Auch er war enttäuscht, keine Frage: Holger Sanwald fieberte, wie immer, im Stadion mit dem 1. FC Heidenheim mit. „Es wäre fantastisch gewesen, wenn wir hier die Kurve gekriegt hätten. Aber es war auch im Bereich des Möglichen, dass wir so ein Spiel verlieren können“, sagte der Vorstandsvorsitzende zur 0:2-Niederlage des FCH beim VfL Bochum.
Auf den Blick der negativen Tendenz der vergangenen Wochen konnte die erneute Pleite Sanwald nicht überraschen. Der FCH bleibt zwar Tabellen-16. – und damit auf dem Relegationsrang. Der Vorsprung auf Kiel (17.) und eben Bochum (18.) ist aber auf nur noch zwei beziehungsweise vier Punkte geschmolzen.
„Der Saisonstart war gut. Aber dann wurde es, auch wegen der Doppelbelastung aus der Conference League heraus, Schritt für Schritt weniger“, sagt Sanwald zum Heidenheimer Negativlauf mit zuletzt sieben Niederlagen in der Bundesliga in Folge. Seit zehn Ligaspielen ist der FCH ohne Sieg (neun Niederlagen, ein Unentschieden). „Wir haben jetzt zehn Punkte nach 15 Spielen. Stand jetzt, ist es einfach zu wenig“, sagt der Vorstandsvorsitzende klar.
In den letzten Wochen habe „immer irgendwas gefehlt“. Er könne der Mannschaft nicht den Willen absprechen. „Aber es fehlt was, in der Konsequenz im Verteidigen, in der Konsequenz beim Torabschluss. Es fehlt immer überall ein bisschen was“, erklärt Sanwald.
Und jetzt? „Dass es unser Ziel sein muss, dass wir die Mannschaft im Winter verstärken und personell besser aufstellen, das ist ganz klar eine Erfahrung und ein Learning aus dieser Vorrunde bisher.“ Sanwald schiebt aber nach: „Im Rahmen unserer Möglichkeiten.“ Soll heißen, Neuzugänge sollen kommen, dürfen aber den finanziellen Rahmen des FCH nicht sprengen. „Eins ist auch klar: Wenn wir es nicht versuchen, dann wären wir nicht der 1. FC Heidenheim, so wie man uns kennt. Es wird eine Aufgabe werden, die Spieler zu finden, die uns weiterbringen.“
Es gelte aber auch, nicht alles umzuwerfen. „Das wäre natürlich auch falsch“, betont Sanwald. „Aktionismus war noch nie ein guter Ratgeber.“ Die Transferperiode, die bis zum 3. Februar geht, will der FCH also dazu nutzen, um „noch mehr Qualität in die Mannschaft reinzubekommen“, sagt Sanwald. Den Schwerpunkt gelte es auf die Offensive zu legen. „Wir machen einfach zu wenig Tore“, bedauert der FCH-Boss, der anfügt: „Ich möchte nicht ausschließen, dass wir nicht auch für andere Mannschaftsteile die Augen und Ohren offenhalten und uns um Verstärkungen bemühen werden.“
Wir werden nicht die Hände in den Schoß legen.
Holger Sanwald, Vorstandsvorsitzender des 1. FC Heidenheim
Letztlich gilt: „Es wird alles auf den Prüfstand kommen. Es gibt auf keinen Fall einfach weiter so, wir werden nicht die Hände in den Schoß legen. Wir nehmen die Situation an. Und das, was möglich ist, werden wir versuchen zu realisieren.“
Die Erkenntnis, handeln zu müssen, sei schon vor dem Spiel beim VfL Bochum da gewesen. „Es gibt die ein oder andere Option, die da ist und über die wir nachdenken“, sagt Holger Sanwald über mögliche neue Spieler für den FCH. „Im Endeffekt kann ich aber gar nichts versprechen, es ist eine Frage des Machbaren.“
undefinedundefined