Heimspiel des FCH gegen Leipzig

Schlagfertiger Frank Schmidt: Warum der Trainer des 1. FC Heidenheim selbst über eine Kehrmaschine scherzte

Ein bisschen Spaß muss sein! Locker und humorvoll gestaltete Frank Schmidt die Pressekonferenz vor dem Heimspiel des 1. FC Heidenheim gegen RB Leipzig. Worüber der Trainer Witze machte, warum der FCH noch mit Holz arbeitet und wie viele Punkte zum Klassenerhalt reichen werden:

Wohl ohne Marnon Busch (Probleme mit dem linken Knie wegen Überlastung) und Adrian Beck (Sprunggelenksverletzung) geht der 1. FC Heidenheim ins Heimspiel am Samstag, 20. April, gegen RB Leipzig (15.30 Uhr, Voith-Arena). Frank Schmidt weiß, welche Wucht die Gäste – Champions-League-Teilnehmer und Tabellenvierter der Bundesliga – entfalten können. „Sie haben eine herausragende individuelle Qualität, mit Openda (der belgische Stürmer Loïs Openda hat bereits 22 Tore erzielt) an der Spitze“, sagte der FCH-Trainer.

Vielen Dank für die Frage. Das ist gut, dass die kommt.

Frank Schmidt, Trainer des 1. FC Heidenheim, lobt eine Frage eines Journalisten

Allerdings haben die Heidenheimer zuletzt den FC Bayern München mit 3:2 besiegt. Eine Art Blaupause für das Heimspiel gegen Leipzig? Schmidt, der Journalisten für ihre Fragen durchaus auch mal rügt, verteilte dafür ein Lob: „Vielen Dank für die Frage. Das ist gut, dass die kommt“, so der 50-Jährige, der ausführte, dass es der größte Fehler wäre, nur weil der FCH die Bayern geschlagen habe, dies automatisch für alle anderen Champions-League-Aspiranten auch anzunehmen. „Wir sind krasser Außenseiter, es sind ausschließlich Nationalspieler beim Gegner auf dem Platz“, so Schmidt, der auch auf die enormen Ablösesummen hinwies, die Leipzig bezahlt habe. „Ich habe gestern zufällig den Campus gesehen von Leipzig, die Trainingsbedingungen, die Möglichkeiten dort. Wenn man das alles gegenüberstellt, dann arbeiten wir noch viel mit Holz“, scherzte der FCH-Coach.

Frank Schmidt über ein Kompliment an seine Mannschaft

Schmidt strich aber auch die Qualitäten des FCH, wie hohen Aufwand zu betreiben, die Laufbereitschaft, und die unheimliche Willensleistung hervor. „Ein Stück weit auch das Unmögliche zu probieren, um das Mögliche zu erreichen, das war unsere Marschroute von Beginn an“, erklärte er. „Viele haben uns gar nichts zugetraut. Wir sind da völlig frei und unvoreingenommen in die Saison gegangen. Für unseren Anspruch, in jedem Spiel punkten zu wollen, sind wir am Anfang auch belächelt worden.“ Nun aber stellten sich die Gegner auf den FCH ein. „Das ist auch ein Kompliment für meine Mannschaft.“

Hat diese schon das Maximum erreicht? Schmidt konterte schmidtlike: „Ich widerspreche grundsätzlich ungern, aber wir haben noch nichts erreicht“, setzte der FCH-Trainer an – um von einer vorbeifahrenden Kehrmaschine kurz abgelenkt zu werden. „Jeder Woche kommt die Kehrmaschine zur Pressekonferenz, oder?“, fragte Schmidt in die Journalisten-Runde. Er führte seinen Satz aber fort. Das Maximum sei natürlich der Klassenerhalt, der FCH wolle kein „One-Hit-Wonder“ sein.

37 Punkte würden zum Klassenerhalt in der Bundesliga reichen

Doch wann ist der Klassenerhalt sicher? Bereits vor dem Spiel in Bochum (1:1) habe er sich festgelegt: Der nächste Sieg würde den Klassenerhalt bedeuten. „Dabei bleibt’s“, fasste Schmidt zusammen und legte sich somit auf 37 Punkte (der FCH hat als Tabellenzehnter aktuell 34) fest. Damit steht erstmals eine Zahl im Raum. „Was soll ich erzählen? Soll ich erzählen, dass wir 40, vielleicht 42 Punkte brauchen, um die Klasse zu halten? Nein, man sieht an den Konstellationen, wer gegen wen spielt in den letzten Spielen, dass 37 Punkte reichen würden, um dieses Jahr die Klasse zu halten. Das weiß jeder“, so Schmidt.

Er betonte auch, dass es „nicht nur eine Frank-Schmidt-Show“ sei, sondern er alles mit seinen Co-Trainern durchspricht. „Es wäre komisch, wenn ich alles mit mir selbst ausmachen würde“, so Schmidt, der scherzend anfügte: „Was jetzt nicht heißt, dass man Cheftrainer grundsätzlich nicht braucht.“

Leipzigs Trainer Marco Rose ist gesperrt

Sein Gegenüber, Marco Rose, wird noch stärker auf Hilfe der Co-Trainer angewiesen sein, da er in Heidenheim aufgrund einer vierten gelben Karte „gesperrt“ fehlt, also 30 Minuten vor und nach dem Spiel keinen Kontakt zum Team haben darf. „War ich schon mal gesperrt?“, überlegte Schmidt laut. „Ich glaube nicht. Aber ich habe drei gelbe Karten. Ich muss aufpassen. Aber alle unberechtigt natürlich“, so Schmidt lachend.

undefinedundefined