Heidenheim wird anders wahrgenommen. „Und wie wir das spüren“, sagt Holger Sanwald. „Mit unserer Leistung ist es uns gelungen, in den Fokus der Öffentlichkeit zu spielen. Wir haben ja ein Highlight nach dem anderen produziert“, fasst der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Heidenheim zusammen. Die Saison habe den FCH in eine „völlig andere Wahrnehmung katapultiert“.
Und dem FCH habe es geholfen, dass es in der Öffentlichkeit schon sehr früh die Wahrnehmung gab, dass der FCH in der Bundesliga bleiben wird. „Wir konnten das sehr früh nutzen, anders als in der vergangenen Saison, und Gespräche auf Basis Bundesliga führen“, erzählt Sanwald. Der FCH sei daher sehr früh drangewesen, was Transfers angeht, um interessante junge Spieler zu holen. Es bestehe keine Gefahr, dass der FCH von seinem Weg abweicht (laut Sanwald 0,000) und aufgrund des Erfolgs abhebt. „Wir gehen unseren Weg konsequent weiter.“
Der Vorstandsvorsitzende sagt aber auch: „Wir haben das zweitkleinste Budget und stehen finanziell auf Platz 17. Sportlich sind wir aber auf Platz neun, was heißt, dass wir überperformt haben. Das wird Begehrlichkeiten wecken, da mache mir nichts vor. Da werden möglicherweise sehr interessante Angebote für die Spieler kommen, dann müssen wir uns überlegen, wie wir damit umgehen. Es wird spannend werden, es kann die ein oder andere Überraschung drin sein“, so Sanwald über die Transferphase, die bis Ende August geht.
Und wie groß ist die Sorge, dass es im zweiten Jahr Bundesliga nicht so gut laufen wird? „Riesengroß“, räumt Sanwald unumwunden ein. Die erste Saison habe der FCH mit einer Note 1,0 abgeschlossen. Nun steige die Erwartungshaltung. „Ich sehe es als Kompliment an, wenn man sagt: Ihr kriegt es nächstes Jahr wieder hin. Aber es löst auch erheblichen Druck aus“, sagt der Vorstandsvorsitzende, der die Frage in den Raum stellt: „Was passiert, wenn wir Leistungsträger nicht halten können? Im Fußball gibt es die Gesetze des Marktes. Ich will es nicht herbeireden. Es kann aber passieren, dass wir Leistungsträger verlieren. Ob es uns dann wieder so gut gelingt, sie zu ersetzen? Wir werden aber alles dafür tun.“
Für Niklas Beste gebe es „zum Glück“ noch kein Angebot. Ein anderer Leistungsträger ist Tim Kleindienst. Sanwald verriet, dass es dem FCH in der vergangenen Saison gelungen sei, Kleindienst als Zweitliga-Torschützenkönig zu halten. Dessen Leistungen hätten enorme Begehrlichkeiten geweckt, die der FCH hat abwehren können. Letztlich entschied sich der Stürmer für einen Verbleib. Nun bleibt abzuwarten, wie es weitergeht. Sanwald zeigt sich optimistisch: „Entweder wir behalten gute Spieler oder generieren hohe Transfererlöse, die wir wieder investieren können. Es gibt schlechtere Situationen im Leben.“
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