Ganz schön abgebrüht für das Alter: Im Heimspiel des 1. FC Heidenheim gegen den FC Augsburg (4:0) schnappte sich Paul Wanner nach einem gegebenen Elfmeter den Ball und verwandelte für die Gastgeber sicher – und das vor der Tribüne der zahlreichen Gästefans. Mit 18 Jahren und 253 Tagen ist der vom FC Bayern München ausgeliehene Wanner der jüngste Elfmeterschütze der Bundesligageschichte. Dabei war eigentlich nicht klar, wer für den FCH am Elfmeterpunkt antreten wird. Einen eingeteilten Elfmeterschützen gibt es nämlich bei den Heidenheimern nicht, verriet Adrian Beck. „Das ist frei. Derjenige, der sich gut fühlt, nimmt sich den Ball“, so der 27-Jährige, der anfügte: „Bis zur Ausführung hat es ja länger gedauert. Paul hat dem Druck aber standgehalten und ihn überzeugend reingehauen.“
Leo und Paul sind Spieler, die den Unterschied ausmachen können, die offensiv einen Geistesblitz haben können.
Benedikt Gimber über Mitspieler Leo Scienza und Paul Wanner
Wanner sei zwar noch jung, übernehme aber Verantwortung, sagt auch Benedikt Gimber. „Für sein Alter ist er sehr reif. Er ist auch keiner, der schnell abhebt.“ Und der FCH profitiert von dessen fußballerischen Qualitäten. „Leo und Paul sind Spieler, die den Unterschied ausmachen können, die offensiv einen Geistesblitz haben können. Das haben beide heute hervorragend gezeigt“, sagt Gimber über Leo Scienza und Paul Wanner.
Einer der Gelobten gibt das Lob an seine Mitspieler zurück: „Wir arbeiten als Kollektiv sehr gut zusammen, jeder einzelne hat seine Momente“, stellt sich Wanner auch verbal in den Dienst der Mannschaft. Dabei macht er aber deutlich: „Ich hatte mir schon vorgenommen, dass wenn es einen Elfmeter gibt, ich ihn schießen will. Ich habe mich gut gefühlt.“
Nach seinem Tor, es war der vierte Pflichtspieltreffer für den FCH, visierte Wanner Mitspieler Omar Traore an. Wie schon beim Auswärtsspiel beim FC St. Pauli, wo Wanner ebenfalls zum 1:0 traf, liefen Traore und Wanner aufeinander zu, sprangen beide hoch und stießen mit den Oberkörpern zusammen. „Wir haben uns so abgesprochen, dass wenn einer von uns trifft, wir diesen Jubel machen“, erklärt Wanner. „Jetzt führen wir das so fort.“