Der Start: Beide Teams holten sechs Punkte aus den ersten drei Spielen, der FCH liegt im Torverhältnis (8:4) etwas vor den Breisgauern (5:4). Bei denen hat sich durch den Trainerwechsel einiges verändert – laut Frank Schmidt nicht zum Schlechten. „Wir treffen auf einen sehr guten, offensivstarken Gegner.
Sie haben wie immer spannende Einzelspieler, sind vielleicht gegen den Ball noch einen Tick aggressiver“, sagt Heidenheims Coach und erwartet eine intensive Begegnung. „Ich glaube, dass es ein Fehlerspiel werden kann. Wer Fehler besser provozieren, mit Fehlern besser umgehen kann, der könnte die Nase vorn haben – und das wollen logischerweise wir sein.“
Die Trainer: Julian Schuster muss in Freiburg in die fast übermenschlichen Fußstapfen von Christian Streich treten. Das gelingt ihm bisher glänzend, der gebürtige Bietigheimer ist ja auch wahrlich nicht neu beim SC, kam schon 2008 als Spieler zu den Breisgauern. Mit seinen 39 Jahren ist Schuster aber derzeit jüngster Trainer – und trifft nun auf den erfahrensten, denn Schmidt feierte dieser Tage sein „17-Jähriges“ als Chefcoach des FCH.
Dementsprechend hat Schuster auch schon angekündigt, „Augen und Ohren“ aufzusperren, sich Tipps von Schmidt zu holen. Dieser sieht keinen Anlass für eine Lehrstunde. „Das brauche ich nicht, er ist schon sehr lange in Freiburg mit dabei, hat mit Sicherheit schon sein Rüstzeug bekommen, um seinen Job perfekt auszuüben. Das hat er in den ersten Spielen schon gezeigt“, betont Schmidt und fügt schmunzelnd hinzu: „Aber ich beantworte alle Fragen.“
Die Wiedersehen: Eren Dinkci kehrt nach seinem Wechsel zum SC Freiburg erstmals in die Voith-Arena zurück. Zu Beginn musste der 22-Jährige noch mit Leistenproblemen aussetzen, zuletzt wurde er zweimal eingewechselt, jetzt könnte es für die Startelf reichen. „Wir freuen uns auf Eren Dinkci und ich hoffe, dass jeder einzelne FCH-Fan ihm einen entsprechenden Empfang bereitet“, sagt Schmidt und erinnert an Dinkcis Leistungen (10 Tore) während der ganzen Saison und speziell im letzten Spiel.
Obwohl die Verpflichtung durch den SC schon feststand, zeigte er gegen Köln eine Gala, schoss mit zwei Toren den FCH in die Qualifikation zur Conference League und seinen neuen Arbeitgeber aus selbiger hinaus. „Er hat uns extrem geholfen, schade, dass er nun gegen uns spielt. Aber wir nehmen das an, wissen, welche Gefahr von ihm ausgehen kann, wissen auch, wie man gegen ihn spielen muss.“
Auch andersherum gibt es ein Wiedersehen, FCH-Stürmer Maximilian Breunig stand bis zum Sommer in Diensten der Freiburger, wenn auch meist für deren zweite Mannschaft. Obwohl der 24-Jährige von einem Drittligaabsteiger kam, überzeugte er schon auf hohem Niveau. Zwei Tore in der Bundesliga, ein Dreierpack im Pokal stehen zu Buche, zuletzt zeigte Breunig richtig gute Nerven, verwandelte in Dortmund vor der „gelben Wand“ einen Elfmeter zum 2:3-Anschluss. „Ich bin sehr zufrieden mit ihm, er bringt gute Leistungen, zeigt hohes Engagement und das Schöne bei ihm ist, dass er das Potenzial bei Weitem noch nicht ausgeschöpft hat“, sagt Schmidt.
Das Personal: Freiburg hat einen sehr starken und breiten Kader, auch wenn der Ausfall von Spielmacher Merlin Röhl sicher schmerzt. Schmidt freut sich über einen „vollen Trainingsplatz“, bis auf den Langzeitverletzten Julian Niehues stehen alle Spieler zur Verfügung. Auch der auf den letzten Drücker gekommene Niklas Dorsch hat sich – wie erwartet – gleich gut eingefunden. „Natürlich fehlt ihm noch die Spielpraxis. Mit Ball hat er eine sehr gute Qualität, unsere Aufgabe ist es jetzt, ihn körperlich auf 100 Prozent zu bringen“, so Schmidt.
Drei Hochzeiten: Das derzeitige personelle Angebot führt beim FCH zu Härten bei der Kadernominierung. Schmidt erwartet hier eine professionelle Einstellung: „Auch wir werden Spieler haben, die vielleicht nicht ganz zufrieden sind. Das gehört für mich dazu, nächste Woche geht es weiter.“ Denn noch ist der FCH auf drei „Hochzeiten“ vertreten – Liga, DFB-Pokal und Conference League. „Momentan tanzen wir nicht so viel, einmal die Woche, aber die Wochen kommen. Wir wollen in allen Wettbewerben weiterkommen. Jeder muss jetzt schon Leistung bringen, um dann in den Wochen, in denen viele Spiele sind, auch Einsatzzeiten zu bekommen.“
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