Neue Dimensionen beim 1. FC Heidenheim - sportlich, finanziell und bei der Mitgliederzahl
Auf den Tag genau sechs Monate nach dem bisher größten Ereignis in der Vereinsgeschichte - dem Sieg in Regensburg, der den Aufstieg in die Bundesliga bescherte - lud der FCH zu seiner 16. Mitgliederversammlung. Das Interesse daran war so groß, dass diese erstmals fand diese im Congress Centrum statt, wo rund 700 Mitglieder die Grußworte, Berichte und Ehrungen verfolgten.
Mitgliederzahl stieg auf 9182
Nicht nur sportlich hat der FCH ein ganz anderes Level erreicht, auch die Mitgliederzahl hat sich seit dem Aufstieg mehr als verdreifacht. Mit 9182 Mitgliedern ist der Fußballclub mit Abstand der größte Verein im Landkreis. Die Anzahl der Dauerkarten steig von Null in der Coronasaison 2020/21 auf 9000. Es hätten deutlich mehr verkauf werden können, doch will der FCH auch Tagesgästen eine Möglichkeit bieten. Die Zuschauerzahl sind seit 2021 ebenfalls kontinuierlich angestiegen, seit dem Aufstieg ist die Voith-Arena - außer teilweise im Gästebereich - stets ausverkauft.
undefinedundefinedDie Strahlkraft des FCH würdigten in der Versammlung Bürgermeisterin Simone Maiwald, Landrat Peter Polta, der Bezirksvorsitzende Jens-Peter Schuller und der FCH-Beiratsvorsitzende Rainer Domberg in ihren Grußworten. Heidenheims Ex-Oberbürgermeister Bernhard Ilg, der vor einem Jahr den Vorsitz des Aufsichtsrats übernommen hat, fasste zusammen: "Fußball hat eine besondere gesellschaftliche Bedeutung und der FCH verkörpert das auf bodenständige Art und Weise wie wahrscheinlich kein anderer Verein im deutschen Profifußball.“
Umsatz wird wohl auf 60 Millionen steigen
Zurück zu den Zahlen: Wirtschaftlich hat sich der Verein seit jeher Bodenständigkeit und Seriosität auf die Fahnen geschrieben und das spiegelt sich wider, es gab keine großen Sprünge, keine extreme Ausgabensteigerung. Von 35,8 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2021 (Gewinn 1,4 Millionen) stieg der Umsatz auf 38,8 im vergangen Jahr (Verlust 230.000). Nun wird es einen großen Sprung geben, für die erste Bundesligasaison kalkuliert der Verein mit einem Umsatz von rund 60 Millionen Euro. Entsprechend höher wird dann auch die Bilanz für das Geschäftsjahr 2023 ausfallen.
Die Saison 2022/23 schloss der FCH zwar mit einem Minus von 967.000 Euro ab, angesichts des Aufstiegs, entsprechender Prämien, Feiern und weiterem ist dies aber sicher ein moderater Verlust. Vor allem aber wurden dieses Mal alle Leistungsträger gehalten, keine Spieler teuer verkauft. Insgesamt hat der FCH seit dem Aufstiegs in die 2. Liga im Jahr 2014 bei den Transfers rund zehn Millionen Euro Gewinn gemacht. "Einen Überschuss bei den Transfers erwirtschaften und dann noch in die Bundesliga aufsteigen - das soll uns mal einer nachmachen, meistens ist es andersherum", sagte der Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald in seinem Bericht.
Leichter Verlust im Aufstiegsjahr
In seinem sportlichen Rückblick ging er auf das dramatische Saisonfinale und den Bundesliga-Aufstieg des FCH ein. „Egal, ob unsere Mannschaft, unser Trainer- und Funktionsteam, unsere Gremien, Mitarbeiter, Partner und Sponsoren sowie Mitglieder und Fans – jeder von Euch hat seinen Anteil an diesem fantastischen Gemeinschaftswerk", so der Sanwald. Darüber hinaus hob der Vorstandsvorsitzende die erfolgreiche Arbeit im Nachwuchsleistungszentrum hervor und hieß nochmals die Damen- und die U-17-Mädchenmannschaft in der FCH-Familie willkommen.
Und noch mehr Wachstum: Der FCH hat nun 16 offizielle Fanclubs mit zusammen rund 600 Mitgliedern. Die Anzahl der Vereinsfreundschaften stieg auf 232, bei den Jugendcamps des Vereins beteiligten sich im vergangenen Jahr über 1000 Kinder.
Schmidt: "Wir müssen uns nicht verstecken"
Trainer Frank Schmidt sprach in seinem Bericht von einem „wichtigen Signal“, dass es die FCH Vereinsführung im Sommer ermöglicht hatte, alle Leistungsträger der Aufstiegsmannschaft zu halten. In der Bundesliga befinde sich seine Mannschaft in einem fortwährenden Reifeprozess. „Aber wir haben schon gezeigt, dass wir uns nicht verstecken müssen. Wir werden alles dafür tun, um den Klassenerhalt zu schaffen“, versprach der FCH-Cheftrainer.
Die Zufriedenheit mit der Entwicklung zeigte sich auch am Dienstagabend: Kein Antrag ging ein, keine Wortmeldung sorgte für Diskussionen. So konnte Sanwald die Versammlung pünktlich beenden und Schmidt hatte wie erhofft noch Gelegenheit, den kommenden Gegner Leipzig im Championsleague-Spiel zu studieren. "Bei anderen Bundesligavereinen geht's jetzt erst richtig los", schmunzelte Sanwald und sah die vielbeschworene Einheit der FCH-Familie auch als Schlüssel für die kommenden Aufgaben, die für ihn ganz klar lauten: Den Klassenerhalt schaffen, die Euphorie erhalten, das Bebauungsplanverfahren zum Ausbau der Arena und der Infrastruktur zum guten Abschluss bringen.
Ehre, wem Ehre gebührt
Bei der 16. Mitgliederversammlung des 1. FC Heidenheim wurden folgende langjährige Mitglieder ausgezeichnet: Für 25 Jahre Joachim Jahraus, Peter Benz, Armin Fähnle und Alexander Stanke, für 40 Jahre
Jens Altmann, Gerold Klinger und Klaus Hett, für 50 Jahre Andreas Törke und Ralf Hauke, für 60 Jahre Johann Reichenbach und für grandiose 70 Jahre Werner Ulrich.
Ehrungen gab es auch für die Mitglieder, die jeweils einen Tausenderschritt voll machen: Sandra Gräßle (Mitglied Nr. 4000), Corinna Wander (Nr. 5000), Pascal Winkler (Nr. 6000), Ute Widmann (Nr. 7000), Ben Gleinser (Nr. 8000) und Finn Markmann (Nr. 9000).
Und schließlich würdigte der Verein die Personen, die eine lebenslange Mitgliedschaft abgeschlossen haben: Manuel Henck, Jürgen Liebhaber, Maximilia Liebhaber, Helena Liebhaber, Ralf Frey, Kaspar Hahn, Marcela Hahn, John-Charles Simon, Pascal Altorfer, Philipp Schmid, Björn Wager, Charlotte Wager, )
Katrin Wager, Tobias Kling, Kai Uwe Schnapper, Klaus Teuber, Jutta Oehlrich, Romy Stengel, Dr. Jürgen Baumgärtner und Susanne Meck