Woche der Wahrheit beim 1. FC Heidenheim

Kapitän Patrick Mainka: „Schnauze halten und ein anderes Gesicht zeigen“

Es ist die Zeit der schonungslosen Analysen beim 1. FC Heidenheim. Nach der schwachen Vorstellung bei Borussia Mönchengladbach (1:3-Niederlage) wählte Patrick Mainka drastische Worte. Was dem Kapitän auf der Seele brannte und was auf den FCH nun zukommt:

Kapitän Patrick Mainka: „Schnauze halten und ein anderes Gesicht zeigen“

Es war ein alarmierender Auftritt des 1. FC Heidenheim in der ersten Halbzeit bei Borussia Mönchengladbach. Am Ende kassierte der FCH eine fast schon schmeichelhafte 1:3-Niederlage. Es war die vierte Pleite in Folge (drei in der Bundesliga, eine im Pokalwettbewerb) für die Heidenheimer. Patrick Mainka, als Kapitän stets Vorbild, war in seiner Analyse der Situation, in der sich der Bundesliga-Aufsteiger befindet, schonungslos: „Wir kommen hierhin, wollen einen Pokalfight abliefern und ehe es anfängt, kriegen wir den nächsten Schlag in die Fresse.“

Bereits in der 3. Minute lagen die Heidenheimer in Rückstand. Im Ligaspiel am Samstag, 28. Oktober, stand es in Mönchengladbach in der 4. Minute 0:1 aus FCH-Sicht. Beide Male gab‘s den frühen Rückstand nach Ecken. „Wir tun und machen und überlegen uns etwas bei Ecken. Aber wir sind momentan nicht lernfähig, diese Situationen zu lösen“, bedauert Mainka. „Klar denkt man sich: Schon wieder. Aber man kann nach zwei Minuten nicht einmal sagen, ob wir gut oder schlecht im Spiel sind, sondern es knallt einfach.“ Er fordert: „Es ist an der Zeit, nicht groß Reden zu schwingen, sondern sich zurückzunehmen, die Schnauze zu halten und jetzt ein anderes Gesicht zu zeigen und einfach zu machen.“

Im Zweikampf: Patrick Mainka (beim Pass), Kapitän des 1. FC Heidenheim, gegen Robin Hack von Borussia Mönchengladbach. Foto: Eibner/Thomas Haesler

Natürlich habe man beim FCH gewusst, dass es auch schwierige Phasen geben wird. „Momentan zeigen wir nicht, dass wir damit umgehen können“, so Mainka. Mit dem Verweis auf das schnelle 0:2 erklärte der 28-Jährige: „Wir sind noch bei weitem kein gestandener Bundesligist. Auch kann bisher keiner sagen, dass er die Qualität gezeigt hat, mit solchen Rückschlägen umgehen zu können.“

Beim FCH sei viel miteinander gesprochen und gemacht worden. Auch bei Ecken gab es Umstellungen. „Scheinbar funkioniert’s trotzdem nicht“, sagt Mainka deutlich. Um fortzufahren: „Reden hilft nicht mehr. Wir müssen zeigen, dass wir aus dem, was wir in den letzten drei Wochen gesprochen haben, einfach lernfähig sind. Momentan zeigen wir das nicht, wir machen immer wieder die gleichen Fehler.“

Ähnlich wie Trainer Frank Schmidt tat es auch Mainka leid um die Fans. „Die Fans stehen hinter uns. Sie kommen nach drei Tagen wieder hierhin und unterstützen uns trotzdem noch, obwohl wir nach 45 Minuten 0:3 hinten liegen. Wir müssen jetzt zeigen, dass wir diese Unterstützung wert sind. Wir haben sie enttäuscht und im Stich gelassen, direkt am Anfang wieder. Die freuen sich auf einen Pokalfight und sehen keinen. Das ist nicht unser Gesicht, das ist nicht die Art und Weise wie der 1. FC Heidenheim Fußball spielt.“

Auch deshalb brennt Mainka auf das kommende Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Sonntag, 5. November (17.30 Uhr). „Wir haben zum Glück die Chance, dieses Momentum am Sonntag zu drehen. Wir müssen schleunigst etwas ändern und nicht reden, reden, reden – sondern einfach machen. Wir müssen zeigen, dass wir lernfähig sind.“

Ähnlich sieht es auch Benedikt Gimber, der in Mönchengladbach seinen ersten Pflichtspieleinsatz für den FCH hatte. „Wir fressen früh zwei Gegentore und machen es dem Gegner zu einfach. Das war von allen zu wenig. Da müssen wir uns so schnell wie möglich steigern. Wir können es uns nicht erlauben, es dem Gegner so einfach zu machen, Tore zu schießen. Wir müssen die Köpfe hochnehmen und mit breiter Brust agieren. Und zwar alle Spieler. Die, die auf dem Platz stehen, auf der Bank oder auf der Tribüne sitzen müssen als Einheit agieren, um es dem VfB unangenehm machen. Gerade zu Hause.“

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