Die Partie gegen den Tabellensechsten der 2. Bundesliga bildete nicht nur den Abschluss des achttägigen Trainingslagers, sie diente auch als Generalprobe für den ersten Auftritt in der Bundesliga an diesem Samstag, 13. Januar, beim 1. FC Köln.
So gab auch die Aufstellung gegen die Paderborner Aufschluss über eine mögliche Startformation für die Partie in Köln – zumindest teilweise. Marnon Busch, Patrick Mainka, Benedikt Gimber und Jonas Föhrenbach bildeten die Viererkette. In der Offensive starteten Eren Dinkci, Tim Kleindienst und Niklas Beste.
Vier Spieler müssen passen
Trainer Frank Schmidt musste aus verschiedenen Gründen auf Denis Thomalla, Jan Schöppner, Christian Kühlwetter und Adrian Beck verzichten. „Ärgerlich, dass vier Spieler nicht konnten, aber so wie es jetzt aussieht, ist es bei allen nichts Größeres und sie könnten gegen Köln zur Verfügung stehen", zeigt sich der FCH-Trainer zuversichtlich. Schöppner, der sich im vergangenen November in die Startelf gespielt hatte, konnte während des ganzen Trainingslagers nicht mit der Mannschaft trainieren, sollte aber wie seine Kollegen bald wieder fit sein.
Auf dem vertrauten Rasenplatz in Algorfa kam der SC Paderborn besser in die Partie, einen Abschluss von Robert Leipertz (8.) entschärfte Kevin Müller mit einem guten Reflex. Filip Bilbja zielte kurz darauf knapp am FCH-Tor vorbei (11.). Es dauerte bis zur 20. Minute, ehe der FCH das erste und einzige Mal in der ersten Halbzeit gefährlich wurde. Marnon Buschs Schuss aus spitzem Winkel verfehlte sein Ziel aber deutlich. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit machte sich die intensive Trainingswoche bei der Schmidt-Elf bemerkbar, weitere Torchancen gab es keine.
Picks Flanke wird zum Torschuss
Die größte Chance gab es unmittelbar nach dem Wiederbeginn, und die sorgte prompt für die FCH-Führung. Florian Pick, einer von sechs nach der Pause eingewechselten Spielern, setzte auf der linken Seite zur Flanke an, die sich dann unhaltbar für SCP-Keeper Arne Schulz ins Tor senkte. In der Folge änderte sich das Bild in der Partie nicht: Die Paderborner waren gefährlicher, aber der FCH traf. In der 65. Minute konnte Schulz einen Schuss von Nikola Dovedan aus 16 Metern nur nach vorne abwehren, wo Kevin Sessa lauerte und zum 2:0 einschob.
Rote Karte gegen den FCH
Eine echte Herausforderung für die FCH-Defensive wurden dann die letzten 20 Minuten: Nach einer Notbremse flog Seedy Jarju mit Rot vom Platz (70.). Die zehn verbliebenen Spieler verteidigten aber wacker und brachten den Vorsprung über die Zeit. So zeigte sich Schmidt zufrieden, auch wenn es in den ersten 15, 20 Minuten nicht nach einem Erfolg ausgesehen habe: „Da hatten wir Probleme, uns auf das Positionsspiel einzustellen. Das haben wir noch in der ersten Halbzeit verbessert, ohne die großen Chancen zu haben. Ich wollte Struktur, gute Ansprache, gutes Zweikampfverhalten, da haben wir uns ebenfalls verbessert. Das frühe Tor in der zweiten Halbzeit hat dann natürlich geholfen. Die rote Karte hat das Spiel dann natürlich verändert. Uns war es ein bisschen mehr recht als Paderborn, die wahrscheinlich lieber gegen elf Spieler zu Ende spielen wollten. Bei uns haben dann einige auf Positionen gespielt, die sie nicht kennen – aber sie haben es gut gemacht."
Ein Torwart im Feld?
Kuriosität am Rande: Der junge Luka Janes spielte durch, hatte aber schon 25 Minuten vor Ende der Partie Krämpfe. Wegen der Ausfälle sowie der vorherigen Wechsel saß jedoch nur noch der dritte Torhüter auf der Bank. „Wenn es nicht anders gegangen wäre, hätte ich Paul Tschernuth auf Linksaußen gebracht, aber Luka hat durchgehalten“, so Schmidt.
Mit dem Spiel ging auch das Trainingslager zu Ende, und Heidenheims Trainer zog ein positives Fazit. „Vor allem mit dem ersten Teil der Woche bin ich zufrieden, da hatten wir die Einheiten, die wichtig sind: Umschalten, Intensität, Pressingverhalten, es ging darum, wieder den Rhythmus zu finden und Tempohärte zu bekommen“, fasst Schmidt zusammen. An diesem Dienstag steigt der FCH-Tross früh morgens in den Flieger, von Memmingen aus geht es dann wieder zurück nach Heidenheim, wo die letzte Phase der kurzen Vorbereitung anschließt.
FCH: Müller (46. Eicher), Busch (46. Traoré), Mainka (51. Schimmer), Gimber (46. Siersleben), Föhrenbach (51. Jarju), Janes, Maloney (51. Theuerkauf), Dovedan, Beste (46. Sessa), Dinkci (46. Pick), Kleindienst (46. Pieringer).
Interessante Gäste am Rande
Beim Testspiel gegen Paderborn gab es ein Wiedersehen mit gleich zwei ehemaligen Heidenheimern: Adriano Grimaldo und Robert Leipertz starteten beim SCP. Doch nicht nur auf dem Spielfeld waren bekannte Gesichter zu sehen. Der deutsche U-21-Nationaltrainer Antonio di Salvo schaute gemeinsam mit Hannes Wolf, der für die Entwicklung des deutschen Nachwuchses verantwortlich ist, vorbei. Ebenfalls unter den Zuschauern waren FCK-Legende Olaf Marschall und St.-Pauli-Sportchef Andreas Bornemann.