92-Jähriger schreibt Liedtext

Wie der Heidenheimer Heimatdichter Walter Hungerbühler den FCH lyrisch entdeckt

Der Heidenheimer Walter Hungerbühler war als Heimatdichter recht bekannt, nun haben den mittlerweile 92-Jährigen der Erfolg des 1. FC Heidenheim und ein Bericht über die Fangesänge zu einigen Zeilen inspiriert.

Walter Hungerbühler war zeitlebens vielseitig interessiert, unter anderem im Albverein und beim Musikverein, zudem bekannt als Bäckermeister mit eigenem Betrieb. Irgendwann kam dann die Leidenschaft fürs Dichten dazu – und zwar in seinem schwäbischen Dialekt, den zu erhalten ihm ein großes Anliegen ist. Der erste Band, den er herausgab, war noch ein Geschenk, aber dann überraschte ihn die Nachfrage. „Das hat alles große Ausmaße angenommen“, berichtet Hungerbühler, der in seinen vielen hundert Gedichten Alltagserlebnisse verarbeitete und zahlreiche Vorträge hielt. Insgesamt gab er sechs Bücher heraus, das bekannteste war wohl „Backstoikäs ond Gsälz“.

Mit Fußball hatte er dagegen weniger am Hut. „Ich hätte schon gerne, aber wenn man den Ball nicht sieht, ist es schwierig“, so Hungerbühler, der schon seit seiner Jugend an einer Augenkrankheit leidet. „Ich durfte nur immer mitspielen, weil ich einen Lederball hatte“, sagt der 92-Jährige schmunzelnd. Fit hielt er sich dennoch immer, war unter anderem Wanderführer und geht weiterhin zum Seniorensport.

Hohe Achtung vor dem FCH

Auch am Sportgeschehen ist Hungerbühler seit jeher interessiert, er verfolgte von Beginn an den Werdegang des 1. FC Heidenheim. Seine Sehleistung ist zwar nur noch bei 30 Prozent, davon lässt er sich aber nicht bremsen. „Ich habe ein spezielles Lesegerät und lese jeden Tag die Zeitung, damit ich mitreden kann“, sagt Hungerbühler. Zudem schaut er, wenn möglich, den FCH im Fernsehen an und zeigt sich schwer beeindruckt: „Alle Achtung vor diesen Burschen. Was der Verein ohne großes Geld erreicht hat, ist großartig und eigentlich eine Blamage für viele andere Vereine.“

Und um selbst etwas beizutragen, sind Hungerbühler, ganz in seiner Tradition, ein paar schwäbische Zeilen zur „Erweiterung des FCH-Liedguts“ eingefallen. Als Melodie würde sich die von „Auf em Wasa graset d'Hasa“ anbieten.

Der Fußballfan in unserem Land,

egal ob groß ob klein,

weiß dort auf der Schwäbischen Alb,

liegt das Städtchen Heidenheim.

Hier faire Spiele zu genießen,

freut nicht nur die Sportler sehr

und die Gewinner zu begrüßen,

besorgt der Fanclub hinterher.

Auch den allerstärksten Gegner

fürchtet der FCH nicht,

denn ohne Chance trotzdem siegen

ist für uns die erste Pflicht.

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