Rapper und Spieler im Interview

"Mein Liebling soll zu Union": Rapper Finch und FCH-Stürmer Tim Kleindienst über ihre Freundschaft

Über eine Instagram-Story gab Rapper Finch preis, dass er Tim Kleindienst gerne bei seinem Herzensverein Union Berlin sehen möchte. Was hinter der Verbindung der beiden steckt und warum Finch in Heidenheim lieber keinen Döner isst:

Ein Rap-Star in Verbindung mit dem FC Heidenheim? Klingt komisch, kann aber schon mal vorkommen. Rapper Finch ist mit FCH-Stürmer Tim Kleindienst seit Jahren gut befreundet. Vor dem kommenden Duell des FC Heidenheim und Union Berlin ist es auch eine kleine persönliche Angelegenheit der beiden: "Ich wünsche mir, dass er morgen mal keine Tore macht", sagt der Berliner Musiker. Finch ist von klein auf Fan des 1. FC Union Berlin und hegt sogar Wechselgedanken für Kleindienst.

Wer ist "Finch"?

Rapper Nils "Finch" Wehowsky ist 33 Jahre alt und wurde in Frankfurt an der Oder geboren. Durch sein Pseudonym "Finch Asozial" wurde er vor allem auf der Videoplattform YouTube bekannt. Anfang der 2020er-Jahre schlug er dann einen anderen musikalischen Weg ein, verband Rap mit sogenanntem "Happy Hardcore" und legte den Beinamen "Asozial" ab. Wehowsky ist dafür bekannt, in seinen Liedern den Osten Deutschlands zu romantisieren und in vulgärer Sprache exzessiven Drogenkonsum zu verherrlichen. Der selbsternannte "ostdeutsche Hasselhoff" hat es in den vergangenen Jahren mit vier Alben in die Charts geschafft und zählt mittlerweile 3,8 Millionen monatliche Hörer auf der Streaming-Plattform Spotify.

Verbindung mit Tim Kleindienst

Kennengelernt haben sich Wehowsky und Kleindienst "ganz romantisch über Instagram", berichtet der 33-jährige Rapper: "Als Fußball-affiner habe ich ihn bei seiner Follow-Anfrage natürlich direkt erkannt". Nach ein paar ausgetauschten Nachrichten haben sich die beiden schon sehr gut verstanden. Zum ersten Treffen kam es beim Finale des Brandenburg-Pokals im Mai 2022. Später besuchte Kleindienst den Rapper auf seiner Tour. "Wir sehen uns seltener, weil er da unten wohnt und ich hier oben, aber wir schreiben viel und verstehen uns gut", sagt Wehowsky. Tim Kleindienst teilt die Meinung des Rappers: "Über die sozialen Medien bekommt man ja genug mit".

Das erste Bild von Wehowsky und Kleindienst bei ihrem Treffen beim Finale des Brandenburger Landespokals zwischen Energie Cottbus und dem VfB Krieschow in Luckenwalde. Privat/Finch

Auch mit einem anderen FCH-Spieler ist der Musiker schon in Kontakt getreten: Torhüter Kevin Müller war im vergangenen Jahr ebenfalls auf den Social-Media-Kanälen von Wehowsky zu sehen. Zusammen mit Kleindienst, dem Rapper und weiteren Freunden posierte der 32-Jährige nach einem Auftritt von Finch in der Porsche Arena in Stuttgart. Interessant: Auch Müller kommt aus dem von Wehowsky so sehr geliebten Osten von Deutschland. Der Schlussmann des FCH ist geboren und aufgewachsen in der Hansestadt Rostock und spielte mit Kleindienst in der Saison 2014/15 zusammen bei Energie Cottbus in der 3. Liga.

Vermittler für Union Berlin?

In einer Instagram-Story gab Wehowsky am vergangenen Wochenende bekannt, dass es sein "größter Traum seit langem" sei, Tim Kleindienst bei seinem Lieblingsverein Union Berlin auflaufen zu sehen. "Die Heidenheimer möchten das natürlich nicht hören", sagt der 33-Jährige und lacht, "aber wir zwei verstehen uns super und da wünscht man sich den Spieler bei seinem Lieblingsverein".

Wehowsky versucht selbst bei ziemlich jedem Spiel der Köpenicker dabei zu sein: "Ich bin bei so gut wie allen Heimspielen. Auswärts in den letzten Jahren auch sehr oft", sagt der 33-Jährige und schwärmt von europäischen Erlebnissen in Finnland und Israel. "Man kann sich darauf verlassen, wenn jetzt keine Konzerte anstehen, dass er im Stadion ist", sagt Kumpel Tim Kleindienst.

Nicht, dass es am Ende noch heißt, es wäre Teil der Unioner Taktik, wenn ich die FCH-Spieler anstecke.

Nils "Finch" Wehowsky, Rapper

Ein Treffen am Spieltag in Berlin-Köpenick ist aufgrund einer Krankheit des Rappers eher unwahrscheinlich. Kleindienst gibt sich optimistisch: "Mal schauen, ob wir uns nach dem Spiel treffen. Wird nicht ganz einfach werden. Von mir wird auch viel Familie im Stadion sein". Wehowsky geht lieber auf Nummer sicher: "Nicht, dass es am Ende noch heißt, es wäre Teil der Unioner Taktik, wenn ich die FCH-Spieler anstecke".

Kein Verfechter des Nicht-Berliner Döners

"Ich habe in der Region nicht sehr viel zu tun", sagt der Musiker auf die Frage, ob er seinen Kumpel auch mal in dessen Heimat Heidenheim besuchen möchte. "Aber wenn es mich mal in die Gegend verschlägt, würde ich mir mal die ein oder andere Eisdiele von ihm zeigen lassen." Eine Eiskugel wäre für den Berliner in Ordnung, einen Döner-Kebab jedoch nicht. "Als Berliner bin ich beim Thema Döner ziemlich wählerisch und ich möchte Heidenheim ja nicht wegen einer Magenverstimmung in Erinnerung behalten", sagt der 33-Jährige: "Die Spezialitäten aus Heidenheim lasse ich mir aber gerne zeigen".

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