Testspiel auf dem Moldenberg

Seltenes Derby gegen den 1. FC Heidenheim: So bereitet sich die TSG Schnaitheim auf den Höhepunkt vor

Die Trikots sind gebügelt, die Kabine ist hergerichtet: Bei der TSG Schnaitheim ist die Vorfreude groß auf das Freundschaftsspiel an diesem Sonntag, 21. Juli, gegen den 1. FC Heidenheim. Vor dem fußballerischen Höhepunkt im Jubiläumsjahr der TSG geht der Blick auf die Vorbereitungen, vorherige Duelle und Wissenswertes zu dem Spiel.

Sind wir denn hier in Wimbledon? Ein Blick auf den Rasenplatz der TSG Schnaitheim könnte eben diese Frage aufkommen lassen. Aber nein, der grüne Untergrund wurde nicht nach dem Tennisturnier in London abgetragen und auf dem Moldenberg wieder ausgelegt. Doch die Profis des 1. FC Heidenheim wird es freuen, dass die Partie an diesem Sonntag, 21. Juli, bei den Schnaitheimern nicht wieder zu einer Rutschpartie wird. Vor rund einer Woche schlitterten die Bundesligaspieler des FCH bei der Partie in Esslingen nur so über den frisch verlegten Rasen. „Er hat viel Regen bekommen und wurde sehr gut gepflegt“, sagt Michael Pfitzer, der sich in der Abteilungsleitung der TSG Schnaitheim den Bereich Vereinsarbeit und Finanzen mit seinem Bruder Johannes aufteilt. Das satte Grün bietet die perfekten Bedingungen für das seltene Heidenheimer Derby, das um 15.30 Uhr angepfiffen wird.

2.000 Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Moldenberg erwartet

Doch nicht die kräftigen Halme stehen bei der TSG für ein schönes Fußballfest bereit. Die Fußballabteilung hat seit Jahresbeginn alles dafür getan, damit das Testspiel gegen den Bundesligisten der fußballerische Höhepunkt im Feierjahr zum 150-jährigen Bestehen des Vereins wird.

Am Sonntag werden die Trikots des 1. FC Heidenheim in der Schnaitheimer Kabine hängen. Rudi Penk

„Die Idee kam vom Hauptverein, Anfang des Jahres haben wir angefragt und eine schnelle Zusage erhalten“, erzählt Michael Pfitzer, der sich über die regionale Verwurzelung des Bundesligisten freut. Während im Hintergrund die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren liefen, stand hinter dem Termin lange ein Fragezeichen. „Da noch nicht sicher war, in welcher Liga der FCH spielen wird, mussten wir da etwas abwarten“, sagt Johannes Pfitzer. So werden am Sonntag alle TSG-Kicker fleißig dabei mithelfen, dass sich nicht nur die Fußballer auf dem Rasen wohlfühlen. „Die Handball- und Leichtathletik-Abteilung greifen uns auch noch etwas unter die Arme“, sagt Michael Pfitzer. Viele helfende Hände werden auch nötig sein. „Wir rechnen mit etwa 2000 Zuschauern“, fügt sein Bruder Johannes an.

Dabei haben die Schnaitheimer schon Erfahrung mit dem Ausrichten von Spielen gegen den FCH, beim 100-jährigen Bestehen der Fußballabteilung gab es 2019 das letzte Aufeinandertreffen. „Unsere Vorgänger um Abteilungsleiter Horst Buck haben uns viele Tipps gegeben und Checklisten hinterlassen, das hat uns vieles erleichtert“, sagt Michael Pfitzer.

Bei den vorherigen Tests gegen die TSG war der 1. FC Heidenheim in Torlaune

Kurios war bei der Partie im Juli: Robert Glatzel schnürte beim 15:0-Sieg einen Fünferpack, verabschiedete sich aber kurze Zeit später zum walisischen Zweitligisten Cardiff City. „Hoffentlich passiert das nicht noch einmal, dass ein wichtiger Spieler trifft und dann geht“, sagt Michael Pfitzer.

Die Trikots der TSG Schnatheim stehen schon für das lang ersehnte Spiel am Sonntag bereit. Rudi Penk

Getroffen hat Matthias Kolb, der in der Abteilungsleitung der TSG für die sportlichen Themen verantwortlich ist, auch schon einmal gegen den FCH. Im Sommer 2015 düpierte der damals 29-Jährige den Heidenheimer Schlussmann Jan Zimmermann mit einem feinen Distanzschuss aus 35 Metern. Auf seinen Führungstreffer folgten aber noch neun weitere Tore der FCH. Am Sonntag wird der Toptorjäger vom Dienst bei den Schnaitheimern wieder auf dem Rasen stehen. Und die Vorfreude ist auch neun Jahre nach seinem Torjubel nicht kleiner geworden. „Die Stimmung in der Mannschaft ist hervorragend“, so Kolb, „für viele Spieler wird sicherlich der Höhepunkt ihrer Fußballerlaufbahn sein.“

TSG-Abteilungsleiter erwartet eine intensive „Laufeinheit“

Dabei befindet sich die TSG mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison in der Kreisliga A. Vor dem Höhepunkt wurde am Donnerstag und Freitag ganz normal trainiert. Da in dem ungleichen Derby der FCH wohl häufiger den Ball haben wird, seien die 90 Minuten zumindest eine ziemlich intensive Laufeinheit für die Schnaitheimer, sagt der 38-Jährige mit einem Lachen.

Bei den Gastgebern werden neben Spielern der ersten Mannschaft auch einige verdiente Kräfte der Zweitvertretung im Kader für die besondere Partie stehen. Und vielleicht gelingt einem der TSG-Kicker wieder ein Geniestreich. Der Jubel der 2.000 Zuschauer würde dann bestimmt vom Moldenberg bis zum Schlossberg hallen. 

Shuttlebusse auf den Moldenberg

Für das seltene Derby wird am Sonntag eine Tageskasse geben, Tickets können aber schon vorab in Schnaitheim bei der Kreissparkasse, der Metzgerei Honold, der Metzgerei Ritz und bei Getränke Maier gekauft werden (Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, Kinder bis 14 Jahre frei). Da die Parkplätze rund um das TSG-Stadion begrenzt sind, fahren vor und nach der Partie Shuttle-Busse von aus Schnaitheim auf den Moldenberg. Von der Ballspielhalle gehen um circa 13.15, 13.45, 14.15 und 14.45 Uhr vier Fahrten über die Halte Marktkauf, Fischerweg, Löwen zum Moldenberg. Nach der Partie fahren vier Busse (ab 17.30 Uhr) die Stationen in umgekehrter Reihenfolge an.

Die Partie bei der TSG ist das zweite Testspiel des Wochenendes für die FCHler. Bereits am Samstag sind Trainer Frank Schmidt und seine Spieler beim SVV Glött zu Gast. Die Partie beginn um 15.30 Uhr.

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