Fünf Garanten für den zweiten Heimsieg
Die Defensivleistung: Offensiv ist der FCH schon länger in der 1. Liga angekommen, 13 Gegentore in den ersten fünf Spielen waren aber ein bisschen viel. Umso erfreulicher ist nun das erste Zu-Null-Spiel. Natürlich lässt sich gegen eine Topmannschaft wie Union Berlin nicht alles verteidigen. Gerade in den ersten 20 Minuten und kurz nach der Pause benötigten die Heidenheimer auch etwas Glück - und einen guten Torhüter. Kevin Müller hatte mit starken Paraden seinen Anteil am Erfolg, gab das Lob an seiner Vorderleute weiter: "Wenn was aufs Tor kommt, muss ich da sein, was zum Glück auch geklappt hat, vor allem freue ich mich aber, dass wir das zusammen so gut verteidigt haben."
Das Kollektiv: Die Viererkette und der unermüdliche Lennard Maloney davor zeigten beim 1:0 über Union Berlin eine richtig gute Leistung, aber es waren eben auch die anderen Spieler, die nach hinten arbeiteten. Beispielsweise ist Stürmer Tim Kleindienst bei gegnerischen Standards unersetzlich. Exemplarisch war wie bei einem Berliner Konter in der Schlussphase gleich drei Heidenheimer Spieler mit letztem Einsatz in die Zweikämpfe gingen und signalisierten: Das lassen wir uns dieses Mal nicht nehmen.
Der Beste: Es hätte wohl ein 0:0-Spiel werden können, doch dann gab es erneut einen genialen Auftritt von Jan-Niklas Beste. Die Position war nicht ganz so extrem wie beim Bundesliga-Premierentreffer, wie der 24-Jährige am Samstag den Freistoß per Latten-Unterkante ins Berliner Gehäuse zimmerte, war aber erneut sensationell und gehört zumindest wieder in die Auswahl zum "Tor des Monats". Es war schon Bestes dritter Treffer, dazu kommen vier Vorlagen und damit belegt er in der Scorerliste der Bundesliga aktuell Platz sechs.
Und es war wieder ein wunderschöner Treffer. "Es ist unglaublich, mit welcher Selbstverständlichkeit er diese Standards tritt", kommentierte sein Trainer Frank Schmidt und Torwart Kevin Müller sagte schmunzelnd: "Es musste natürlich wieder so ein außergewöhnliches Tor sein, anders macht er es ja nicht."
Die Heimstärke: Dass der Weg zum Klassenerhalt über die Heimspiele führen muss, war schon vorher klar, die Heidenheimer unterstreichen dies bisher aber auch. Ohne das "Lehrgeld" beim 2:3 gegen Hoffenheim wären sogar drei Heimsiege möglich gewesen. Dazu tragen die Fans bei. Die Voith-Arena ist jedes Mal ausverkauft, die Stimmung prächtig. Und dies nicht nur wie gewohnt auf der Osttribüne, auch auf den anderen Plätzen hört man kaum noch das klassische Gebruddel nach dem ersten Fehlpass. Und der Faktor könnte sogar noch größer werden. "Ich glaube, im Januar, Februar kommt keine Mannschaft gerne hier her", blickt Routinier Norman Theuerkauf voraus.
Der Trainer: Frank Schmidt hat seine Mannschaft glänzend auf Union eingestellt. Während die FCHler gegen die "Pass-Maschine" der derzeit auf einem extrem hohen Niveau agierenden Leverkusener einfach nicht in ihr Spiel kamen, entwickelte sich gegen Berlin ein Duell mit offenem Visier - was den Heidenheimern einfach besser liegt. Vor allem aber schafft es der Trainer, seinem Team das Selbstbewusstsein für all diese extrem schwierigen Aufgaben mit auf den Weg zu geben. Die Mannschaft glaubt an sich, das zeigt sich gerade in den Heimspielen.
Fazit: Mit sieben Punkten steht der FCH in seiner ersten Bundesligasaison nach sechs Spielen besser als erwartet da. Bis zum Klassenerhalt ist es noch ein sehr weiter Weg, aber der Start lässt schon einmal daran glauben.