Kylian Mbappé: Welche Erinnerungen FCH-Boss Holger Sanwald an den Superstar hat
Ein unmoralisches Angebot. So hieß der Titel eines Films mit den Schauspielern Robert Redford und Demi Moore. Lang, lang ist’s her. Von einem unmoralischen Angebot sprechen heutzutage aber nicht wenige, wenn es um Kylian Mbappé geht. Dem französischen Fußballstar soll Medienberichten zufolge eine astronomisch hohe Offerte von Al-Hilal, einem Verein aus Saudi-Arabien, gemacht worden sein: Der Tabellendritte der vergangenen Saison in der Saudi Pro League soll Mbappés aktuellem Arbeitgeber, Paris St. Germain, 300 Millionen Euro geboten haben.
Sollte es zu einem Deal kommen, würde Mbappé seinen Mannschaftskollegen Neymar als teuersten Spieler der Fußballgeschichte ablösen. Im Jahr 2017 wechselte der Brasilianer vom FC Barcelona nach Paris – für 222 Millionen Euro. Und: Mbappé soll 200 Millionen Euro verdienen – pro Jahr.
Warum der Offensivspieler so umworben wird? In seiner Karriere hat der heute 24-Jährige bereits 279 Tore erzielt und 118 direkt vorbereitet (Vereine und Nationalmannschaft). Und das in 390 Einsätzen. So ganz nebenbei ist Mbappé mit Frankreich im Jahr 2018 auch Weltmeister geworden. Damals als 19-Jähriger.
Dieser Werdegang war bereits in Heidenheim zu erahnen. Im Juli 2016 wurde nämlich die U-19-Europameisterschaft in Baden-Württemberg ausgetragen. Unter den neun Spielstätten war auch die Voith-Arena. Am 12. Juli 2016 unterlag Mbappé zwar mit der „Equipe Tricolore“ zwar der englischen Auswahl mit 1:2. Allerdings wurde Frankreich später Europameister. Neben vielen Scouts nahmen auch FCH-Trainer Frank Schmidt, Marcus Sorg („Co“ von Bundestrainer Jogi Löw) und Hansi Flick (damals Sportdirektor beim DFB, heute Trainer der deutschen Nationalmannschaft) im Heidenheimer Stadion Platz.
Und einer von 2344 Zuschauern war auch Holger Sanwald. „Kylian Mbappé war 2016 im Weltfußball schon ein Begriff als absolutes Ausnahmetalent“, blickt der FCH-Vorstandsvorsitzende zurück. „Das war auch in diesem Spiel gegen England ersichtlich, auch wenn er in der 60. Minute ohne Tor oder Assist ausgewechselt wurde.“ Sanwald verfolgte natürlich Mbappés weiteren Weg, so dessen Wechsel nach Paris und den WM-Titel.
Das besagte U-19-EM-Spiel zwischen Frankreich und England habe Sanwald zusammen mit Michael Reschke, dem damaligen Technischen Direktor des FC Bayern, angeschaut. „Außerdem erinnere ich mich noch: Wir hatten zu dieser Partie zahlreiche Schüler aus der ganzen Region eingeladen, die für eine super Stimmung in der Voith-Arena gesorgt haben.“
Diese Schüler sind mit Mbappé quasi groß geworden. Und werden nun sicherlich mit Spannung verfolgen, wie der Ausnahmekönner mit dem unmoralischen Angebot umgehen wird. Die schwäbische Bescheidenheit wird auf ihn kaum abgefärbt haben. Oder etwa doch?