FCH-Trainer Frank Schmidt: "Jetzt kommen die Wochen der Wahrheit"
Die personelle Lage - ist recht gut. Es fehlen nur die Langzeitverletzten Thomas Keller und Elidon Qenaj, sonst stehen alle Spieler zur Verfügung. Auch Lennard Maloney, der eine weitere Länderspielreise hinter sich hat und nun - was Schmidt positiv bewertet - auf seine ersten Pflichtländerspielminuten für die USA zurückblicken kann.
Den Einsatz hat der zentrale Mittelfeldspieler des FCH gut überstanden, die Reisestrapazen sind aber natürlich nicht ohne. "Ich habe ihn am Mittwoch kurz gesehen, ich glaube er mich nicht, weil er gerade in der Eistonne saß und ziemlich müde war", berichtet der Heidenheimer Trainer, sieht aber letztlich kein Problem: "Es sind immer noch zwei Tage bis zum Spiel und ich bin sicher, dass er am Sonntag zu 100 Prozent zur Verfügung steht."
Sechs-Punkte-Spiele - gibt es eigentlich nicht. "Ich bin gut in Mathematik, man kann maximal drei Punkte holen", erklärt Schmidt mit einem Schmunzeln und fügt an: "Aber natürlich, der Unterschied zwischen selbst drei Punkte holen und der Gegner holt drei Punkte - das sind dann sechs." Es ist also klar, gegen einen "derzeit direkten Konkurrenten" habe man den Auftrag zu punkten.
Der Heidenheimer Trainer will die Bedeutung der nun kommenden Partien auch nicht herunterspielen. "Für uns beginnt jetzt der Jahresendspurt mit fünf Spielen, in denen wir die Weichen stellen wollen, damit wir dann einer guten Ausgangsposition ins neue Jahr starten können. Auch wenn es eine Floskel ist: Jetzt kommen schon so etwas wie die Wochen der Wahrheit."
Die Qualitäten des Gegners - sind beachtlich. In dieser Runde verhageln bisher die vielen Unentschieden Bochum die Bilanz, so liegt der VfL mit neun Punkten einen Platz hinter dem FCH (10). Dennoch zeigte die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch gute Leistungen und geht sicher nicht als Außenseiter ins Duell am Sonntag. Der Ruhrpott-Klub schaffte nach dem Aufstieg 2021 zweimal den Klassenerhalt und hat das Plus von einer gehörigen Portion Erfahrung.
undefinedundefined"Sie wissen, was es braucht, um die Klasse zu halten, spielen sehr intensiv, auch in den Zweikämpfen", sagt Schmidt. Mit Torwart Manuel Riemann habe der VfL zudem den vielleicht besten Spieler der Liga in Sachen Spieleröffnung. Soll heißen: Gerade wenn nach eigenen Angriffen der gegnerische Keeper den Ball abfängt, muss der FCH hellwach sein. "Die Tiefe zu verteidigen, das Spiel auf die zweiten Bälle, das ist die Herausforderung für uns", fasst Heidenheims Coach zusammen.
Die Länderspielpause - wurde vor allem zur Regeneration genutzt. "Wir haben uns entschieden, das dieses Mal anders zu gestalten, weil wir sehr viel investiert haben in den vergangenen Wochen", berichtet Schmidt. So gab es kein Testspiel, dafür in der ersten Woche eine Leistungsdiagnostik und gezielte Regeneration. "In dieser Woche haben wir dann Fahrt aufgenommen, um in den Duellen, die jetzt kommen, wieder voll da zu sein."
Die bisherige Bilanz - fällt nach einem Drittel zufriedenstellend aus. "Ich finde, dass wir es leistungsmäßig als Aufsteiger, als unbeschriebenes Blatt in der Bundesliga insgesamt gut gemacht haben", so Schmidt. Trotzdem müsse man unterscheiden. "Ich der Offensive sind wir sehr gut unterwegs, hatten in jedem Spiel unsere Chancen und haben auch genügend Tore gemacht. Aber wir haben es nicht geschafft, individuell und gruppentaktisch so zu verteidigen, dass wir noch den ein oder anderen Punkt mehr hätten haben können. Wir müssen uns steigern, dürfen nicht stehen bleiben, denn dann wird es hochgerechnet nicht reichen."