Bei Buttersäure handelt es sich um eine Flüssigkeit, die Augen und Atemwege reizen kann und einen markanten Geruch hat. Manche vergleichen ihn mit Erbrochenem, ranziger Butter oder mit auf einem Acker verteilten Schweinemist. Der betroffene Bereich in der Voith-Arena (Gästeblock) war vor dem Heimspiel des 1. FC Heidenheim gegen RB Leipzig zwar so gut wie möglich gesäubert worden. Dem Vernehmen nach sollen 2000 Liter Wasser gebraucht worden sein. Dennoch hatte es während der Partie widerlich gerochen.
„Da fehlt mir jegliche Form des Verständnisses“, betonte Frank Schmidt nach dem Spiel. Manchen Leuten fehle es offenbar an Intelligenz, meinte der FCH-Trainer. „Jeder kann bei uns eine Meinung haben – auch zu RB Leipzig. Aber so was? Da schäme ich mich für. So was gehört sich nicht.“ Die Aktion war wohl als Ausdruck des Protests gegen RB und seine Fans gedacht. Schmidt entschuldigte sich dafür auch im Namen des Vereins. Er habe den Gestank selbst über seine Nase wahrgenommen, erklärte der Heidenheimer Coach damals.
Der 1. FC Heidenheim erstattet Anzeige gegen Unbekannt
Und Petra Saretz, FCH Vorstand Organisation & Lizenzierung, erklärte: „Grundsätzlich gilt, dass solch eine Aktion unserem FCH schadet, weshalb wir diesen Vorfall mit Nachdruck aufarbeiten. Protest – egal, gegen wen oder was – muss auch im Stadion immer im Rahmen des gesetzlich Erlaubten passieren. Daran hat sich jeder Fan und Zuschauer in der Voith-Arena zu halten. Das galt schon immer und gilt auch weiterhin.“ Und weiter: „Natürlich erstatten wir Anzeige gegen Unbekannt. Diese ist gerade in Bearbeitung. Wir haben auch Kamera-Bildmaterial, das wir der Polizei zur Ermittlung übergeben werden.“
Es drohen eine Geldstrafe und Stadionverbot
Doch was hat sich in der Zwischenzeit ergeben? „Der aktuelle Stand ist, dass kein Tatverdächtiger ermittelt werden konnte. Es läuft somit eine Anzeige gegen Unbekannt“, heißt es vonseiten des FCH auf eine HZ-Anfrage. Dem oder den Tätern würden Strafen wegen schwerer Körperverletzung, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch drohen. „Ein Stadionverbot sowie eine Geldstrafe wären die Folgen.“ Zudem habe der Bundesligist den Vorfall „ausführlich aufgearbeitet und analysiert“ – und: „Entsprechende Sicherheitsmaßnahmen werden für die Zukunft verstärkt, um solchen Vorfällen vorzubeugen.“
RB Leipzig selbst reagierte im April mit Schadenfreude als Duftmarke und schrieb zum Beispiel auf seinem Instagram-Kanal: „Smells like beautiful away win“ („riecht nach einem schönen Auswärtssieg“). Die Leipziger gewannen nämlich mit 2:1.
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