Heidenheim und FC Barcelona: Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist begeistert
Wie sang die deutsche Fußballnationalmannschaft 1974 mehr oder weniger schön? „Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt.“ Ob das der Fall ist, sei mal dahingestellt. Allerdings lassen sich viele Menschen von Fußball begeistern. Und manchmal entsteht um bestimmte Themen ein regelrechter Hype.
Im September hatte die Heidenheimer Zeitung über eine mögliche Verbindung zwischen Heidenheim dem spanischen Spitzenclub FC Barcelona berichtet. Otto Maier soll Ende des 19. Jahrhunderts von der Firma Hartmann aus in die katalanische Stadt geschickt worden sein. Er gilt als einer der Mitbegründer des FC Barcelona und wird auch auf der Homepage des Traditionsvereins als solcher (und als Trainer) geführt. Doch dabei blieb es nicht. Auch die Farben des FC Barcelona („Blaugrana“, Blau-Rot) sollen auf die Stadtfarben Heidenheims zurückgehen - Otto Maier sei dank.
Besonderes Interesse erregte der HZ-Artikel bei Andreas Stoch. Seines Zeichens Hobby-Fußballer – und zugegeben nicht gänzlich talentfrei, was das runde Leder angeht (ob Fußball oder Basketball). Kein Wunder, stammt der 54-Jährige, der im Berufsleben Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und Landesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg ist, doch aus dem Landkreis Heidenheim.
Zusammen mit Winfried Kretschmann, Ministerpräsident Baden-Württembergs, ging es für Stoch Anfang Oktober nach Spanien. Auf der politischen Agenda stand unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Katalonien und Baden-Württemberg.
Doch worüber unterhält man sich abseits der politischen Themen? Richtig, über Fußball. Dem Vernehmen nach erzählte Stoch dem ebenfalls fußballbegeisterten Kretschmann (der 75-Jährige ist bekennender Fan des VfB Stuttgart) vom HZ-Artikel. Und der Landeschef war gleich Feuer und Flamme für die darin beschriebe Geschichte von Otto Maier.
Dies unterstrich Kretschmann bei der abschließenden Pressekonferenz in Barcelona mit Kataloniens Regionalpräsident Pere Aragonès. In seiner Rede tauchte der baden-württembergische Ministerpräsident nämlich auch in die Welt des Fußballs ein und erwähnte Otto Maier – und dessen Einfluss bei der Gründung des FC Barcelona.
Dabei ging Kretschmann auch auf die Vereinsfarben ein: „Das ist jetzt Legende, aber wahrscheinlich stimmt sie: Die Farben des FC Barcelona, Blau-Rot, sind die Stadtfarben des Heidenheimer Wappens. Wahrscheinlich ist auch das aus Heidenheim zum FC Barcelona gekommen.“ Kretschmann bezeichnete dies als eine „schöne Story“ und nahm somit Stochs Pass auf, um um in Stürmermanier abzuschließen: „Man sieht, die Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und Katalonien ist sehr alt und erstreckt sich auf allen möglichen Gebieten. Und in diesem Geist werden wir das auch in Zukunft gerne miteinander fortführen.“ Dieser fußballerische Exkurs soll auch Regionalpräsident Aragonès gefallen - und womöglich imponiert - haben.
Nun kann man sich vorstellen, dass Kretschmann sich bei Stoch für den Tipp bedankt hat oder das noch tun wird. Und umso mehr wird der Ministerpräsident sicherlich versuchen, am 5. November nach Heidenheim zu kommen. Schließlich spielt da „sein“ VfB Stuttgart beim FCH. Gemeinsam singen werden Stoch/Kretschmann dann aber nicht. Schließlich schlägt ihr Herz für verschiedene Vereine.