Für Frank Schmidt nicht: „Das ist überhaupt nicht anders, das ist immer noch etwas Besonderes“, sagt der Heidenheimer Trainer vor dem Duell mit dem achtfachen Meister in Deutschlands größtem Stadion. Immerhin hält er die Terminierung nicht unbedingt für einen Zufall. „Bei der Ansetzung haben sie sich schon etwas gedacht. Weil es einfach letztes Jahr ein Spektakel war“, so Schmidt.
Wieder das Unmögliche möglich machen
An der Außenseiterrolle seines Teams habe sich dagegen nichts geändert: „Es ist eine Aufgabe, die uns alles abverlangt. Wir wollen morgen den Knopf finden, um ein gutes Spiel zu machen und wieder versuchen, das Unmögliche möglich zu machen.“ Auch beim Blick ins Ruhrgebiet zeigt sich, dass die große Borussia vor allem mit sich selbst beschäftigt ist. Da wird über Torwart Kobels misslungenen Länderspieleinsatz geschrieben, über Füllkrugs Abgang, Reynas Verletzung, Guirassys mögliches Debüt – über Heidenheim eigentlich kaum.
Den FCHlern wird das nicht unrecht sein, sie konnten sich in Ruhe auf die natürlich wieder riesige Herausforderung vorbereiten, auch wenn der Trubel zuletzt ein bisschen größer geworden ist. Schmidt bereitet dies keine Sorgen: „Wir merken jetzt das erste Mal so richtig, dass man mit Lob richtig umgehen muss. Das Lob konnten wir jetzt nicht verhindern, nachdem wir die ersten fünf Pflichtspiele gewonnen haben, aber das Entscheidende hat für mich diese Woche auf dem Trainingsplatz stattgefunden: Da war eine Mannschaft, die sich nicht ausruht, sondern bereit war, richtig intensiv zu trainieren.“
Mit Lob richtig umgehen
Trotz des beeindruckenden Laufs kam die jüngste Länderspielpause aus Sicht des Trainers genau richtig. „Wir hatten innerhalb von zwei Wochen zum Saisonstart bereits viele Spiele. Das hatten wir bisher so noch nie. Nun gab es die Möglichkeit, ein paar Tage freizumachen und die Spieler individuell regenerieren zu lassen.“ Und die personelle Lage ist erfreulich: Außer dem Langzeitverletzten Julian Niehues müssen nur Denis Thomalla (krank) und Torhüter Frank Feller (Knieprobleme) passen, Thomas Keller ist nach seiner langen Pause wieder im Mannschaftstraining und Lennard Maloney hat die Blessur am Rücken aus dem Augsburg-Spiel überwunden.
„Das Gute ist, wir haben einen vollen Trainingsplatz, es wird Enttäuschungen geben, wenn es um die Kadernominierung geht, aber das gehört eben auch dazu“, sagt Schmidt und macht gleichzeitig klar, dass es noch viele Chancen geben wird. In einer normalen Woche oder jetzt nach der Länderspielpause könne es zwar deutlich weniger Umstellungen als zuletzt geben, dennoch dürfe sich niemand sicher sein, weil auch schon viele Spiele einen guten Leistungsnachweis gezeigt haben. „Aber spätestens ab Anfang Oktober werden wir bis 21. Dezember nur noch spielen und da werden wir mit Sicherheit keine Stammformation haben, die jedes Spiel bestreiten wird“, sagt Schmidt.