Erste Wintertransfers

In diese Rollen können die Neuzugänge Budu Zivzivadze und Frans Krätzig beim 1. FC Heidenheim schlüpfen

Mit FCB-Talent Frans Krätzig und KSC-Angreifer Budu Zivzivadze hat der 1. FC Heidenheim in die beiden Spieler für den Abstiegskampf in der Bundesliga verpflichtet. Welche Eigenschaften die beiden Neulinge mitbringen und welche Auswirkungen die Transfers auf den Heidenheimer Kader haben:

Die Vorstellungen von Trainer Frank Schmidt und Vorstandschef Holger Sanwald waren klar: Der FCH braucht Verstärkungen für den Abstiegskampf in der Bundesliga. Zu Beginn der Wintertransferphase am 1. Januar formulierte das Duo zwei weitere Kriterien: Die Neuen sollen schnellstmöglich zum FCH kommen und dann gleich eine Soforthilfe sein. Mit der Verpflichtung von Linksverteidiger Frans Krätzig und Angreifer Budu Zivzivadze haben die Heidenheimer Verantwortlichen den ersten Punkt gleich umgesetzt. Das Duo reiste direkt nach dem Bekanntwerden der Transfers am Freitagnachmittag ins Trainingslager des FCH nach Algorfa und bestreitet bereits am Samstag in Spanien die erste Einheit mit den neuen Kollegen.

Duo steht bereits heute im Trainingslager des 1. FC Heidenheim in Spanien auf dem Rasen

Ob Krätzig und Zivzivadze die gewünschte Soforthilfe sind, werden die ersten Aufgaben in der Bundesliga gegen den 1. FC Union Berlin (11. Januar) und Werder Bremen (15. Januar) zeigen. Dazu ein Blick auf die möglichen Rollen, die der georgische EM-Teilnehmer und der deutsche U-21-Nationalspieler bei ihrem neuen Club einnehmen können und die Auswirkungen der Verpflichtungen auf den aktuellen Kader.

Frans Krätzig (links) spielte beim VfB Stuttgart in der bisherigen Saison nur eine Nebenrolle. Das soll sich mit seinem Wechsel zum FCH nun ändern. Eibner-Pressefoto/Michael Memmler

Erfahrungen in der Bundesliga hat Krätzig im Gegensatz zu Zivzivadze bereits gemacht. Der 21-Jährige konnte in der vergangenen Saison bei seinem Stammverein FC Bayern München, wo er noch einen Vertrag bis 2027 besitzt, viermal bei der Profimannschaft Einsatzminuten sammeln.

Nachdem er in der Rückrunde beim österreichischen Erstligisten Austria Wien als Stammspieler (14 Einsätze, ein Tor, drei Vorlagen) überzeugt hatte, wechselte er im Sommer erneut auf Leihbasis zum VfB Stuttgart. Angesichts der großen Konkurrenzsituation wurde die eigentlich bis Juni vereinbarte Leihe nach nur einem Einsatz in der Bundesliga am vergangenen Donnerstag vorzeitig beendet.

Da die Kontakte zwischen den Münchnern und dem FCH nicht erst seit dem Leihgeschäft von Paul Wanner gut sind, setzte Krätzig bereits einen Tag später seine Unterschrift unter den Vertrag, der ihn bis zum Saisonende an die Heidenheimer bindet.

Krätzig auf der linken Außenbahn flexibel einsetzbar

„Mit Frans Krätzig können wir bis zum Saisonende einen hochveranlagten Spieler des FC Bayern ausleihen, der enormes Potenzial mitbringt“, sagt Sanwald zu der Verstärkung auf der linken Außenbahn. Neben viel Talent bringt der Linksfuß aber auch Vielseitigkeit mit. Neben der Außenverteidigerposition in der Abwehr kann Krätzig auch die offensivere Rolle auf der linken Seite bekleiden.

Mit seinen technischen Fähigkeiten – in der Bayern-Jugend spielte er auch im offensiven Mittelfeld – könnte er dem Angriffsspiel des FCH neuen Schwung verleihen. Denn auch da haperte es: Jonas Föhrenbach und Omar Traoré lieferten als Außenverteidiger bisher nur je eine Torvorlage in der Bundesliga. Norman Theuerkauf, der Föhrenbach in der Conference League vertrat, beschränkte sich meistens auf die defensive Absicherung, statt seine Vorderleute mit Flanken zu füttern.

Ich möchte mich jetzt beim 1. FC Heidenheim durchbeißen und in der Bundesliga neu beweisen.

FCH-Neuzugang Frans Krätzig

Was Krätzig hingegen fehlt, ist Spielpraxis. Gerade einmal auf sechs Einsätze kam er seit Saisonbeginn, hinter seiner aktuellen Form steht ein Fragezeichen. Und auch das Thema Abstiegskampf ist für ihn eine neue Aufgabe, der er sich aber stellen will. „Ich möchte mich jetzt beim 1. FC Heidenheim durchbeißen und in der Bundesliga neu beweisen“, gibt sich Krätzig mutig.

Zivzivadze unterschreibt beim FCH bis 2029

Einsatzminuten hat Budu Zivzivadze hingegen reichlich gesammelt: In allen 17 Spielen stand der 30-Jährige beim Karlsruher SC in der Startformation und führt mit zwölf Treffern (drei Vorlagen) die Torjägerliste der zweiten Liga an. „Budu hat eindrucksvoll bewiesen, welche besonderen Torjäger-Qualitäten in ihm stecken.

Wir sind deshalb davon überzeugt, dass er unserer Mannschaft im Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt sofort weiterhelfen kann“, sagt Sanwald über den georgischen Nationalspieler, der beim FCH einen Vertrag bis 2029 unterschrieben hat. Die Heidenheimer müssen für den Angreifer zwar eine Ablöse bezahlen. Da sein Vertrag beim KSC bereits im kommenden Sommer ausgelaufen wäre, blieb diese aber im wirtschaftlichen Rahmen des FCH, der keine Angaben zu der Summe machte.

Budu hat eindrucksvoll bewiesen, welche besonderen Torjäger-Qualitäten in ihm stecken.

FCH-Vorstandschef Holger Sanwald über Budu Zivzivadze

Was Frank Schmidt für das Geld bekommt, hat Zivzivadze in den vergangenen Monaten gezeigt. Trotz seiner Körpergröße von 1,89 Meter und seiner wuchtigen Statur gehörte er zu den schnellsten Spielern im Kader des KSC. Auf seiner Lieblingsposition als klassischer Mittelstürmer dürfte der kopfballstarke Profi, dessen Spielweise der von Tim Kleindienst ähnelt, auch beim FCH auflaufen.

Und das wird für Verschiebungen innerhalb der Hierarchie im Heidenheimer Angriff sorgen. Marvin Pieringer (vier Bundesliga-Tore) wird wohl weiter eine gewichtige Rolle spielen, für Maximilian Breunig (2) und Mikkel Kaufmann (0) dürfte die Spielzeit umkämpfter werden. Sogar ein Abschied des Dänen nach nur einem sportlich unglücklichen Halbjahr erscheint möglich.

Holger Sanwald hatte erst am Mittwoch betont, dass auch Abgänge in den kommenden Wochen wahrscheinlich sind. So würden die Verantwortlichen auch Stefan Schimmer, der in der aktuellen Saison nur Ergänzungsspieler war, bei Abschiedsgedanken keine Steine in den Weg legen.

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