Interview vor dem Abschiedsspiel

FCH-Legende Marc Schnatterer freut sich aufs sportliche Klassentreffen

Eigentlich ist es ja mehr ein Willkommens- als ein Abschiedsspiel, denn FCH-Legende Marc Schnatterer kehrte nach zwei Jahren bei Waldhof Mannheim vor zwei Monaten zurück auf den Schlossberg. Im Interview verrät der 37-Jährige, was seine neuen Aufgaben sind, worauf sich die Fans am Samstag freuen dürfen und wer alles im „Wari“ zu Gast ist.

FCH-Legende Marc Schnatterer freut sich aufs sportliche Klassentreffen

Marc Schnatterer wird seine Karriere im Dress des 1. FC Heidenheim am Samstag (Anpfiff 14.30 Uhr) mit einem Spiel zwischen „Schnatti & Friends“ sowie der FCH-Traditionsmannschaft beenden und gebührend feiern.

Sie sind jetzt seit zwei Monaten wieder beim 1. FC Heidenheim, wie lief die Eingewöhnung?

Marc Schnatterer: Die neue Aufgabe ist schon etwas anderes, da muss man sich erst rein finden, die Tagesabläufe haben sich verändert. Aber ich kenne hier ja fast jeden Grashalm, von daher war die allgemeine Eingewöhnung leicht. Und die meisten Leute in der Geschäftsstelle, bei den Profis und im Nachwuchsleistungszentrum sind auch noch da.

Die neuen Aufgaben, das sind Co-Trainer der U19, Repräsentant und allgemeiner Offensivcoach für den Nachwuchs. Wie kann man sich diese Arbeit vorstellen?

Ich unterstütze den Cheftrainer der U19, da gibt es eine klare Aufgabenteilung. Die Arbeit als Offensivcoach ist in das Training der U19, U17 und U16 integriert. Da versucht man, zusammen an verschiedenen Themen zu arbeiten, Hilfestellungen zu geben, damit sich die jungen Spieler weiterentwickeln können. Und als Repräsentant – nun ja, es bringt mich wahrscheinlich ohnehin jeder mit Heidenheim in Verbindung (lacht). Von daher war ich wahrscheinlich schon in den zwei Jahren in Mannheim FCH-Repräsentant.

War die neue Arbeit eine große Umstellung für Sie?

Es ist schon etwas ganz anders, im Trainerstab zu sein. Als Spieler kümmerst du dich hauptsächlich um dich, als Trainer hast du einen ganzen Kader und musst jedem gerecht werden. Aber es macht unheimlich Spaß. Das Schöne ist, so viele Stunden auf dem Platz zu stehen und gemeinsam Sachen zu erarbeiten.

Sie leben mit Ihrer Familie wieder in Heidenheim?

Ja, wir sind wieder zurückgekommen. Das passt alles, der Familie geht es gut.

Mittlerweile ist der FCH ja in der Bundesliga angelangt, wie haben Sie das Saisonfinale erlebt?

Ich habe die letzten Spiele in der 2. Liga natürlich alle verfolgt, beim großen Finale in Regensburg war ich mit der Mannschaft von Waldhof Mannheim auf Mallorca. Wir haben das live angeschaut, da waren auch jede Menge HSV-Fans, aber es blieb alles ganz entspannt. Der Aufstieg war mehr als verdient und ich bin glücklich, dass die Mannschaft das geschafft hat.

Und wie beurteilen sie die ersten Spiele im Oberhaus?

Ich glaube, viele hätten es der Mannschaft nicht zugetraut, dass sie so gut mithält. Gegen Dortmund so zurück zu kommen, war natürlich top, dafür muss man gegen Hoffenheim wahrscheinlich gewinnen. So sind es einer oder vielleicht sogar drei Punkte zu wenig. Aber auf die Leistung lässt sich für die nächsten Wochen auf jeden Fall aufbauen.

128 eigene Treffer bejubelte Marc Schnatterer in seiner Zeit als Aktiver beim 1.FC Heidenheim. Eibner/Harry Langer

Jetzt steht das große „Abschiedsspiel“ an, auf was dürfen sich die Fans am Samstag freuen?

Es sind viele Jungs dabei, die in den 13 Jahren mit mir beim FCH die Kickschuhe geschnürt haben, mit denen ich Siege und Niederlagen erlebt habe. Dann spielen weitere Menschen mit, denen ich eng verbunden bin. Auch meine vier besten Freunde aus meiner Heimat, die ich seit der Kindheit kenne, sind mit dabei. Ich glaube, wir haben eine ganz coole Kombination für die Mannschaften gefunden, die Fans können sich auf viele bekannte Gesichter freuen. Die sehen vielleicht nicht mehr alle so sportlich aus, haben aber alle Lust, mit mir in der  Voith-Arena noch eine Runde zu spielen. Das soll einfach ein Erlebnis sein, weniger ein sportlicher Wettkampf.

Und worauf freut sich Marc Schnatterer?

Für mich ist das ein sportliches Klassentreffen. Ich freue mich darauf, mal ganz unbeschwert in ein Spiel zu gehen, im besten Fall ein bisschen zu zaubern, die Leute zu unterhalten, ein paar schöne Tore zu erzielen.

Also lieber Hackentrick statt Blutgrätsche…

Hacke wer’s kann, aber auf keinen Fall Blutgrätsche.

Sie haben ja bereits die B -Lizenz als Trainer, wollen Sie in dieser Richtung noch weiter machen?

Auf jeden Fall, in den zwei Monaten habe ich jetzt schon ein Gespür dafür bekommen, wie es ist, als Trainer zu arbeiten. Mein Ziel ist es, als nächstes dann die A-Lizenz anzugehen. Ich habe mir aber noch keine großen Gedanken darüber gemacht, wo ich dann mal tätig sein will. Jetzt freuen wir uns erst einmal auf das Spiel, dann sehen wir weiter.

Sind Sie noch am Heidenheimer Pub „Wari“ beteiligt?

Ja, ich bin noch dabei, hab aber nicht so oft Zeit, dort zu sein. Ich mache das mehr im Hintergrund.

Ist das eigentlich mehr so eine Fußballer-Kneipe?

Wir haben natürlich schon auch viele Sportler zu Gast. Aber ich glaube, bei uns trifft man einfach immer ganz viele unterschiedliche Menschen aus Heidenheim. Bei uns ist jeder willkommen!

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