Erster Sieg in Fußball-Bundesliga

Historische drei Punkte: Diese besonderen Premieren feierte der FCH gegen Werder Bremen

Großer Jubel auf dem Schlossberg: Der 1. FC Heidenheim hat seinen ersten Sieg in der Bundesliga. Beim historischen 4:2-Heimerfolg gegen den SV Werder Bremen gab es noch weitere Premieren zu feiern:

Historische drei Punkte: Diese besonderen Premieren feierte der FCH gegen Werder Bremen

Die Feierrunde des FCH-Trosses endete unter Jubel vor der Osttribüne der heimischen Voith-Arena. Arm in Arm feierten die Spieler und einige Verantwortliche des Aufsteigers minutenlang das 4:2 (2:0) gegen Werder Bremen und damit den ersten Bundesliga-Sieg der Heidenheimer Vereinsgeschichte.  Genauso hatte sich Frank Schmidt, der einige Meter entfernt gut gelaunt seiner Mannschaft zuschaute, den Sonntagnachmittag vorgestellt.

Alles drehte sich um die 90 Minuten sowie die verdienten drei Punkte für den FCH und kaum einer interessierte sich für seinen Trainerrekord. Mit dem Spieltag hat der 49-Jährige Volker Finke als Trainer mit der längsten Amtszeit im deutschen Profifußball abgelöst. Das zweite Bundesliga-Heimspiel lieferte einfach zu viele Geschichten, um sich allzu lange mit Glückwünschen aufzuhalten – von denen es im Vorfeld ohnehin schon zahlreiche gab. So bot sich den 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Voith-Arena ein spektakulärer Premierenball mit mehreren Teilen, die den Spielfilm des historischen Nachmittags erzählen.

1. Premiere: Der erste verwandelte Heim-Elfmeter des FCH in der Bundesliga

Lange mussten die FCH-Fans nicht auf das erste Stimmungshoch warten. Tim Kleindienst schnappte sich früh den Ball und ließ keinen Zweifel daran, dass er diesen aus elf Metern auch im Tor versenken will. Und das tat er dann auch in der fünften Minute. Werders Anthony Jung hatte zuvor einen Beste-Freistoß mit ausgestrecktem Ellbogen abgewehrt. Es war bereits der zweite Kleindienst-Treffer vom Elfmeterpunkt, in Dortmund hatte er ebenfalls gute Nerven gezeigt.

Der Kleindienst war's: Der FCH-Angreifer erzielte den ersten Heimelfer. Eibner-Pressefoto / Michael Weber

Doch eine Premiere war es trotzdem: der erste Heidenheimer Heim-Elfmeter, der auch im Tor landet. „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen mit dem Elfmeter. Das hat uns Sicherheit gegeben“, sagte Frank Schmidt.

2. Premiere: Der erste Bundesliga-Doppeltorschütze des 1. FC Heidenheim

Für die Tore zum richtigen Zeitpunkt war in der ersten wie in der zweite Spielhälfte Eren Dinkci zuständig. Kurz vor dem Pausenpfiff drehte der 21-Jährige, der in dieser Saison vom SV Werder ausgeliehen ist, das erste Mal auf und schoss nach starkem Sololauf zum 2:0 ein. „Er kann sehr gut die Tiefe attackieren“, hob Frank Schmidt nach der Partie heraus, „Eren hat etwas, was wir so nicht gehabt haben.“ Und das zeigte Dinkci erneut in der 68. Minute, als er eine Vorlage von Niklas Beste per Rechtschuss in der 68. Minute zum 3:2 einschob.

Der passt: Eren Dinkci erzielte gegen seinen Stammverein zwei Tore. Eibner/Michael Weber

Damit belebte der erste Heidenheimer Doppelpacker der Bundesliga-Geschichte den Siegeswillen wieder, nachdem sein Stammverein aus Bremen den 2:2-Ausgleich durch Mitchell Weiser (64.) markiert hatte.

3. Premiere: Der erste gehaltene Elfmeter in der Bundesliga

Erst der Jubel, dann der Dämpfer. Der lange nicht geforderte FCH-Keeper Kevin Müller war mit einer starken Parade in der 49. Minute der erste FCH-Keeper, der in der Bundesliga einen Elfmeter hielt. Nach einem Handspiel von Omar Traoré, das Schiedsrichter Patrick Ittrich wie beim ersten Elfmeter nach Videocheck erkannte, wehrte Müller den zentral geschossenen Strafstoß von Marvin Ducksch ab.

Zum Ärger des 32-Jährigen landete der Ball erneut bei Ducksch, der per Kopf das 1:2 erzielte. Die Gäste spielten in der Folge weiter druckvoll – mit Erfolg. „Wir hatten in der Phase große Probleme, das 2:2 war nicht unverdient“, gestand Frank Schmidt.

4. Premiere: Der erste Bundesliga-Sieg in der Vereinsgeschichte

 „Die Reaktion war gut nach dem 2:2 und das Ergebnis war noch besser“, schwärmte Schmidt. Im Vergleich zum ersten Heimspiel, als der FCH nach 2:0-Führung gegen die TSG Hoffenheim noch verlor, stand nach 90 Minuten die wohl wichtigste Premiere fest: der erste Bundesliga-Sieg. In der 76. Minute erhöhte Niklas Beste sogar auf 4:2. „Ich bin froh, dass die Mannschaft sich belohnt hat mit den drei Punkten“, so Frank Schmidt.

Damit es nicht bei dem Premierensieg bleibt, formulierte Schmidt eine Erfolgsformel für die Bundesliga: „Wenn wir es schaffen unser Leistungspotential abrufen, dann können wir auch Punkte holen“, so der FCH-Coach. Die Formal auf die Probe stellen kann der FCH in einer Woche: Am kommenden Sonntag, 24. September, tritt die Schmidt-Elf bei Spitzenreiter Bayer Leverkusen an (15.30 Uhr).