Der 1. FC Heidenheim ist in aller Munde. Und mit ihm Heidenheim. Das wiederum liegt nicht nur an der kleinen Stadt an der Brenz (während einer Pressekonferenz vor dem Spiel in der Conference League am Donnerstag fiel sogar der Begriff „Dorf“), sondern vor allem am FC Chelsea, der Kamerateams aus vielen Teilen Deutschlands anlockte. Der Fernsehsender „RTL“ berichtete auf seinem Instagram-Account „rtl.sport“ fast rund um die Uhr und sprach von einer „Kleinstadtromantik für den Fußballriesen aus London“. Und ja, Chelsea-Fans durften erzählen, wie sie Heidenheim finden. Allerdings soll an dieser Stelle auch nicht unerwähnt bleiben, dass auch die „Heidenheimer Zeitung“ sich diesen Spaß nicht nehmen ließ.
Medien ticken da wohl doch ähnlich: Fans aus einer Weltmetropole kommen in eine kleine Stadt. Wie fühlt man sich da?
Urlauber werden für gewöhnlich auch nicht interviewt, wenn sie in ein anderes Land reisen. In der Welt von „König Fußball“ ist aber bekanntlich vieles anders. Und so waren Reporter und Kameraleute vor allem in der Hauptstraße (mit der Kneipe „zum König Wilhelm“) bis zum Konzerthaus (hier holten sich die Chelsea-Fans ihre Eintrittskarten ab/dafür war es angemietet worden) bis zur Voith-Arena auf der Pirsch. Nach der nächsten Aussage von Fußballfans. „Pro sieben“, „Sky“, „SWR“ – sie alle waren da. Die Lokalzeitung wurde ja bereits erwähnt …
Interessant zu sehen war dabei, wie auskunftsfreudig die Fußball-Anhänger beider Lager waren. Die Medienleute hatten quasi ein „leichtes Spiel“ – vor dem eigentlichen Jahrhundert-Spiel aus Sicht des FCH.
Natürlich war auch im Stadion selbst die oft spärlich besetzte Pressetribüne bis zum letzten Platz besetzt. Der FC Chelsea erzeugt ein enormes Medieninteresse. Aber nicht nur dort. Auch Vertreter anderer Vereine waren in Massen in der Voith-Arena dabei: Borussia Dortmund, RB Leipzig, VfB Stuttgart, Borussia Mönchengladbach, Hertha BSC, PSV Eindhoven, AS Monaco oder Wolverhampton, um nur einige zu nennen.
Sie alle sahen, wie der FCH dem FC Chelsea sportlich lange Zeit Paroli bot – aber vor allem, was die Stimmung angeht, spielten die Londoner an die Wand spielte. Die knapp 1.700 mitgereisten Fans wurden zwar von Chelsea-Trainer Enzo Maresca gelobt, waren aber „im weiten Rund“ kaum zu hören. Womöglich, weil sie beeindruckt waren vom selbstbewussten Auftritt der Fußballer aus der Kleinstadt.
In Foren gaben viele Anhänger des FC Chelsea auch noch einmal gerne Auskunft. Und äußerten vor allem Worte der Anerkennung für den FCH. Ganz ohne Mikrofon und Kamera …