Schwäbisches Bundesliga-Duell

Der große Vergleich FCH - VfB: Nicht nur bei der Stimmung gibt es Unterschiede

Klein gegen groß, David gegen Goliath. Vor der ersten Bundesligapartie zwischen dem 1. FC Heidenheim und dem VfB Stuttgart an diesem Sonntag, 5. November, geht der Blick auf die ungleichen Kontrahenten aus dem Schwäbischen. Obwohl die Entwicklung beider Teams in der Vergangenheit sehr unterschiedlich verlief, gibt es auch Verbindungen und Gemeinsamkeiten. Welche das sind:

Der große Vergleich FCH - VfB: Nicht nur bei der Stimmung gibt es Unterschiede

Als Frank Schmidt 2007 in Heidenheim als Trainer anheuerte, war der VfB gerade deutscher Meister geworden. Seither ging es bei den Heidenheimern Schritt für Schritt nach vorne – mit dem Krönung Bundesliga-Aufstieg im. Bei den Stuttgartern verlief die Zeit deutlich turbulenter. Nach dem Highlight folgte eine sportliche Achterbahnfahrt mit zwei Abstiegen, Wiederaufstiegen und aktuell einem Höhenflug. Das zeigt sich auch in der Zahl der Übungsleiter. Sei dem Amtsantritt von Rekordtrainer Schmidt versuchte beim VfB mit Sebastian Hoeneß der insgesamt 24. Übungsleiter (drei Interimstrainer, Bruno Labbadia zweimal) sein Glück. Die Uhren ticken anders vor dem Aufeinandertreffen der beiden schwäbischen Bundesligisten an diesem Sonntag, 5. November, in der Voith-Arena (Anpfiff 17.30 Uhr) - und das nicht nur auf der Trainerbank.

Soviel VfB steckt im aktuellen Kader des 1. FC Heidenheim

Einst im Trikot des VfB: Kevin Müller spielte eine Saison für die zweite Mannschaft der Stuttgarter Eibner

Im Kader des 1. FC Heidenheim blickt Kevin Müller auf eine Stuttgarter Zeit zurück. In der Aufstiegssaison des FCH in die 2. Bundesliga (2013/14) absolvierte der 32-Jährige 15 Spiele für die zweite Mannschaft des VfB. Und er ist nicht einzige beim Aufsteiger: Kevin Sessa und die die Talente Seedy Jarju sowie Elidon Qenaj stammen aus der Stuttgarter Jugend. Dort spielte einst auch FCH-Legende Marc Schnatterer, ehe er am Cannstatter Wasen aussortiert wurde. Aktuell probiert sich mit Laurin Ulrich ein Talent aus Landkreis Heidenheim bei den Profis des VfB.

Das Geld kommt aus ähnlichen Quellen

Beim FCH auf der Brust, beim VfB im Stadion-Namen: Der Sponsor ist der gleiche. Eibner-Pressefoto/Michael Weber

Was der FCH auf der Brust hat, taucht auch seit Kurzem unübersehbar bei den Spielen der VfBler auf. Das Ludwigsburger Beratungsunternehmen MHP ist sowohl Trikotsponsor beim Aufsteiger als auch Namensgeber der Stuttgarter Arena. Und nicht nur da gibt es Parallelen: Auch das Bier, das in der Voith-Arena wie im Stadion am Neckar ausgeschenkt wird, kommt aus Stuttgart.

Vier Partien mit einem Höhepunkt für den 1. FC Heidenheim

Der Beweis auf der Anzeigetafel: VfB Stuttgart 1, 1. FC Heidenheim 2. Eibner

Viermal trafen die beiden Teams aus dem Schwäbischen in der 2. Bundesliga aufeinander. Die Bilanz zwei Siege gab es für den VfB, ein Remis und einen Heidenheimer Sieg, den viele Fans noch in bester Erinnerung haben. Im ersten Aufeinandertreffen siegte der FCH am 9. September 2016 sensationell auswärts bei den Stuttgartern. Nachdem der VfB den Führungstreffer von John Verhoek egalisiert hatte, traf Tim Skarke zum umjubelten 2:1-Sieg. In der Bundesliga kommt es nun zum ersten Mal zu einer Partie zwischen beiden Teams. Doch auch da gehen die Erfahrungswerte weit auseinander. Der FCH liegt in seiner Premierensaison noch auf dem letzten Platz der ewigen Bundesliga-Tabelle, die Stuttgarter sind im 57. Ligajahr Vierter.

Die aktuelle Situation: Der FCH kriselt, Stuttgart schnuppert Höhenluft

Nicht nur sportlich haben die Gäste aus Stuttgart derzeit die Nase deutlich vorne. Nach der zweiten Runde im DFB-Pokal herrschte beim FCH nach der 1:3-Niederlage in Mönchengladbach großer Frust, der VfB bejubelte ein 1:0 gegen Union Berlin. Auch in der Liga sind die Stuttgarter obenauf: 21 Punkte und damit dreimal so viele wie der FCH (sieben) haben sie gesammelt. Auch andere Zahlen unterstreichen das sportliche Kräfteverhältnis vor dem schwäbischen Duell. Der Marktwert des FCH (laut "transfermarkt.de") stieg zwar auf rund 40 Millionen Euro. Doch allein Stuttgarts Toptorjäger Serhou Guirassy wird mit diesem Wert eingestuft, insgesamt ist die Bewertung des Tabellendritte aus Stuttgart um ein mehrfaches höher (180 Millionen).

Dient die U 19 des 1. FC Heidenheim als Vorbild?

Die Favoritenrolle ist damit klar verteilt: Sie liegt bei den Stuttgartern. Doch das war auch am vergangenen Wochenende so, als die U-19-Teams der beiden Bundesligaklubs aufeinandertrafen. Und das Ergebnis ist bekannt: Die Heidenheimer siegten überraschend mit 2:0. Zwar schauen die Talente in der Regel zu den Profis auf. Am Sonntagabend könnte ja ausnahmsweise der FCH-Nachwuchs als Vorbild dienen - und die Bundesliga-Spieler es den jungen Schlossberg-Kickern gleichtun. Und sollte dieser Sieg gelingen, würde der FCH nicht nur um eine Plätze nach oben klettern, sondern auch in der ewigen Tabelle die rote Laterne an Tasmania Berlin übergeben.

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