Saisoneröffnung des 1. FC Heidenheim

Letzten Härtetest bestanden: Die Heidenheimer besiegen Hellas Verona

Der 1. FC Heidenheim trat beim Max-Liebhaber-Pokal gegen den italienischen Erstligisten Hellas Verona an. Wie die Partie in der Voith-Arena lief und was drumherum alles geboten war.

Letzten Härtetest bestanden: Die Heidenheimer besiegen Hellas Verona

Die Fußballer des 1. FC Heidenheim haben eine lange und harte Vorbereitungsphase hinter sich, absolvierten zwei Trainingslager und dabei jede Menge Testspiele. Jetzt stand der letzte Härtetest vor dem Start in die neue Saison an, und zwar wieder auf heimischem Terrain: In der Voith-Arena wurde am Samstagnachmittag zum elften Mal der Max-Liebhaber-Pokal ausgetragen. Gegner der Heidenheimer war der italienische Erstligist Hellas Verona – nach Emboli damit der zweite Gegner aus der italienischen Serie A, gegen den der FCH in der Vorbereitung angetreten ist.

Erfreulicherweise ist die Mannschaft beinahe komplett verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen. Trainer Frank Schmidt hatte für die Aufstellung also viele Möglichkeiten, vor allem in der Offensive. Im Sturm setzte er zunächst auf Tim Kleindienst und Marvin Pieringer. Auf sich aufmerksam machte nach Anpfiff aber erst mal der italienische Sturm: Der fast zwei Meter große Milan Djuric behielt nach einem Eckball gegen Heidenheims Patrick Mainka die Oberhand und köpfte nach nur vier Minuten zum 1:0 ein. Umso schöner, dass Mainka selbst nur wenige Minuten später per Kopf traf und den Ausgleich wiederherstellte. Saubere Vorbereitungsarbeit für den ersten FCH-Treffer leistete neben Jan-Niklas Beste auch Neuzugang Eren Dinkci, der sich immer wieder in Szene setzen konnte.

5400 Zuschauer in der Voith-Arena

Eine Anzeigentafel, auf der das Ergebnis hätte angezeigt werden können, suchte man beim Testspiel noch vergeblich. Bald aber soll eine neue, große Anzeigentafel kommen. Was indes schon über weite Strecken stimmte, war die Stimmung in der Voith-Arena. Etwas mehr als 5400 Zuschauer waren im Stadion, darunter auch italienische Fans, die von Anfang an Gas gegeben haben. Vor dem Spiel stimmte das neue Lied der Band Red Hot’n’Blues um Michael Kneule die FCH-Fans aufs Spiel ein. “Wir sind unendlich”, hieß es da, und “unüberwindbar”. “Ich bin heute schon aufgeregt, weil ich nicht weiß, wie die Leute das Lied finden. Aber für mich ist das eine Herzensangelegenheit”, so Kneule vor der Vorstellung der Mannschaft.

Zurück auf den Rasen und zurück ins Spiel: Ganz unüberwindbar blieben die Heidenheimer nach dem Ausgleich dann doch nicht: In der 25. Minute legten die italienischen Gäste mit dem 2:1 nach. Besonders ärgerlich deshalb, weil die Heidenheimer sich davor Chance um Chance erspielt hatten. Beinahe wäre den Heidenheimern ein weiterer schneller Ausgleich geglückt, der Ball lag bereits hinter der Linie, da stellte sich heraus, dass es vor dem Treffer ein Offensivfoul gab und Pieringers Tor damit nicht zählte.

Torschütze Marvin Pieringer: “Wir sind bereit”

Schön zu sehen, dass Pieringer an diesem Nachmittag dann doch noch einen Treffer bejubeln durfte: Nach der Pause und einer Vorlage von Marnon Busch köpfte er in der 49. Minute zum 2:2 ein. “Man hat heute schon gut Ansätze bei uns gesehen”, sagte der Torschütze nach der Partie, und ergänzte im Hinblick auf den nahenden Saisonstart: “Wir sind auf jeden Fall bereit.”

Man hat heute schon gesehen, dass ich so ein bisschen die Qual der Wahl habe.

Frank Schmidt, FCH-Trainer, zu seinem Kader

Die Heidenheimer verteidigten in der zweiten Hälfte des Spiels deutlich besser als noch in der ersten, zeigten sich aber nach wie vor auch in der Offensive. Nach einer knappen Stunde gelang Tim Kleindienst der dritte Heidenheimer Treffer, was gleichzeitig den Endstand bedeuten sollte. Anders als noch 2018, als Hellas Verona ebenfalls zum Max-Liebhaber-Pokal auf den Schlossberg gekommen war und im Elfmeterschießen gewonnen hat, konnte der FCH den Pokal dieses Mal also zu Hause behalten.

Auf fast allen Positionen gewechselt

Bis zum Ende der Partie hatte Trainer Schmidt bis auf Keeper Kevin Müller alle Spieler ausgewechselt. “Man hat heute schon gesehen, dass ich so ein bisschen die Qual der Wahl habe”, so Schmidt nach der Partie, “und fünf Spieler konnten heute gar nicht eingesetzt werden”. Er könne momentan auch von außen noch gute Spieler bringen, betonte er, und das brauche der FCH auch. Sein Fazit zum Testspiel: “Wir waren gerade in der ersten Halbzeit defensiv gefordert und haben nicht alles richtig gemacht. Das hat uns natürlich nicht gefallen. Über 90 Minuten gegen einen eher tiefstehenden Gegner haben wir aber unheimlich viele Torchancen rausgespielt und das ist genau das, was wir sehen wollten.” Besonders gefreut hat ihn, dass seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit anders aufgetreten ist und die Partie bis auf eine Chance “komplett kontrolliert” habe.

Die Spieler und die Tore

FCH: Müller – Busch (60. Traoré), Siersleben (62. Gimber), Mainka (60. Keller), Föhrenbach (46. Theuerkauf) – Dinkci (62. Sessa), Beck (60. Thomalla), Maloney (62. Schöppner), Beste (62. Pick) – Pieringer (60. Dovedan), Kleindienst (62. Schimmer)

Tore: 0:1 Djuric (4.), 1:1 Mainka (11.), 1:2 Ngonge (25.), 2:2 Pieringer (49.), 3:2 Kleindienst (59.)