Zu Gast war Heidenheims Fußball-Legende Horst Blankenburg, trotz aller FCH-Erfolge immer noch der berühmteste Kicker, den die Stadt an der Brenz bisher hervorgebracht hat. In den 1970er-Jahren gewann Blankenburg an der Seite von Johann Cruyff dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister, was der heutigen Championsleague entspricht.
Der 76-Jährige lebt seit Längerem in Spanien, nun klappte es mal wieder mit einem Besuch in Deutschland – zunächst in Hamburg, wo er nach seiner Amsterdamer Zeit spielte, und dann in Bremen, um die Fußballer seiner Heimatstadt erstmals in der Bundesliga zu sehen. Bei der 3:4-Niederlage des HSV gegen Hannover hatten Blankenburg und sein Freund Harry Bähre, ein ehemaliger Hamburger Spieler, Weggefährte von Uwe Seeler und später Vorstandsmitglied, wenig Freude, dafür klappte es dann tags darauf.
Blankenburgs gute Prognose
Für Blankenburg keine Überraschung. „Ein Punkt ist machbar, wenn sie so spielen wie zuletzt“, hatte der frühere Libero prognostiziert – am Ende kam es sogar noch besser. Auch den Sprung in die Bundesliga hatte er dem FCH zugetraut. „Ich hatte Frank Schmidt ja schon bei meinem letzten Besuch gesagt, dass sie dieses Jahr dran sind. Das hat geklappt und was sie bisher abgeliefert haben, ist sensationell. Inzwischen stehen sie auch in der Abwehr gut, ich bin begeistert“, sagt Blankenburg, der in der vergangenen Zweitligarunde beim 3:3 gegen den Hamburger SV in der Voith-Arena war.
Als er von Heidenheim ging, wäre so eine Entwicklung für den Heidenheimer Fußball unvorstellbar gewesen. „Das waren auch ganz andere Zeiten, früher haben die Großfirmen nichts gemacht. Ich freue mich für Frank Schmidt, freue mich für den Verein, dass sie das aufgebaut haben“, sagt Blankenburg. Soweit möglich, schaut er in Spanien alle Spiele des FCH im Fernsehen an, hat auch weiter Kontakte nach Heidenheim und telefoniert ab und an mit dem Vorstandsvorsitzenden Holger Sanwald.
Was jetzt noch fehlt, ist ein Bundesligaspiel in Heidenheim. „Das ist schwierig, aber wenn es irgendwie geht, möchte ich kommen, das mit einem Besuch bei meiner Tochter in München verbinden“, verspricht Blankenburg.
Ein niederländischer FCH-Fan
Ebenfalls mit dem FCH freute sich am Samstag Erik van den Brink, der in der Nähe von Nijmwegen lebende Niederländer besucht seit vielen Jahren die Auswärtsspiele der Heidenheimer Fußballer, verpasste in der laufenden Bundesligarunde bisher nur zwei Partien. Diese überraschend anmutende Begeisterung gründet auf einer alten Freundschaft mit Frank Schmidt, mit dem er einst bei der Firma Hartmann zusammenarbeitete.
„Ich habe noch viele Kontakte, es war eine schöne Zeit“, sagt der 51-Jährige, der früher selbst spielte, sich aber als Hobbyfußballer bezeichnet. Er kommt aber nicht nur wegen Schmidt zu den Spielen. „Es ist ein Wahnsinn, was die geleistet haben, viele große Vereine sind daran gescheitert. Der FCH hat einfach ein gutes Scouting, aber vor allem: Bei Heidenheim ist immer gute Stimmung, da gibt es keine Rivalität innerhalb des Vereins“, sagt van den Brink, der nun auch bald wieder ein Spiel in der Voith-Arena anschauen will.