Heidenheim

Selten und begehrt: Warum Lennard Maloney nicht nur beim 1. FC Heidenheim schwer zu ersetzen ist

Nach seiner Verletzung aus der Partie bei RB Leipzig droht Lennard Maloney für das Heimspiel an diesem Samstag, 9. Dezember, gegen den SV Darmstadt 98 auszufallen. Warum sein Spielertyp nicht nur beim 1. FC Heidenheim, sondern auch in der US-Nationalmannschaft gefragt ist und wer den 24-Jährigen ersetzen könnte:

Selten und begehrt: Warum Lennard Maloney nicht nur beim 1. FC Heidenheim schwer zu ersetzen ist

Er grätscht, er läuft und geht keinem Zweikampf aus dem Weg: Lennard Maloney ist auch nach dem Aufstieg des FCH in die Bundesliga ein unverzichtbarer Leistungsträger. Auch im Auswärtsspiel bei RB Leipzig zeigte der defensive Mittelfeldspieler vollen Einsatz, bis ihn eine unglückliche Bewegung stoppte. Nach etwas mehr als einer Stunde knickte er um, humpelte vom Feld und musste ausgewechselt werden. Einen Zwischenstand über die Verletzung wollte Trainer Frank Schmidt nach der Partie nicht geben. Das holte der FCH auf Anfrage am Dienstag nach und verkündete die Diagnose: Teilabriss des Außenbandes im linken Fußgelenk. Bei Hobbysportlern zieht diese Verletzung eine mehrwöchige Pause nach sich. Mit intensiven medizinischen Behandlungen kann die Ausfallzeit aber verkürzt werden. Lennard Maloney hat die Hoffnung auf einen Einsatz am Samstag, 9. Dezember, gegen den SV Darmstadt 98 deshalb noch nicht aufgegeben. "Der Physioraum ist gerade mein Lieblingsraum", sagt der 24-Jährige. Erzwingen will er einen Einsatz aber nicht, entscheidend sei die Reaktion seines Körpers auf die Behandlungen in den Tagen bis zum Spieltag, so Maloney.

Wettlauf gegen die Zeit vor dem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98

Es könnte also ein Wettlauf gegen die Zeit werden, bei dem Frank Schmidt ganz genau hinschauen wird. Reicht es oder reicht es nicht? Ein Ausfall würde gegen die Darmstädter eine große Schwächung bedeuten, Maloneys Stärken werden gegen den Mitaufsteiger vonnöten sein. Bereits in intensiven Spielen wie beim 0:0 gegen den VfL Bochum ackerte der lauf- und kampfstarke Spieler im Mittelfeld unermüdlich. "Es wird ähnlich wie in der letzten Saison. Es geht darum, wer es mehr möchte und wer den entscheidenden Fehler macht", blickt Maloney voraus.

Diese Eigenschaften waren auch mitentscheidend dafür, dass sich Maloneys Traum vom Debüt für die USA erfüllt hat. "In der Nationalmannschaft sind viele Spieler dabei, die mit dem Ball unglaublich gut sind", sagt Maloney und verrät: "Der Trainer hat mir beim ersten Telefonat gesagt, dass er einen Spieler wie mich in der Mannschaft haben möchte." Einen "echter Sechser" eben, wie die klassischen defensiven Mittelfeldspieler betitelt werden. Im immer temporeicheren Fußball wirken sie als Wellenbrecher in der Zentrale, bremsen den Spielaufbau des Gegners aus und wirken gleichzeitig als Ausgangspunkt für eigene Angriffe. Aktuell sind diese Spielertypen eher selten und deshalb sehr gefragt. Im vergangenen Sommer wechselten defensiven Mittelfeldspieler für hohe Ablösesummen bis in den dreistelligen Millionen-Bereich den Verein.

Zwei Länderspiele für die US-Nationalmannschaft

Für den gefragten Maloney folgten nach dem Telefonat mit US-Trainer Greg Berhalter zwei Länderspiele. Sein zweiter Einsatz hatte eine noch größere Bedeutung. Mit den gesammelten Pflichtspielminuten gegen Trinidad und Tobago in der Nations-League darf der Deutsch-Amerikaner in Zukunft nur noch für die USA spielen, ein Verbandswechsel zum DFB ist ausgeschlossen. Ganz ausblenden konnte Maloney diesen Umstand nicht. Kurz vor der Einwechslung kamen viele Erinnerungen hoch. "Ich habe mir vorgestellt, wie ich früher auf der Couch Spiele der Nationalmannschaft geschaut habe und jetzt steht du selbst da, das macht schon einiges mit dir", so der gebürtige Berliner.

Lennard Maloney strahlte nach seinem Länderspieldebüt gegen Ghana übers ganze Gesicht. Screenshot/Youtube US Soccer

Obwohl er sich die Träume Bundesliga und Länderspieldebüt binnen weniger Monate erfüllt hat, sieht sich der 24-Jährige noch nicht am Ende seiner Ziele. "Ich bin stolz, es macht aber auch Hunger auf mehr", sagt die Heidenheimer Nummer 33.

Beim Spiel mit dem Ball "noch Luft nach oben"

So will er nicht nur Bundesliga-Spieler sein, sondern auch möglichst lange bleiben. Und dafür arbeitet er weiter hart an sich, speziell am Spiel mit dem Ball. "Da habe sowohl ich als auch die ganze Mannschaft noch Luft nach oben, wir müssen viele Situationen noch ruhiger lösen." Vielleicht gelingt das schon gegen die Darmstädter, egal ob mit oder ohne Lennard Maloney - der einen Ergebniswunsch hat. "Solange wir ein Tor mehr machen, sind wir zufrieden", sagt er.

Wer könnte Lennard Maloney ersetzen?

Lennard Maloney stand in jedem Saisonspiel in der Startelf. Sollte er ausfallen, kommen beim FCH gleich mehrere Kandidaten als Vertreter in Frage. So könnten Norman Theuerkauf und Jan Schöppner die Doppelsechs bilden. Die Rolle des defensiven Mittelfeldspieler könnte aber auch Benedikt Gimber bekleiden, in der Vergangenheit spielte der Innenverteidiger häufiger auf dieser Position. Eher unwahrscheinlich ist, dass die zentralen Mittelfeldspieler Denis Thomalla oder Adrian Beck den defensiveren Part übernehmen.

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