120 Minuten gespielt. Dann folgte gegen den FC Kopenhagen am Donnerstagabend das Aus in der Conference League. Keine drei Tage später ist der 1. FC Heidenheim wieder gefordert, dieses Mal in der Bundesliga bei RB Leipzig (Sonntag, 15.30 Uhr). Eine immense Herausforderung. „Es ist nicht nur körperlich die Enttäuschung, die du verkraften musst, logischerweise auch emotional und mental. Das müssen wir jetzt aus den Köpfen rauskriegen“, sagt Frank Schmidt. Doch wie soll es gelingen, in so einer kurzen Zeit die Enttäuschung zu verarbeiten? Zum einen mit Akzeptanz, sagt der FCH-Trainer und schiebt nach: „Wir haben jetzt einen Wettbewerb, auf den wir uns voll konzentrieren können.“
Es ist nicht nur körperlich die Enttäuschung, die du verkraften musst, logischerweise auch emotional und mental. Das müssen wir jetzt aus den Köpfen rauskriegen.
Frank Schmidt, FCH-Trainer
Der FCH ist Drittletzter, Gegner RB Leipzig Tabellenvierter. Und ausgeruhter. Die Vorzeichen für das Spiel sind klar, das ist auch Schmidt bewusst: „Leipzig ist klarer Favorit, hat eine hohe individuelle Qualität, ist sehr heimstark und hat zu Hause bisher erst ein Spiel verloren.“ Doch nicht nur das, der 51-Jährige hat zudem festgestellt: „Natürlich sind wir jetzt dem Boden nähergekommen, auch in der Wahrnehmung, in der Erwartungshaltung. Die Überzeugung, der Glaube außerhalb schwindet so ein bisschen aufgrund der letzten Ergebnisse“, so Schmidt, der aber eine eigene Schlussfolgerung daraus zieht: „Darin liegt auch eine Chance.“ Der Coach fasst die Ausgangssituation wie folgt zusammen: „Das Normale wäre, dass wir mit der Vorbelastung das Spiel verlieren. Aber wenn das schon klar wäre, dann müssten wir alle nicht nach Leipzig fahren.“
Natürlich sind wir jetzt dem Boden nähergekommen, auch in der Wahrnehmung, in der Erwartungshaltung.
FCH-Trainer Frank Schmidt über seine Wahrnehmung
Frank Schmidt fordert auch Impulse nach vorne
Schmidt fordert, dass seine Spieler auch „kurzfristig das mobilisieren, was an Kräften und Überzeugung möglich ist“ und „wehrhaft“ sind. Zum einen dürfe sich der FCH hinten nicht zu tief hereindrücken lassen. „Wir brauchen Impulse in der Offensive. Es wird Räume in der gegnerischen Hälfte geben – und da müssen wir hinkommen.“ Mit Zielstrebigkeit und „ein bisschen mehr Glück“ gelte es, die wahrscheinlich wenigen Aktionen in der Offensive zu nutzen.
Schmidt möchte nach dem Aus in der Conference League am liebsten eine Reset-Taste drücken und dadurch, im übertragenen Sinn, einen Restart erzeugen. Das große Ziel lautet: Am Ende der Saison in die Verlängerung zu gehen (16. Tabellenplatz) und über die Abstiegsrelegation den Klassenerhalt feiern zu können.