Gespickt mit Superstars trat der FC Bayern München beim 1. FC Heidenheim an – und gewann souverän mit 4:0. Mit dabei: Einer, der den deutschen Fußball in den vergangenen Jahren geprägt hat. Thomas Müller wurde 2014 mit der Nationalmannschaft Weltmeister, wurde zweimal Champions-League-Sieger mit den Bayern und gewann mit ihnen zwölfmal die Deutsche Meisterschaft (ein 13. Titel kommt diese Saison wohl dazu). Und er ist sechsfacher DFB-Pokalsieger. Müllers auslaufender Vertrag wird beim FC Bayern allerdings nicht verlängert.

Es könnte also der letzte Auftritt des Offensivspielers in der Voith-Arena gewesen sein. Wie es in Fankreisen durchaus üblich ist, wird die Gästemannschaft von den Heimfans beim Einlaufen auf den Rasen mit einem Pfeifkonzert begrüßt. Dies war auch im Fall der Bayern-Spieler so. Alle? Einer wurde davon ausgenommen. Da Thomas Müller nicht in der Startelf gestanden hat, kam er etwas verspätet zum Aufwärmen auf den Platz – und wurde auch von Heidenheimer Fans mit einem Klatschen begrüßt. Was als eine große Wertschätzung seiner Verdienste angesehen werden darf.

Selbst auf der Osttribüne, der Heimat der organisierten Fanszene des 1. FC Heidenheim, wurde Müller teilweise mit Applaus bedacht, als es für ihn vom Aufwärmen (vor der Tribüne) zur Einwechslung ging. In der 63. Minute kam der 35-Jährige für Harry Kane ins Spiel – und absolvierte seine wohl letzten Meter auf dem Rasen des Heidenheimer Stadions.

So manch ein Heidenheimer Fußballfan hätte gerne Müllers Trikot bekommen. Das Trikot einer deutschen Fußballlegende, bei der man nicht weiß, wie es bei ihr sportlich weitergeht. Auf einem Plakat in der Voith-Arena war allerdings auch zu lesen: „Lieber Thomas Müller, der FCH gibt Dir einen Vertrag mit Herz.“ Ob es dazu kommen kann? Fest steht nur, dass die Heidenheimer Müller in ihr Herz geschlossen haben.