Die Stimmen zum Sieg über Union Berlin

Lennard Maloney: "Das hätte ich selbst nicht ernst genommen"

Wie die Heidenheimer Spieler das 1:0 gegen ein Champions-League-Team einordnen.

Lennard Maloney: "Das hätte ich selbst nicht ernst genommen"

Lennard Maloney ist weiterhin der laufstärkste Spieler der Bundesliga, setze auch am Samstag im Spiel zwischen Heidenheim und Union Berlin mit 12,94 Kilometern den Bestwert. Aber nicht nur deshalb spielte der 23-Jährige eine wichtige Rolle, war als zentraler Mittelfeldspieler stets dort zu finden, wo es brannte oder vielmehr wo es hätte brennen können. Und diese Leistung gelang ihm ausgerechnet gegen seinen Ausbildungsverein, für den auch noch immer sein Herz schlägt.

"Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich, als ich aus der U19 kam, irgendwann dann gegen Union in der Bundesliga spiele, dann hätte ich ihn, glaube ich, selbst nicht ernst genommen", sagt Maloney, der mit den "zwei Seelen in der Brust" keine Probleme hatte: "Ich spiele für Heidenheim und habe mit die drei Punkte geholt, trotzdem wünsche ich Union nur das Beste."

Kevin Müller freute sich über das erste Zu-Null-Spiel und sah einen deutliche Fortschritt. "Natürlich sprechen wir auch nach Spielen wie in Leverkusen über die Fehler, die wir gemacht haben. Und anscheinend hat das geklappt. Darum geht es, dass du schnell lernst", sagt der Heidenheimer Torwart.

Um ein Haar hätte der FCH im fünften Spiel in Folge einen Elfmeter gegen sich bekommen. Doch - dem Videoassistenten sei Dank - Schiedsrichter Sascha Stegemann nahm seine verwunderliche Entscheidung zurück, nachdem er sich die Szene nochmals am Bildschirm angeschaut hatte. "Ich dachte zuerst, er hat auf Freistoß für uns entschieden", sagt Müller, der im Falle eines Elfmeters wohl so langsam am verzweifeln gewesen wäre. "Aber der Schiedsrichter hat sich das noch mal angeschaut und anders entschieden, dafür ist die Technik ja auch da." Nach dem 1:0 für Heidenheim gab es eigentlich keine echte Chance mehr für die Gäste, auf die Frage, ob er auch das Gefühl hatte, dass Berlin kein Tor mehr schießt, antwortet Müller aber warnend: "Das Gefühl hatte ich gegen Hoffenheim auch."

Eine ebenso gute wie unerwartete Rolle spielt derzeit Norman Theuerkauf. Vergangene Saison war lange nicht klar, ob der Routinier nochmals verlängert, nun ist der 36-Jährige aktuell Stammspieler. "Ich kann mich nicht beschweren, nehme es gerne mit. Das hätte ich vor der Runde auch nicht gedacht, aber ich hatte ein gutes Gefühl, weil ich zum Ende der Vorbereitung gut gespielt habe. Ich genieße dieses Jahr sehr, mit 36 noch mal Bundesliga zu spielen, ist schon etwas besonderes", sagt Theuerkauf. Der Erfolg gegen Union sei sehr wichtig gewesen, dennoch fällt die Analyse des Mittelfeldspielers differenziert aus: "Wir müssen lernen und zwar möglichst schnell. Auch heute können wir viel mitnehmen, nämlich wie man gegen Mannschaft, die mit so viel Wucht kommt, verteidigen muss. Das hätten wir in den ersten 20 Minuten besser machen müssen.