 Milliarden Dollar geschätzt wird, da noch eine Stufe höher einzuschätzen? Schmidt kommentiert das auf seine Weise: „Das waren alles Topmannschaften aus Deutschland, jetzt kommt eine absolute Topmannschaft aus England.“
Beide Teams sind mit drei Siegen gestartet
Eine Mannschaft, die man eher in der Champions als in der europäisch drittklassigen Conference League erwartet hätte. Bisher nehmen die Engländer die Aufgabe aber ernst, führen mit drei Siegen und 16:3 Toren die Liga an. Der FCH steht mit ebenfalls drei Siegen und 5:1 Toren auf dem sechsten Rang, von einem Spiel auf Augenhöhe zu sprechen, wäre aber natürlich mehr als kurios.
„Der Unterschied zwischen dem FC Chelsea und dem 1. FC Heidenheim könnte größer nicht sein. Deshalb wissen wir alle: Es braucht fast schon eine magische Nacht und es wäre natürlich eine Riesensensation, wenn es uns gelingen würde, am Donnerstag etwas mitzunehmen“, sagt Schmidt.
Vorfreude auf einen besonderen Abend
Die Favoritenrolle ist mehr als klar, das soll den Spaß an der Sache aber nicht mindern. „Ich glaube, dass das für den Verein und die Fans etwas unfassbar schönes ist, das ist ein Traum für alle“, sagt der FCH-Coach und hat dennoch die Gesamtsituation im Blick: „Das wird ein besonderer Abend. Aber ich bin immer ehrlich, mein Kopf ist schon ein bisschen bei Sonntag, wenn es gegen Frankfurt geht. Die Bundesliga hat für uns absolute Priorität und nach den letzten Ergebnissen müssen wir schauen, dass wir punkten.“
Matthias Honsak im Aufwind
Auch für Mathias Honsak ist „die Vorfreude riesig“. Bisher hatte der Neuzugang aus Darmstadt gerade in der Conference League seine starken Auftritte und seine Nominierung für die abschließende Pressekonferenz lassen auf einen weiteren Startelfeinsatz schließen. Für alle seiner Teamkameraden kann sich der Traum von einem Spiel gegen Chelsea aber nicht erfüllen. „Wir haben einen großen Kader und natürlich kann der Trainer nicht jeden Spieler mitnehmen“, sagt der Österreicher, der zuletzt beim 2:5 in Leverkusen sein erste Bundesligator für den FCH erzielt hatte.
Der 27-Jährige ist wohl einer der Gewinner der jüngsten Wochen. „Natürlich wollte ich gleich von Anfang an meine Leistung auf den Platz bringen. Das ist mit in den ersten Spielen und schon am Ende der Vorbereitung nicht so geglückt. Aber ich habe mich von dem nicht unterkriegen lassen, ich kenne meine Qualitäten, habe weiter trainiert und werde jetzt vielleicht ein Stück weit belohnt.“ Und vielleicht belohnt er sich ja auch noch mit einem guten Auftritt gegen einen Weltklasseklub wie den Chelsea FC.