Kurz vor Weihnachten laufen sie am Mittwochabend zu später Stunde noch einmal auf, die Heidenheimer Fußballer. Das Spiel gegen den SC Freiburg in der schon jetzt ausverkauften Voith-Arena (Beginn 20.30 Uhr) ist das vorletzte der Hinrunde und das letzte in diesem Jahr.
Ein Anlass, noch einmal kurz zurückzublicken: 2023 begann für den FCH mit einem 2:0-Heimsieg gegen Hansa Rostock und das war der Auftakt zu einer Rückrunde mit zehn Siegen, vier Unentschieden und drei Niederlagen, die zur Zweitligameisterschaft und dem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga führte. Dass es nicht so weiter gehen würde, war allen klar, aber mit fünf Siegen, zwei Remis und acht Niederlagen ist auch die Bilanz in der 1. Liga bisher nicht schlecht - jedenfalls viel besser als von vielen Experten prognostiziert.
17 Punkte sind eine herausragende Ausgangsposition
Hätte Frank Schmidt dies selbst erwartet? "Wahrscheinlich nicht, wenn man das vor der Saison gesagt hätte, weil wir wussten, es immer noch wissen, wie schwer es ist in der Bundesliga", sagt der Heidenheimer Trainer und fügt an: "Nun 17 Punkte zu haben, ist für uns eine herausragende Ausgangsposition. Aber es ist nichts anderes als eine gute Voraussetzung, unser Ziel zu erreichen. Wir müssen weiter machen, keiner darf in Euphorie verfallen." Die Rückrunde, da ist sich Schmidt sicher, wird noch einmal schwerer als die Hinrunde. "Aber mit jedem Punkt, den wir jetzt noch holen, fallen einem die Dinge dann auch ein Stück weit leichter."
Damit noch welche hinzukommen, müsse seine Mannschaft gegen Freiburg aber eine andere Leistung zeigen als zuletzt. "Wir müssen im Ballbesitz besser agieren als in Mainz, da haben wir das nicht gut gemacht", sagt der Trainer. In einem Zusammenschnitt wurden dem Team nochmals die vielen unnötigen, schnellen Ballverluste vor Augen geführt. Auf der anderen Seite betont Schmidt: "Die Einstellung in Mainz, die Bereitschaft, zu verteidigen, war richtig gut."
Mit dem Ball muss der FCH besser agieren
Gegen Freiburg werde man nun beides brauchen: "Mit Ball müssen wir besser agieren und defensiv genauso weiter machen", sagt Schmidt, für den der SC zu den Topmannschaften in Deutschland gehört. Nach etwas holprigem Start gewannen die Breisgauer zuletzt in der Bundesliga dreimal in Folge zu null und stehen auf Rang sechs, spielen zudem weiter international, haben in der Europa-League die K.-o.-Runde erreicht. "Das ist eine richtig gute Mannschaft - spielerisch wie läuferisch - mit einem sehr guten und erfahrenen Trainer", erklärt Schmidt und hebt vor allem eines heraus: "Ich fand es herausragend, wie sie es nach der Niederlage in West Ham gegen Köln, eine Mannschaft, die sehr viel läuft, sehr viel sprintet, geschafft haben, unheimlich viel zu investieren."
Die Belastung für den SC Freiburg, der nach zuvor drei Spielen in acht Tagen nun an einem kalten Mittwochabend auf den Heidenheimer Schlossberg kommen muss, wird nach Schmidts Ansicht keine Rolle spielen. "Das haben vielleicht auch die Kölner beim Spiel in Freiburg gedacht, aber genau das war eben nicht zu sehen", sagt Schmidt und weist auch auf die guten Wechselmöglichkeiten seines Trainerkollegen Christian Streich hin.
Hoffnung auf die Rückkehr von Traoré
Also keine müden Badener? "Darauf sollten wir uns nicht verlassen und trotzdem wollen wir in diesem Spiel noch einmal alles geben. Es wäre die Krönung, wenn wir es schaffen, noch einmal drei Punkte einzufahren", sagt Schmidt, der personell fast aus dem Vollen schöpfen kann. Auch Außenverteidiger Omar Traoré, der zuletzt wegen Problemen am Hüftbeuger pausieren musste, konnte am Donnerstag wieder voll trainieren. Ob er es in den Kader schafft, ist ebenso offen wie bei Denis Thomalla, der in dieser Woche krank war. Ansonsten fallen nur die Langzeitverletzten Thomas Keller und Elidon Qenaj aus.
Ein guter Abschluss ziert alles, so oder so geht aber mit dem Freiburg-Spiel das bemerkenswerteste Jahr in der Geschichte des Heidenheimer Fußballs zu Ende. Da zieht auch Frank Schmidt den Hut: "Es ist gigantisch, was die Mannschaft geleistet hat, was der Verein geleistet hat. Ich glaube, in der Stadt ist etwas passiert, nahezu alle Menschen haben mitgefiebert. Und es ist bemerkenswert, welche Unterstützung wir mittlerweile bei Auswärtsspielen haben."
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