Fußball-Bundesliga

Gegen Bayern gilt für den FCH: nicht zu viel Vorsicht walten lassen

Titelanwärter gegen Abstiegskandidat: Die Rollen vor dem Aufeinandertreffen des FCH mit den Gästen aus München in der Bundesliga sind klar verteilt. Oder doch nicht?

Die Bayern kommen: Zum zweiten Mal macht das Starensemble von der Isar auf dem Heidenheimer Schlossberg in einem Bundesligaspiel seine Aufwartung. Das erste Duell in Heidenheim zwischen Rekordmeister und Underdog im Fußball-Oberhaus ging in der vergangenen Saison einigermaßen überraschend an die Gastgeber.

Gegen einen erneuten Sieg oder auch einen Punktgewinn hätte aufseiten des FCH sicher niemand etwas einzuwenden. Wer einen Erfolg auf dem Platz ermöglichen soll, hatte Frank Schmidt am Donnerstagmittag schon größtenteils im Kopf. Klar sei, so der Trainer, dass gegen die Münchner nicht die gleiche Elf beginnen werde wie zuletzt gegen Wolfsburg und Frankfurt. Es wird also eine andere Startformation geben.

Wer auflaufen wird, hänge von der eigenen Ausrichtung und Grundordnung gegen die Bayern ab. Könnte sein, dass Paul Wanner eine Chance von Beginn an bekommt. Er habe – ebenso wie Sirlord Conteh – die Aufgabe nach der Einwechslung gegen Frankfurt gut erfüllt. Eine Startgarantie gebe es aber nicht. „Auch von der Bank brauchen wir wichtige Impulse“, so Schmidt.

Nicht zu vorsichtig gegen Bayern agieren

Sicherlich brennt Wanner ebenso wie der zweite Bayern-Leihspieler Frans Krätzig auf ein Duell mit dem Stammverein. Die Gefahr, dass sie überdrehen könnten, sieht Schmidt nicht. „Wir haben darüber gesprochen. Es ist eher andersherum: Sie sollen sich nicht kleiner machen, als sie sind. Sie sind junge und gute Spieler. Sie kennen viele Bayern-Akteure, das Umfeld, die DNA der Münchner. Es besteht eher die Gefahr, dass sie zu vorsichtig agieren könnten. Beide müssen eine gute Mischung finden, zu der auch Aggressivität gehört. Wenn sie dann nach dem Spiel in die Bayern-Kabine gehen und sich für ihr Einsteigen entschuldigen, wäre mir das lieber“, sagt der FCH-Coach.

Beileibe nicht nur der Auftritt der Münchner in Mailand am Mittwochabend – das 2:2 im Rückspiel war gleichbedeutend mit dem Aus des deutschen Rekordmeisters in der aktuellen Champions-League-Runde – habe wichtige Erkenntnisse über den FCH-Gegner am Ostersamstag gebracht: Auffallend sei beim FCB das Ballbesitzspiel und das in Position bringen der Offensivkräfte. Herauszustreichen sei auch die Gefährlichkeit der Bayern bei Freistößen und Eckbällen. „Wir müssen das Blocken von Gegenspielern robust verteidigen und auch handlungsschnell sein. Es gilt, clever zu sein, wenn Bayern Räume besetzen will“, gibt der FCH-Trainer Einblick in die taktische und kämpferische Ausrichtung gegen den derzeitigen Tabellenführer, der nach dem Aus im Pokal und der Champions-League auf eine Saison mit lediglich einem Titelgewinn zusteuert.

Ist Bayern bei Standards anfällig?

Eigene Treffer nach Standards seien, so Schmidt auf Nachfrage, durchaus eine Möglichkeit gegen den Ligaprimus: „Wenn es so ist, dass die Bayern da momentan schwächeln, werden wir uns was Gutes einfallen lassen“, sagt Schmidt, der aus der Tatsache, dass die Gäste in der Woche ein Spiel mehr in den Knochen haben, keinen unmittelbaren Vorteil ziehen will: „Das war bei Frankfurt auch so. Und das Ergebnis kennen wir.“

Wie schon vor einer Woche artikuliert, gelte weiter: Was auf anderen Plätzen passiert (Bochum reist nach Bremen und Kiel spielt in Leipzig), soll nicht groß jucken. Daumendrücken alleine reiche nicht. „Wir müssen punkten und es aus eigener Kraft schaffen“, sagt Schmidt.

Weiter warten auf Honsak und Zivzivadze

„Ich bin davon ausgegangen, dass es diese Woche schon bei beiden reicht“, sagte FCH-Trainer Frank Schmidt im Hinblick auf das Mitwirken von Mathias Honsak und Budu Zivzivadze gegen die Bayern. Honsak habe im Training Probleme bekommen. „Er kann aber nur spielen, wenn es 100 Prozent sicher ist, dass er nach einigen Wochen Pause eine Hilfe sein kann“, so Schmidt. Bei Budu Zivzivadze, der sich am Sprunggelenk verletzt hatte, sei es ein „Auf und Ab“. Er sei schon viel mit dem Athletiktrainer zugange, aber noch nicht im Mannschaftstraining. „Ich hätte mir gewünscht, dass es schneller geht. Aber ich gehe davon aus, dass sie beide noch zum Zug kommen werden in den restlichen Spielen“, sagt der FCH-Trainer.

Fraglich gegen den FC Bayern München ist zudem Norman Theuerkauf, der die Woche über krank gewesen sei.

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