Wie FCH-Keeper Kevin Müller auf das Spiel beim FC Bayern blickt
Ein Quintett von Feldspielern aus dem aktuell Kader des 1. FC Heidenheim freut sich beim Auswärtsspiel an diesem Samstag, 11. November, gegen den FC Bayern München (15.30 Uhr) auf ein Wiedersehen mit der Allianz Arena. Patrick Mainka, Norman Theuerkauf, Marnon Busch und Nikola Dovedan standen im April 2019 sogar in der Startelf des FCH, Denis Thomalla wurde bei der 4:5-Niederlage im DFB-Pokal-Viertelfinale – das in Heidenheim bereits historischen Status genießt - eingewechselt. Natürlich auch im Aufgebot: Kevin Müller.
Der 32-Jährige ist damals wie heute die unumstrittene Nummer eins und hat auch die ersten zehn Bundesliga-Spiele über die volle Spielzeit bestritten. Vor seinem zweiten Auftritt im Münchner Fußball-Tempel blickt Müller nicht nur auf die Partie gegen den Rekordmeister, sondern auch zurück auf die bisherigen Bundesliga-Auftritte des FCH und seine Münchener Berührungspunkte.
Ein positives Zwischenfazit zur bisherigen Bundesliga-Saison
Dass es mit den Zu-Null-Spielen in der Bundesliga nicht so einfach werden würde wie in der 2. Liga, darauf war Müller bereits vorbereitet. Nach seiner zweiten „weißen Weste“ beim 2:0 gegen VfB Stuttgart zieht er aber ein positives Zwischenfazit. Einiges aus der erfolgreichen letzten Saison sei in den ersten Wochen auf die Probe gestellt worden, so der FCH-Keeper. „Wir haben vieles schon in beide Richtungen erlebt, doch im Großen und Ganzen ist so ein Saisonverlauf nicht zu erwarten gewesen“, sagt der gebürtige Rostocker über die gute Ausbeute von zehn Punkten nach zehn Spielen. Einen positiven Schub habe dabei natürlich auch der zurückliegende Erfolg gegen den VfB gegeben. „Siege sind durch nichts zu ersetzen, vor allem nach dem wir eine kleine Durststrecke hatten“, sagt er.
Das „große Spiel“ beim FC Bayern München
Ähnlich mutig und überzeugend soll die Vorstellung des FCH nun auch in München sein, wobei sich Müller der Schwierigkeit der Aufgabe bewusst ist. „Es ist ein großes Spiel“, blickt Müller voraus, will aber nicht vorab in Ehrfurcht erstarren „Es geht um Punkte und es ist nicht von vornerein ausgeschlossen, dass du erfolgreich bist.“ Mut machen Müller nicht nur die eigenen Auftritte gegen Teams aus der Spitzengruppe der Liga, sondern auch der jüngste Patzer der Münchener im DFB-Pokal. „Man hat es in Saarbrücken (besiegte den FCB mit 2:1, Anm. d. Red.) gestehen und wir haben es in Dortmund gezeigt, dass du auch da in der Lage bist, zu punkten“, sagt er. Dafür müsse der FCH aber an seine Leistungsgrenze herankommen und darüber hinaus gehen, so Müller.
Ein besonderes Treffen mit den FCB-Torhütern
Zwar ist Kevin Müller nach eigener Aussage kein Trophäensammler und hofft nicht auf den Trikottausch mit prominenten Kollegen, zum Torhüter-Duo der Bayern hat er dann doch eine speziellere Beziehung. Als er im Sommer 2013 den ersten größeren Karriereschritt zum VfB Stuttgart wagte, nahm er die Rolle des Vertreters von Sven Ulreich ein, der in acht Saisonspielen des FCB-Tor hütete.
„Damals war Ulle bereits ein erfahrener Torhüter, wir hatten ein super Verhältnis“, blickt er zurück. Am Samstag wird aber wieder Manuel Neuer im Tor der Münchner stehen. Und Müller freut sich auf die Herausforderung gegen einen der besten Schlussmänner der Welt, von dem er sich selbst einiges abgeschaut hat. „Er hat wohl das kompletteste Paket aller Torhüter, da schaut man natürlich hin“, sagt Müller, fügt aber mit einem Lächeln an: „In einigen Bereichen werde ich da natürlich nie herankommen.“
American Football als willkommene Abwechslung
Bei einem Spiel in der Allianz Arena hatte Kevin Müller in der vergangenen Saison ebenfalls ganz genau hingeschaut – gemeinsam mit weiteren FCH-Profis. Denn nicht nur bei ihm ist das American-Football-Fieber ausgebrochen. „Ich war mit Tim Kleindienst, Patrick Mainka und Christian Kühlwetter beim NFL-Spiel in München“, sagt er. Das Verfolgen von Football und anderen US-Sportarten ist für den Torhüter eine willkommene Ablenkung zu seinem Job als Fußballprofi. An eine Zweikarriere als Footballer denk er aber nicht – zumindest noch nicht. Die Position des Kickers, die bereits Ex-Bundesligastars wie Manfred Burgsmüller und Axel Kruse gespielt hatten, sei nicht so leicht, wie es aussieht. „Es braucht schon eine gewisse Technik und mentale Stärke“, so Müller, der eine andere Rolle auf dem Football-Feld bevorzugen würde: „Mein großes Ziel ist es, Maskottchen zu werden“, verrät er.