Stimmungsboykott und Pfiffe

So emotional reagieren Fans des 1. FC Köln beim Spiel in Heidenheim auf den Abstieg aus der Bundesliga

Das war schon gespenstisch! Während der 1. FC Heidenheim zusammen mit den Fans auf dem Zaun die erfolgreiche Saison feierte, trennten Security-Mitarbeiter die Kölner Mannschaft von den eigenen Anhängern. Wie diese auf die Leistung ihres Teams reagierten und wozu FC-Trainer Timo Schultz noch nicht in der Laune war:

Mit zahlreichen Reisebussen kamen Fans des 1. FC Köln zum Spiel nach Heidenheim. Die Stimmung im Gästeblock der Voith-Arena war zunächst sehr gut. Doch nach dem zwischenzeitlichen 0:2 ihrer Mannschaft stellten die Kölner Fans den Support ein. Es herrschte Stille in den Gästeblöcken, während die Heidenheimer Anhänger ihr Team feierten. Der Kölner Stimmungsboykott wurde nur kurz nach dem Kölner Tor zum 1:3 unterbrochen. Die Fans drückten auf diese Weise ihren Unmut über die Leistung der FC-Fußballer aus.

Nach Spielende postierten sich zahlreiche Mitarbeiter des Security-Dienstes vor den Gästeblöcken, um womöglich einen Platzsturm zu verhindern. Die Kölner Fans blieben aber friedlich. Getrennt von ihrer Mannschaft machten sie aber auch ihren Frust deutlich. Neben Pfiffen hallte es „Wir sind Kölner und ihr nicht“ Richtung FC-Team, das sich nicht so recht zu den eigenen Anhängern traute.

Timo Schultz, Trainer des 1. FC Köln. Foto: Eibner/Sascha Walther

Auch Timo Schultz sagte: „Ich bin schon sehr enttäuscht über das Auftreten, in der ersten Halbzeit vor allem.“ Was die erste Halbzeit angehe, sei er richtig sauer. Eine Arbeitsverweigerung würde er das aber definitiv nicht nennen, so der Trainer des 1. FC Köln. Und weiter: Seine Spieler seien mindestens genauso enttäuscht wie die Fans. „Die Mannschaft hat das Herz am rechten Fleck. Da lasse ich auch weiter nichts auf die Jungs kommen“, so der 46-Jährige.

Nach dem nun frisch feststehenden Abstieg sei „noch nicht in der Laune, ein riesiges Fazit zu ziehen“, woran es gelegen habe. Augenscheinlich habe der FC aber zu wenige Tore gemacht (mit 28 die wenigsten der Bundesliga). Auch könne er nicht sagen, ob er als Coach mit dem FC in die 2. Liga geht. „Wir werden uns in den nächsten Tagen sicherlich zusammensetzen, ganz ruhig und nüchtern analysieren und dann schauen, wie und ob es weitergeht“, so Schultz.