1:2-Niederlage gegen Championsleague-Teilnehmer

Licht und Schatten beim Auftritt des 1. FC Heidenheim in Leipzig

Nach eher schwacher erster Halbzeit bewies der 1. FC Heidenheim im zweiten Durchgang auch gegen RB Leipzig Widerstandsvermögen, ging gegen den extrem spielstarken Championsleague-Club nicht unter, durfte sogar am Ende auf einen Punkt hoffen. Warum es aber nicht gereicht hat und was das für die Heidenheimer nun bedeutet.

Licht und Schatten beim Auftritt des 1. FC Heidenheim in Leipzig

Die Taktik Trainer Frank Schmidt setzte zunächst auf ein sehr kompaktes 5-4-1-System, nahm Norman Theuerkauf und Marvin Pieringer für Adrian Beck sowie den gelb-gesperrten Eren Dinkci in die Startelf und ließ zudem zu Beginn die Außenverteidiger die Plätze tauschen. Jonas Föhrenbach auf rechts und Omar Traoré links sollten Leipzig vor ein paar Probleme stellen. Doch bis auf eine Flanke von Traoré, bei der Marvin Pieringer tatsächlich zum 0:1 hätte einköpfen können, kam nichts heraus, weil die Heidenheimer Offensive so gut wie gar nicht stattfand, die Mannschaft nicht richtig in die Zweikämpfe kam und zunächst kaum Ballbesitz hatte. Nach einer Umstellung sah es anders aus, die zweiten 45 Minuten konnte der FCH dann ausgeglichen gestalten, auch wenn das Chancenplus wiederum bei RB lag.

Die Spieldaten 23:7 Torschüsse, 10:4 klare Chancen sowie jeweils ein Latten- und Pfostentreffer für Leipzig sprechen eine klare Sprache. Auch in Sachen Ballbesitz (70 Prozent), Pässe (712:295), Flanken (15:7) und Dribblings (28:11) hatten die Gastgeber deutlich die Nase vorn, dafür sind die FCHler wie immer mehr gelaufen (123,53:120,68 Kilometer). „Natürlich war es ein verdienter Sieg, wenn man sieht, wie viele Chancen Leipzig hatte und wie viele wir“, sagt Frank Schmidt, und fügt an: „Mit der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden und ich denke, die Mannschaft auch nicht, weil wir nicht so an uns geglaubt haben und nicht so aggressiv verteidigt haben, wie wir uns das vorgenommen hatten.“

Das Spielglück Egal wie viele Zahlen für Leipzig sprachen: Was zählt, sind nur die Tore und hätte Benedikt Gimber die letzte große Chance genutzt, wäre das Spiel 2:2 ausgegangen. Doch da fehlte das Glück, ebenso wie bei manchen Schiedsrichterentscheidungen. Schmidt ärgerte sich vor allem über den Elfmeter gegen seine Mannschaft, schon den achten in dieser Saison. Die Szene war auch nach mehrmaliger Betrachtung schwer zu beurteilen, Norman Theuerkauf stellt den Fuß rein, Lois Openda kommt dann aber durch die eigene Schussbewegung zu Fall. Auf der anderen Seite wurden zwei Situationen im Leipziger Strafraum nicht geprüft, auch sonst hatten die Spieler das Gefühl, dass im Zweifel eher pro RB entschieden wurde.

Die Situation Unter dem Strich steht für den FCH jetzt eben nur ein Punkt aus sieben Auswärtsspielen zu Buche. Die Konkurrenten Bochum und Köln punkteten am Wochenende, in der Tabelle rutschten die Heidenheimer auf Rang 14, haben nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und drei einen direkten Abstiegsplatz. Positiv ist sicher, dass bis auf eines alle Auswärtsspiele bei Teams aus der Top-Acht bestritten wurden. Der FCH ging auch bei diesen Spitzenmannschaften nicht unter und hat immer noch ein gutes Torverhältnis, was am Ende ein Punkt wert sein kann.

Allerdings spitzt es sich nun langsam zu, in den verbleibenden Spielen der Hinrunde müssen die Heidenheimer unbedingt punkten - auch auswärts. Weiter geht es mit dem Heimspiel gegen Darmstadt, dann muss der FCH nach Mainz, kurz vor Weihnachten kommt Freiburg in die Voith-Arena und im ersten Spiel des neuen Jahres geht es nach Köln. Bis auf Freiburg sind dies also alles direkte Konkurrenten.

Schmidt setzt auf die Leistung nach der Pause in Leipzig: „So wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben, das ist der 1. FC Heidenheim, das ist meine Mannschaft. Daran werden wir uns orientieren, dann werden wie auch wieder Punkte holen.“ Dabei ist allen FCHlern klar, dass eine Rechnung nicht aufgeht: Zu sagen, wenn man beim Spitzenteam nur knapp verliert, wird es gegen die Mannschaften von unten schon reichen, wäre fatal – denn das werden komplett andere Spiele.

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