Kommentar von Edgar Deibert

In der Krise werden beim 1. FC Heidenheim jetzt Taten den Worten folgen müssen

Über weite Strecken des Spiels war der Auftritt des 1. FC Heidenheim bei der 0:2-Niederlage beim VfL Bochum zum Fürchten. Die Winterpause kommt daher gelegen. Verstärkungen des Kaders sind unausweichlich, sagt Redakteur Edgar Deibert:

Vor dem Heimspiel in der Conference League gegen den FC St. Gallen wurde Frank Schmidt gefragt, ob die Geschichte des 1. FC Heidenheim ein Märchen sei und es nun ein hartes Erwachen gebe. Es ist kein Märchen, sondern harte Arbeit. Da werden „Malocher“ wie Lennard Maloney öffentlich kritisiert dafür, dass sie eben nicht mehr so malochen, wie sie sollen. Auch beim FCH beschäftigen sich Spieler wohl durchaus mit Angeboten anderer Vereine – das ist auch so gar nicht märchenhaft.

Normalerweise heißt es von Coach Frank Schmidt, dass er über einzelne Spieler nur ungern spreche. Doch auch im Heidenheimer Fall greifen die üblichen Mechanismen in einer Krise, und es werden Gründe für die Situation gesucht.

Bereits der Auftritt von Geschäftsführer Holger Sanwald nach dem Offenbarungseid in Istanbul war eine deutliche Warnung an die Mannschaft und ein Zeichen an die Fans. Vor dem Spiel in Bochum wiederholte Trainer Schmidt, dass sich die Verantwortlichen am 23. Dezember (also heute) zusammensetzen werden. Auf dem Schlossberg wird es in der Winterpause beben – und zwar nicht im sportlich positiven Sinn, wie es bislang oft der Fall gewesen ist.

Die siebte Niederlage in der Bundesliga in Folge (in den letzten zehn Spielen gab es nur einen Punkt) scheint der vorläufige Tiefpunkt zu sein. Nun werden die Verantwortlichen des
1. FC Heidenheim ihren Worten Taten folgen lassen müssen. Besonders der dürftige Auftritt in der ersten Halbzeit gegen den bis dahin sieglosen VfL Bochum wird bei Sanwald & Co. die Alarmglocken noch lauter schrillen lassen.

Auf der kämpferischen Leistung aus der zweiten Halbzeit lässt sich womöglich aufbauen. Allerdings wurde von Frank Schmidt auch wiederholt betont, dass das zu den Grundlagen gehöre. Für den angestrebten und machbaren Klassenerhalt wird aber mehr nötig sein. Eine Verstärkung des Kaders, vor allem in der Offensive, ist – im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten – unumgänglich. Damit es am Ende der Saison doch kein böses Erwachen gibt.

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